Beratung, auch telefonisch

So nach und nach trudeln die Arztrechnungen ein: das Rückenleiden will bezahlt werden. Wie immer ganze vorne mit dabei der Posten „Beratung, auch telefonisch“ oder gerne in der Variation „Beratung, auch mittels Fernsprecher“. Der steht immer da, sobald ein Termin mit dem Arzt vereinbart wird. Am liebsten mit dem 2,3-fachen Satz für ärztliche Leistungen. Wobei ich jedes Mal schwören könnte, daß ich nicht mit dem Arzt selbst den Termin vereinbart habe. Unfaßbar.

Was bleibt mir anderes über: ich werde das selbst wohl oder übel auch einführen müssen. Ab sofort wird jede Anfrage mit dem KLITSCHE.DEFormular schamlos abgerechnet. Steht ja dann auch in den AGB´s. Muß man halt lesen. Den genauen Satz muß ich mir noch überlegen, der wird aber deftig werden. Das versprech ich.

Allerdings ist diese Alltagspraxis allein ja nicht mal die Spitze des Eisbergs. Völlig unerklärlich bleibt folgendes:

  • Wer kontrolliert eigentlich die Abrechnung im gesetzlichen Sektor?
  • Warum gibt es im gesetzlichen Sektor keine Kostentransparenz für den Kunden (den Kranken), stattdessen nur die vierteljährliche 10 € Praxisgebühr?
  • Warum gibt es diese unflexible Trennung von gesetzlichen und privaten Krankenkassen?
  • Warum konzentiert sich das deutsche Gesundheitswesen größtenteils auf Symptombehandlung und nicht noch stärker auf Vorsorge?

Kein Wunder, daß unser Gesundheitssystem völlig am Arsch ist. Da muß was passieren, liebe Angie, liebe Ulla! Vor allem bei der Kostentransparenz: wir brauchen den wissenden Kranken. Nur so wird der Gesamtheit die Gesamtsituation bewußt. Und wehe es kommt jetzt noch einer mit dem schlauen Argument, ich soll mich nicht aufregen, die Kassen würden das doch eh alles bezahlen …

2 Gedanken zu „Beratung, auch telefonisch

  1. lieber dirk:
    jau das mit der beratung wer kennt die schweinerei nicht?! also wenn du wirklich nicht beraten worden bist dann zahl das auch nicht und sag das so wie du´s hier schreibst deinem arzt und sag ihm auch gleich dass du´s so deiner kasse mitteilen wirst…
    das gesundheitssystem ist vor allen dingen wegen den riesen gewinnen der pharmaindustrie und den vermaledeiten medizingeraeteherstellern am sack! die ziehen da ab ohne ende das kann man sich garnicht vorstellen… und denen faehrt keiner an den karren: die ulla wollte mal da sind die pharmas zum schroeder gedackelt und alles war lobby… naja gegen die profitscheisse die die medikamentenindustrie abzieht ey da sind die kassen und die aerzte und die patienten mal die kleinere sosse (natuerlich forscht die gesamte pharma NUR fuer die patienten und vor allem seit zig jahren GEGEN den krebs: horidoh! und fette beute fuer deren bankkonten…)
    doch solange sich der patient nicht drum kuemmert was er da bezahlt -und so sind wir alle aufgewachsen – wird der arzt auch abziehen wuerdest du das nicht?! (und die meisten der normalen niedergelassenen aerzte verdienen fuer ihren stress und ihre arbeit echt nicht zu ville: ich hatte jahrelang mit niedergelassenen aerzten zu tun und die meisten verdienten echt so wenig dass sie z.b. sich kaum ne edv schulung leisten konnten…)
    also du hast als patient das recht auf eine rechnung (auch als nicht privater kassenpatient!!!): fordere sie ein! und wenn was draufsteht was nicht erbracht wurde melde es deinem arzt und deiner kasse und du musst es auch nicht bezahlen…
    greetz
    von
    macke

  2. update:

    und wie sind eigentlich diese menschen versichert?

    Die höchste Wahrscheinlichkeit, vor dem fünften Geburtstag zu sterben, haben Kinder aus Sierra Leone, Niger, Angola, Afghanistan, Liberia, Somalia, Mali, Burkina Faso, Guinea-Bissau und Kongo. Die Lebenserwartung eines japanischen Kindes liegt gegenwärtig bei 84 Jahren. Hier sterben jährlich 5.000 Kinder unter 5 Jahren. In Sambia beträgt die Lebenswartung gerade einmal 33 Jahre, jährlich sterben über 80.000 Kinder unter 5 Jahren. 240 Millionen Kinder müssen bereits ab dem Alter von fünf Jahren arbeiten, 140 Millionen oder 13 Prozent können nie eine Schule besuchen, 300 Millionen oder 16 Prozent aller Kinder haben keinen Zugang zu Informationsmedien, gleich ob Radio, Fernsehen, Zeitung oder Telefon.

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