Hahnenwasser statt Mineralwasser

Nicht nur ist es viel günstiger Leitungswasser (0,0015 € / Liter) statt Mineralwasser (0,50 € / Liter) zu trinken, nein es ist auch aus ökologischer Sicht eine absolutes Muss! Selbst ungekühltes stilles Mineralwasser aus der Flasche belastet die Umwelt bis zu 1000-mal mehr als das Wasser aus der Leitung. Wenn man dann noch Verpackung (Plastikflaschen!) und Kühlschrank hinzurechnet wird es noch grausliger. Eine Flasche Mineralwasser wird durchschnittlich 180 km transportiert und verbraucht dabei bis zu 0,3 Liter Erdöl (Leitungswasser: 0,00003 Liter Erdöl).

Zum Thema Qualität bleibt zu sagen, dass Leitungswasser in Deutschland bestens kontrolliert wird und teilweise sogar noch strengeren Verordnungen unterliegt als abgefülltes Mineralwasser: z.B. Mineralwasser bis zu 50 mg Arsen pro Liter, während bei Leitungswasser nur bis zu 10 mg Arsen pro Liter erlaubt sind. Einziges Problem können ggf. alte Rohre in Altbauten sein (Schwermetalle), aber das kann man mit einem einmaligen Test überprüfen.

Leider gibt es den Luxus des aus dem Hahn strömenden Top-Wassers nicht in allen Ländern der Welt. Aber hier in Deutschland können wir uns glücklich schätzen und sollten diesen Reichtum aus der Leitung auch konsumieren und nicht mit Plastikflaschen und unnötiger Verschwendung fossiler Brennstoffe die Umwelt belasten.

Abschließend noch ein Zitat von Herr Haekelschwein, dass ich voll und ganz unterschreiben kann:
Seit wir Wasser in Flaschen kaufen, obwohl es billiger und bequemer aus dem Hahn kommt, hat die Werbebranche den Respekt vor uns verloren.

In diesem Sinne: Ändere dein Trinkverhalten!

Quellen:
Aufrüsten beim Durstlöschen
Leitungswasser statt Plastikwasser!

18 Gedanken zu „Hahnenwasser statt Mineralwasser

  1. danke für die bestätigung. mach ich schon immer so. wir haben in der schule (!) mal leitungswasser und mineralwasser analysiert. das berliner wasser war um längen besser…

  2. Wo gibt´s eines der besten Hahnenwasser überhaupt?
    Höchenschwand.
    Im Vergleich dazu ist alles andere Schlorke und für mich ungeniessbar. Leider.

  3. Danke, Mac. Sehr gut. Und das Zitat von Herrn Häkelschwein – wie wahr, ja, die Werbung verkauft der Menschheit manchmal Dinge, die sie ohne selbige gar nicht bräuchte.

  4. Und wieviel „Energie“ wird eigentlich verbraucht um Wasserleitungen zu verlegen, zu warten und die stetige Leitungswasserzufuhr in dieser Qualität zu gewährleisten, sowie das Abwasser „wegzuschaffen“?

    *Pling*

    Ich eß mal schnell nen Bio-Apfel aus Öko-Import-China-oder-sonstwoher-Interkontinental oder Deutschland-Last-Year-Gepflückt-Kühllager…

    – mom –

    Wer sich wirklich die Details der „ursächlichen“ Studie anschauen möchte wird hier fündig:

    http://www.esu-services.ch/cms/fileadmin/download/jungbluth-2006-gwa-LCA-Trinkwasser.pdf

    Ich zitierte aus dem „Fazit“ – in dem der Vorteil des Leitungswasser unbestritten ist:

    „Insgesamt kann mit dem Verzicht auf Mineralwasser oder mit einer Reduktion des Wasserverbrauchs nur ein relativ kleiner Beitrag für eine Reduktion der persönlichen Umweltbelastung erreicht werden, da der Wasserkonsum nur einen kleiner Teil zu den gesamten Umweltbelastungen beiträgt. […] Die Empfehlungen hinsichtlich kurzer Transportwege, weniger Kühlung oder sparsamen Umgangs mit Ressourcen gelten auch für andere Getränke (z.B. Bier, Wein, Saft) oder Nahrungsmittel und können so. u. U. größere Tragweite entwickeln.“

    Dann also ein Prosit auf Berliner Wein!

  5. Tja, würd ich ja gern…
    Seit 7.97 habe ich eine Wohnung in einem Ort mit vorzüglichem (Leitungs-)Wasser – mittlerweile ist, wg. der Qualität, sogar eine Mineralwasserproduktion aufgebaut (hochpreisig).
    Und trotzdem kaufe ich jede Woche stilles Wasser zum Trinken, für die Espressomaschine, Kochen…..weil….
    zwar schon vor sehr langer Zeit aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die Wasser-Hausanschlüsse BLEIFREI umgerüstet werden mussten, dies aber für die (alten) Leitungen INNERHALB des Hauses nicht gilt. Und wenn Hauseigentümer/Eigentümergemeinschaft nicht investieren wollen…..

  6. Du kennst nicht das Zeug, das hier im Rhein-Neckar-Delta (wer’s kennt: Ladenburg, in der Mitte zwischen Mannheim und Heidelberg) aus dem Hahn bröselt; das ist eher feuchter Kalk als Wasser. Tee (aus Thea assamica oder sinenis) geht damit gar nicht, allenfalls (saurer) Früchtetee; Kaffeemaschine und Wasserkocher sind minimal monatlich zu entkalken, und auch beim Espresso merkt man auch deutliche Unterschiede zum Plastikwasser vom Türken am Eck (3,01l — pfandfrei, ha-ha! ;-).

    … und über Hormone und sonstige Stoffe im Leitungswasser will ich in der direkten Nachbarschaft der Chemiestandorte Mannheim und Ludwigshafen nicht wirklich nachdenken.

  7. @Gregor: Das Thema Hormone und Medikamentenrückstände betrifft aber Leitungswasser und Mineralwasser GLEICHERMASSEN! Scheinbar kein K.O.-Argument für das Leitungswasser, da vertraue ich der Zeit: http://www.zeit.de/2008/18/Stimmts-Hormone?page=all

    Außerdem ist natürlich die Mineralwasser-Lobby (€€€) stark bemüht solche Zweifel zu streuen um nach wie vor ihre überteuerten Produkte zu verkaufen. Dazu hat man sogar von großen PR-Agenturen zahlreiche Websiten bauen lassen und diese auch entsprechend Beworben und in die oberen Positionen bei Google gepushed.

    @dirk:In meiner Lesart war der Faktor der Leitungs-Infrastruktur schon eingerechnet, wie es allerdings um das Abwasser steht: keine Ahnung.

    Und natürlich wird man mit dem Umstieg von Mineralwasser auf Leitungswasser die Welt nicht retten. Es geht hier ja nicht nur um Umwelt-Aspekte, sondern auch um „einfacher und besser leben“, „sich nicht von der Werbung verarschen lassen“, „weniger schleppen“ oder „ohne Bedenken Leitungswasser trinken“ etc.

    Und natürlich werde ich weiterhin KEINEN deutschen Rotwein trinken, sondern den aus anderen Staaten der EU importieren (immerhin kein Chile, Australien oder Californien).

    @Chaossalto: Test (z.B. Stiftung Warentest) schon gemacht? Wir haben in unserem Altbau im Prenzlberg auch Blei-Rohre und hohe Belastung befürchtet, aber das Wasser hatte absolute Top-Qualität!

  8. @Moss: Kalk kriegst du mit einem Wasserfilter gut raus (habe ich jahrelang so gemacht). Die Belastung mit Hormomen hat vermutlich nicht viel mit der ansässigen Chemieindustrie zu tun, und eine Wasseranalyse zu eurem Leitungswasser solltest du auch via den städtischen Wasserwerken bekommen.

  9. @Cingolizer: Klar ist das Leitungswasser in der nähe der Rothaus-Brauerei sicherlich besser, aber „ungeniessbar“ ist es in Stuttgart absolut nicht — probier mal die Chlor-Brühe rund um das Mittelmeer.

  10. @mac: schon probiert, und nicht nur einen. Keine Chance; was da unten ’rauskommt, taugt vielleicht für Filterkaffee, aber nicht für Darjeeling oder Sencha; und nach vier, fünf Füllungen sind die Dinger regelmäßig verstopft.

  11. @Moss: Kann dich schon verstehen… Bin ja selbst auch passionierter Teetrinker. Hier in Berlin nehme ich für meinen Sencha oder Souchong aber Leitungswasser weil es recht okay ist!

  12. Ich kann den nanovita Calix Wasserfilter empfehlen (mit günstigstem Filter). Der filtert „polare Pestizide, Arzneimittelrückstände, hormonartige Substanzen, vermindert Schwermetalle wie Blei oder Kupfer und hält Kalk-, Rost-, Humin- und andere Schwebestoffe sowie Chlor und unappetitliche Gerüche“.

  13. Sicher ist Leitungswasser ein sehr gutes Wasser. Da es ständigen und strengen Kontrollen unterliegt, ist es qualitativ sehr hochwertig. Ich sehe das Problem auch eher in den hauseigenen Leitungen. Diese sind meistens alt, mit Spuren von Rost und schlecht gewartet. Spätestens hier wird das so gut kontrollierte und saubere Wasser verschmutzt und für uns ungenießbar.

  14. Wir haben eigentlich immer nur Trinkwasser aus unserer Leitung genommen. Bis unser Junior öfters mal Bauchweh hatte. Wir haben dann hier http://www.test-wasser.de/wassertests/trinkwasser.php einen Trinkwassertest machen lassen und in der Mikrobiologie kam dann heraus, dass coliforme Keime nachgewiesen wurden. Wir haben dann den Wasserhahn desinfiziert und nochmals einen Test auf Bakterien machen lassen und es wurden immernoch Bakterien nachgewiesen.

    Wir haben dann unseren Mieter damit konfrontiert, der zum Glück gut reagiert hat und eine komplett neue Spüle mit Leitungen eingebaut hat. Seitdem gehts dem kleinen auch wieder besser, denn es gibt eigentlich nichts besseres, als Trinkwasser aus der Leitung, sofern diese Einwandfrei ist!

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