Hacker, E-Schlepper, Bauernfänger

Da ich im sensationell hippiesken mp3-Archiv von Daytrotter (alle Songs kostenlos!) gerade ein paar lässig Jam-Sessions von den Early Day Miners anhörte, wollte ich mal auf deren Internetseite nach aktuellen Tourdaten sehen.

Da ich die Adresse nicht zur Hand hatte, hab ich halt danach ge-googelt. Bei Klick auf die offizielle Seite (das erste Ergebnis) öffneten sich aber sofort aggressive Fenster und eine Seite gaukelt mir einen Virus-Scan auf meinem Rechner vor. Natürlich findet der „Antivirus 2009 Web Scanner“ auch höchstgefährliche Spyware und Trojaner auf meinem Rechner. Und egal ob ich das Fenster schließen will, „Remove All“ oder „Ignore“ drücke, wird mir eine vermutlich gefährliche Datei untergejubelt. Ich befürchte viele Internetnutzer lassen sich von den recht offiziell aussehenden Grafiken auf der Seite täuschen und führen im schlimmsten Fall die Datei auch aus. (Vorsicht: Exe-Datei nicht ausführen!)

Vorsicht Hacker

Das heimtückische an diesem Vorfall ist, dass er sich bei Klick auf eine scheinbar seriöse Band-Website ereignet, die mir von Google als Top-Ergebnis vorgeschlagen wird. Und es kommt noch härter: Tippt man die Adresse „www.earlydayminers.com“ selbst in den Browser ein, oder klickt man einen externen Link (wie diesen hier) erscheint die ganz normale Seite der Band. Die gefährliche Umleitung zum Pseudo-Virenscanner wird nur aktiv, wenn man über eine Suchmaschine wie Google oder Yahoo (technisch: http-Referrer) auf die Seite der Band kommt. Die Betreiber merken also vermutlich gar nichts vom Hack, da sie entweder ein Lesezeichen benutzen oder die Adresse von Hand eingeben. Über die anonym registrierte Domain „internet-defense2009.com“, auf die von den Hackern weitergeleitet wird, konnte ich im Netz bisher keine Informationen finden. Deshalb handelt es sich hier entweder um einen Einzelfall, oder um die Spitze eines momentan noch unbekannten Eisbergs.

Ich habe die Betreiber der Website und den Hosting Provider über das gefährliche Phänomen informiert und warte auf Reaktionen.

Stadt Land Fluss

Nachdem ich heute an einem Geschäft mit dem Namen „Stadt, Land, Fluss“ vorbei schlenderte, erinnerte ich mich, dass wir früher mit ein paar Zetteln und mehreren Schreibgeräten sehr viel Spaß hatten. Also so richtig analog!

Neben den leicht schnarchigen Standards „Stadt“, „Land“ und „Fluss“ waren besonders unsere eigenen Kategorien spannend: Ich erinnere mich an „Band/Musiker“, „Film“, „Buch“, „Scheidungsgrund“, „Alkoholisches Getränk“, „Krankheit“, „Berühmter Toter“, „Zigarettenmarke“ oder einfach „Arschloch“. So hatte man mit primitivsten analogen Mitteln ein Multi-User-Game gebastelt, das mindestens so viel Wonne bereitete wie Grand Theft Auto IV.

Unvergessen auch der Abend an dem durch einen Verständigungsfehler „Stadt, Land, Fuss“ gespielt wurde: „K“ – Klumpfuss, „B“ – Blutfuss und bei „R“ kam dann sogar noch ein Bekannter, der hier gelegentlich auch mal mitliest, ins Spiel…

Kennt ihr noch wilde Kategorien, die endlich mal hier in den Kommentaren genannt werden müssen?

Woche 32 – Grüner Schwarzwald

Grüner Schwarzwald

Kalenderblatt als Desktophintergrund zum Runterladen
>> Desktophintergrund Woche 32

Kurzanleitung:
1. Hintergrund-Bild anklicken.
2. Mit der rechten Maustaste auf das sich öffnende Bild klicken.
3. Im Menü „Als Hintergrund“ oder „Als Hintergrundbild einrichten…“ auswählen.
4. Eine Woche lang geniessen, dann das neue Kalenderblatt auf Dataloo holen.

Freies Radio Berlin

Gestern Abend mit A. die Schönhauser Allee hoch gelaufen und dort so etwas wie eine Radiostation mit davor umherlungernden Menschen entdeckt. Es ist die Funkwelle FM und die Macher schreiben in ihrer Geheimbotschaft:

Unser Sendestudio ist in der Schönhauser Allee 161a. Die Menschen, die daran vorbeigehen, können durch ein großes Schaufenster direkt hineingucken. Das tun sie aber nicht. Sie laufen, den Blick geradeaus gerichtet, an uns vorbei. […] Sie hören uns aber nicht, denn entweder sind sie betrunken, sie verstehen unsere Sprache nicht, oder sie haben Kopfhörer auf.

Wir haben gestoppt und nachgefragt. Als Dank wurden wir erst mal unfreundlich angeranzt. Als wir dann aber hartnäckig und auch ein wenig schlurchig (Vorsicht Paradox!) weiterfragten, wurden die Gestalten ein wenig zutraulicher und zeigten uns die Sendeantenne auf der Kirche und kommentierten ihre Aktivitäten mit „dit is Berlin“.

Das Radioprojekt versteht sich als „Freies Radio in Berlin“ und möchte dem massenkonfektionierten Mainstream aus dem Äther etwas entgegensetzen. Gesendet wird noch bis zum 17. August: 24 Stunden auf 95,2 MHz und auch im Netz.

Smokers Delight

Am Wochenende lese ich in der ZEIT einen Artikel zum Rauchverbot und dem kommenden Prozess von Sylvia Thimm vor dem Bundesverfassungsgericht. Halt! Die Sylvia vom „Doors“ um die Ecke?! Mensch, die kenn ich doch!!!

Über ihre Gäste sagt Sylvia „Die sind schon groß, die können selbst entscheiden“ und „Meine Gäste wollen keine Cocktails oder linksdrehenden, aufgeschäumten Yogi-Tee. Die wollen Bier, Wodka oder Whisky – und dazu eine Zigarette“

Rauchzeichen

Finde ich ja super, wenn Leute für ihre Überzeugung kämpfen. Die Überregulierung durch Deutschland und die EU darf nicht einfach hingenommen werden. Sylvias Kneipe „Doors“ ist ohne Rauch so wenig vorstellbar, wie Kino ohne Ton oder Schäuble ohne Überwachungsdrang. Da ihre Klage jetzt erfolgreich war, wird im Doors auch weitergeraucht!
Go Sylvia, Go!

Hätte das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung doch wenigstens ein Zehntel der Aufmerksamkeit vom Rauchverbot bekommen…

Quelle: MoPo
Empfehlenswert zum Thema: Spiegelfechter

Nestbeschmutzung

Aufwachen gegen 7 Uhr weil die Bauarbeiter sich gegenseitig anschreien und die ersten motorbetriebenen Bauwerkzeuge rattern. Bei den momentanen Nachttemperaturen oberhalb der 20°C, lass sogar ich das Fenster offen (eigentlich bin ich sehr geräuschempfänglich und daher bleibt es sonst zu). Daher trennen mich nur ca. 50 Meter Luftlinie von den Gerüsten, an einem der letzten unsanierten Häuser in der Straße.

Aber erst wenn das letzte Dachgeschoss ausgebaut, die hundertste Weinhandlung einen günstigen Imbiss verdrängt, und die Straßen nur noch mit flotten Audi TTs und SUVs beparkt sind – erst dann werden die Zugezogenen merken, dass sie auch gleich nach München hätten ziehen können.