Der jüdische Shabbat beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. Genau genommen beginnt er, wenn mindestens 3 Sterne zu sehen sind – Bewölkter Himmel ist im gelobten Land wohl nicht eingeplant. Am Shabbat wird nicht gearbeitet. Es fahren keine Busse und Bahnen. Bars, Restaurants, Cafes und Geschäfte bleiben geschlossen. Sogar das Betätigen von elektrischen Geräten sowie das An- und Ausschalten von Lampen wird als Arbeit angesehen, und ist am Shabbat nicht erlaubt. Deshalb laufen die Fahrstühle an diesem Tag im „Shabbat-Modus“: Sie fahren vollautomatisch hoch und runter und öffnen die Türen auf jedem Stockwerk damit keiner einen Knopf betätigen muss.
Als wir freitags in Jerusalem unseren Mietwagen direkt am Jaffa Gate der Altstadt parkten, fragte ich einen Passanten nach der Legitimität. Die Antwort war: “Usually it’s not okay to park here, but it’s shabatt, the police won’t give you a ticket” – So wars dann auch! Die Polizei arbeitet am Shabatt eben auch nicht. Wir haben keine Strafzettel bekommen und den Wagen erst wieder Samstagabend wegbewegt. Eigentlich eine schöner Brauch: In unserer 24-Stunden-Gesellschaft einfach mal sämtliche Aktivitäten für einen ganzen Tag runterzufahren.