Am zweiten Tag der re:publica hab ich erst Mal einen Freund im Krankenhaus besucht und war dann etwas verspätet zum Nachmittagsprogramm da. Glücklicherweise war der Vortrag von Peter Glaser mit mir synchron verspätet, so dass ich exakt zu Beginn auf den von Herr Zuckermann für mich reservierten Stuhl sank. Peter Glaser halte ich mit seinen nachdenklich stimmenden Ansichten für ein absolut nötiges Gegengewicht zu den „Technologie-löst-alle-unsere-Probleme“-Nerds. Sein Vortrag „In was für einer digitalen Gesellschaft wollen wir leben?“ war mit der enthaltenen Medienkritik, anschaulichen Analogien und dem österreichischen schwarzen Humor das Highlight meiner republica. Sein Blog bei der Stuttgarter Zeitung hab ich gleich mal abonniert. Dann hab ich mal hier und mal dort reingeschaut und mich mit Bloggern und Twitterern unterhalten. Der lässige und unterhaltsame Beitrag von Lawrence Lessig zum Urheberrecht im digitalen Zeitalter war dramaturgisch sehr effektvoll vorgetragen. Die Monochrome Show war mir leider eine Spur zu trashig, obwohl ich es ja eigentlich gerne trashig mag. Die erste Hälfte der Twitterlesung war toll, die zweite bestimmt auch. Aber die habe ich dann nicht mehr miterlebt weil ich mit dem Rad nach Hause gefahren war.
2 Gedanken zu „re:publica #09 – Tag 2“
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ja der peter glaser ist wirklich ein guter! ein sehr guter sogar! die glaserei lohnt sich!
technologie alleine hat noch nie probleme geloest besonders bitter erscheint mir dass die ganzen probleme die durch die technologie erst enstehen von diesen „Technologie-löst-alle-unsere-Probleme“-Nerds ueberhaupt nicht gesehen werden: da herrscht oft nur verdraengung und die ist immer fatal! aber so aufgeklaert viele scheinen: meist regiert da ein kritikloser fortschrttsGLAUBE! (wobei schon das wort ‚fortschritt‘ sehr kritikwuerdig ist!)
Dem kann ich mich nur anschließen. Peter Glaser hat damals für TEMPO schon toll geschrieben. Sein wunderbares Buch „24 Stunden im 21. Jahrhundert“, in dem er 1995 den Zauber des Internet beschreibt, wirkt heute manchmal gleichzeitig wie ein Geschichtsbuch und der Blick in eine neue Zukunft. Und von seiner guten Beobachtungsgabe und seiner unterhaltsamen Schreibe ist in der, man möchte fast sagen langen Zeit, nichts verloren gegangen.