United Trasher

Langsam flachen die Stasi 2.0 Wogen ab und es kehrt wieder etwas mehr Normalität bei Dataloo ein. Mit momentan 238 Kommentaren und einem unfassbaren Ansturm der Leser (5220 Besucher am 18.04.) sind wir vom Umfang der Reaktionen komplett kalt erwischt worden. Einen ausführlicheren Rückblick und Ausblick zu diesem Thema hat mir Dirk für die nächsten Tage angekündigt.

And Now For Something Completely Different.

Ich hab mir grade so überlegt, was eigentlich aus unserm Dataloo inzwischen geworden ist, und wie wir gestartet sind. Auf einer langen gemeinsamen Zugfahrt haben wir damals beschlossen ein Blog zu starten. Den Namen Dataloo haben wir dann von unserem Ex-Chef Holger geklaut und den Untertitel von einem filmischen Meisterwerk entliehen: United Trash ist ein extrem skurriler Film von Christoph Schlingensief bei dem der Name Programm ist. Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass der komplette Name „United Trash, Die Spalte – Jesu Panne ist unschlagbar“ lautet, und uns die Klappen-Kritik auf der Rückseite des Covers zur Mitnahme des Films bewogen hat. Da stand: „Christoph Schlingensief: Mein schlechtester Film!“. Dirk und ich wohnten 1998 gerade relativ frisch zusammen in einer Berliner WG und nach dem Film gewöhnten wir uns an, mindestens dreihundertmal am Tag irgendwelchen Menschen, Begebenheiten oder Dinge mit „Trash!“ zu kommentieren. Wenn es ganz schlimm war, zischten wir noch ein „… die Spalte“ hinterher. Ja so war das.

Trash – Die Spalte!

re:publica vs. Chaos Computer Club

Ein halber ½ Tag re:publica liegt hinter mir – hier kurz die wichtigsten Duelle zwischen der re:publica und einer Veranstaltung des Chaos Computer Clubs:

republica vs. chaos computer club

Frauenanteil im Publikum: 30% vs. 5%

Anteil weißer tragbarer Apple Computer (Puderdosen): 50% vs. 3%

Anteil silberner tragbarer Apple Computer: 20% vs. 5%

Clubmate Trinker: 23% vs. 42%

Bereitschaft kommerzielle Web 2.0 Portale (z.B. Flickr) zu nutzen: 90% vs. 2%

Digitalkameras pro Besucher: 1,2 vs. 0,1 („Hey – ich hab das Recht an meinem eigenen Bild“)

Warum ich blogge

Als Teenager habe ich auf der Schreibmaschine meiner Eltern ein „Familienblatt“ zusammengestellt. In diesem 2-Seiter mit 1er-Auflage gab es wichtige Familien-Nachrichten (Vater macht Feuerwehrübung mit), Bilder (schlechte Fotos aus der Kompaktkamera), selbst gemachte Rätsel und sogar schon Gewinnspiele.

Später hätte ich so gerne irgendein Fanzine gemacht, egal ob zu Indie-Rock, The Cure oder den Pixies – das hab’ ich aber nicht. Das Mitwirken bei irgendwelchen Schüler- oder Abi-Zeitungen wurde mir durch interne Schulpolitik und die ganzen Wichtigtuer in der Redaktion vermiest. Und später auf der Uni wollte ich mit Dirk (ja, genau dieser Dirk mit dem ich hier das Dataloo mache!) mal ein total subversives Hochschul-Magazin mit dem Namen „H“ (gesprochen „Age“) machen. „H“ sollte anonym publiziert werden (für maximale Redefreiheit innerhalb der Uni), und in wenigen Exemplaren in der Nähe von Kopiergeräten verteilt werden. Geplant war, dass die riesige Leserschaft das Magazin auf den Kopierern vervielfältigt und weiterverteilt. Haben wir aber auch nicht gemacht.

Und um die ganzen Kindheits- und Jugendträume dann doch noch zu verwirklichen haben wir als Thirtysomethings dann Dataloo gegründet.

Die Technik und das Internet ermöglichen, dass jetzt jeder weltweit (mit Internetzugang) meine Gehirnfürze lesen kann. Cheers!

Bewusst erleben

Das Schreiben hier in Dataloo macht mir gerade nicht nur deshalb so viel Freude, weil es eine fortlaufende spannende Schreibübung ist, sondern auch weil es mich oft bewusster leben und erleben lässt. Meine Wahrnehmung der Umwelt verschärft sich, denn es könnten ja überall kleine Geschichten lauern. Was ist schon dabei, mittags mal ein schlechtes Restaurant zu erwischen: Früher war’s nur Ärger, heute kann ich mich daran erfreuen und beobachte genau was alles trashiges passiert – die kleine Handkamera immer im Anschlag. Das Interessante und Spannende liegt überall: In der Großstadt und auf dem Land, in Gruppen, oder wenn man ganz alleine ist. Egal ob Sekt oder Selters, finanzielle Unabhängigkeit oder Hartz IV: Immer schön Augen und Ohren offen halten und die Welt reinlassen.

Wenn ich hier mal länger nichts schreibe, dann liege ich unter einem Haufen Arbeit, will nichts passieren sehen, möchte es nicht teilen, bin faul oder lebe eben völlig unbewusst vor mich hin – Shit happens.

Wer seid ihr?

Dataloo hatte im Februar durchschnittlich 180,83 Leser pro Tag!

Und das natürlich ohne die Spinnen und Krakenarme der Suchmaschinen mitzuzählen, die unsere Beiträge auskundschaften und sie dann in ihren weltweiten Bibliotheken archivieren. 180 Leser (unique visits) und 849 Seitenaufrufe (page impressions) pro Tag: Der absolute Hammer! Wir haben ja erst vor ca. 5 Monaten mit diesem Blog angefangen!

Heute enttarnte sich eine Leserin indem sie mir ein schweizer Magazin samt Jack Johnson-Artikel per Post zuschickte – Danke Nikki! Und wer sind die anderen 179,83?

Never change a running system

Dataloo TrashedDirk hat ein Blog-Backoffice-Update eingespielt und wir laufen jetzt nicht mehr auf so ner popligen 1-Punkt-Irgendwas Version, sondern sind endlich auch voll Web 2.0 und so… 

Allerdings hab ich jetzt Probleme mit dem Editieren der Beiträge, muss mich total umgewöhnen was die Navigation im Autoren-Bereich angeht und habe auch schon klasse Berlin Events auf Dataloo entdeckt (siehe Bild).
Never change a running System ist einfach grundsätzlich und immer gültig.

Aber jetzt ist wieder alles sicher und eben so voll 2.0 – Wenn sich nichts ändert ist ja auch langweilig…

Blog Kurs – Teil 1

Was auffällt: Viele lieben Freunde finden Dataloo interessant, fragen sich aber „was ist das eigentlich?„.

Dataloo ist ein sogenanntes Blog. Ein Blog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Neue Einträge stehen an oberster Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Blogs können von Spezialthemen handeln (wie Gadget-Insider über neue Spielzeuge für Männer), Ratgeber sein (so wie Zoomo ein TV- und Radiomagazin für Rosinenpicker) oder einfach als öffentliches Tagebuch dienen.

Im Dataloo schreiben Dirk und ich einfach über was wir Lust haben, so zum Beispiel in der Kategorie „Sprachrohr für die Guten“ über Leute, Veranstaltungen und Dinge die wir jeweils gut finden. Die Kategorien-Übersicht findet sich im Dataloo rechts am Rand unter den Autoren. Etwas weiter oben gibt es einen Kalender mit dem man Dataloo nach bestimmten Tagen durchsuchen kann (z.B. „was haben die beiden am 2. Februar geschrieben?„). Oberhalb des Kalenders sind unter der Überschrift „Berlin Events“ Empfehlungen für Veranstaltungen in Berlin aufgeführt. Unter „Seiten“ finden sich schliesslich noch ein paar fest verdrahtete Informations-Seiten wie ein kurzes Vorwort von Holger oder meine Webclicks, wo ich interessante Entdeckungen im Internet als Bookmarks/Favoriten für euch ablege. Und in dem Briefschlitz ganz oben rechts könnt ihr nach Begriffen in ganz Dataloo suchen.

Soviel für Heute: Im Zweiten Teil des kleinen Blog-Kurses gehts dann um RSS, Blogroll und andere Dinge.