Guter Kauf, Schlechter Kauf

In unserer kapitalistischen Welt hat man als Konsument Macht. Immer wieder gerne genutztes Beispiel: Die Brent Spar Nummer von Shell und der folgende weltweite Verbraucher-Boykott. Man kann mit seinem Einkauf Statements setzen: Zu Aldi oder zum Bio-Bauern aus dem ländlichen Umland? Beim Thema Nahrungsmittel hat sich inzwischen ein Bewusstsein ausgebildet („Man ist was man isst“) und sich, zumindest in Deutschland, verbreitet. In anderen Bereichen des Konsums ist man oft weniger wählerisch. Deshalb heute auf Dataloo: Anziehsachen

Guter Kauf, Schlechter Kauf

Man hat auch hier die Wahl: Ein Jäckchen von Puma kostete mich 60$ und wurde in Bangladesh (eines der ärmsten Länder der Welt) in einem Sweatshop gefertigt. Das bedeutet vermutlich für die Arbeiter dort: Miese Arbeitsbedingungen, sehr wenig Arbeitslohn, totale Unterwerfung, 18 Stunden-Tage und evtl. auch Kinderarbeit.
Das Jäckchen von American Apparel kostet 48$, wurde in Downtown Los Angeles fabriziert und ist auch noch wärmer als das von Puma. Die Arbeiter in L.A. bekommen mehr als den gesetzlichen Mindestlohn, sind über den Arbeitgeber krankenversichert (nicht gerade üblich in den USA) und werden scheinbar auch gut behandelt.

Man kann sich also auch hier entscheiden: Ich hab beides gemacht.

3 Gedanken zu „Guter Kauf, Schlechter Kauf

  1. Prima beobachtet. die macht des konsumenten ist so selten ein wirkliches und von einer Schlagzeile leider weit weg. an dieser stelle aber mal wirklich vorbildlich anhand eines praktisches Beispiels veranschaulicht. grüsse nach SF

  2. mmmhhhh ja schon: man kann schon was machen als konsument aber so richtige ‚macht‘?! vielleicht solange man genuegend verdient: dann kann man sich schoen die produkte raussuchen: nur schade dass alle die nicht genuegend knete haben auch nicht grossartig aussuchen koennen: denen bleibt nur ein kleidungsstueck made in china! ich weiss nicht manchmal kommt mir es so vor also diese anscheinende ‚macht‘ der konsumenten eben ab und zu auftaucht um dem konsumenten noch ein gutes gefuehl und freiheit einzureden weil im endeffekt hat es im kapitalismus eben nicht der konsument in der hand sondern die globalisierten grossunternehmen! wenn der konsument wirklich macht haette wuerde er direkt mitbestimmen was produziert wird das tut er aber nur aeusserst marginal vor allem immer nur hinterher!!! (denn wo wird denn nun in wirklichkeit und von wem produziert trotz der angeblich so maechtigen konsumenten? na?) und wer bestimmt eigentlich welche waffen produziert werden? der konsument?! hohoho… nee ich finds schon wichtig (solange es man kann!) zu gucken bei wem kauf ich was und warum und wozu… aber fuer meinen geschmack ist das eher ohnmacht der geballten power ‚der wirtschaft‘ gegenueber und keinesfalls wirklich irgendwie was veraendernd! noch ein beispiel ist die gentechnik: in europa will die der verbraucher nicht: und was passiert?! war hat die macht?

  3. wie gut, dass wir nicht wissen, woher die stoffe fuer aa kommen und wo sie gefaerbt werden.

Kommentare sind geschlossen.