Der unfreundliche Handydieb

Gestern Abend an der Geburtstagsfeier von K. in einer Bar in Prenzlauer Berg: Unsere Jacken liegen irgendwo rum und das Handy meiner Gefährtin T. flutscht aus der Winterjacke. Irgendjemand der nicht Teil der Geburtstagsgesellschaft war steckt das Handy ein weil er es klauen will fälschlicherweise für sein eigenes hält!? Ich rufe das Handy von meinem aus an, niemand nimmt ab. Ich hinterlasse nette Nachrichten („… das ist nicht dein Handy, bitte melde dich bei mir unter…“) und schreibe noch eine SMS. Eine Stunde später bekommen wir eine SMS vom T’s Handy: „Melde mich morgen um 16 Uhr“. OK, es ist zu diesem Zeitpunkt bereits 3 Uhr Nachts, aber warum erst am Folgetag um 16 Uhr?! Irgendwann wird T. total unruhig und läßt die Mobilfunkkarte sperren. Heute Mittag ruft jemand von einer nicht zu identifizierenden Telefonnummer („Privatnummer“) an und beschimpft erst mal T. die den Anruf an meinem Handy entgegennimmt mit: „… das geht dich gar nichts an, ich möchte Marc sprechen!“. Das wurde so laut und unfreundlich gesagt, dass ich es 3 Meter nebenan noch verstehe. Ich gehe ans Telefon, der Typ hat offensichtlich Probleme verbal zu kommunizeren und meint „… kennst du die Kostbar in der Knaackstrasse? … Da kannst du das Handy abholen…“. Ich frage ihn was das soll und was er mit dem Handy gemacht hat: Keine Antwort – Gespräch beendet. Ich laufe mit T. zusammen in besagte Bar wo uns die Thekenkraft das Handy aushändigt. Meine Befürchtungen wie 0190-Sexnummern auf exotischen Inseln oder 9-Live Anrufe werden glücklicherweise von der Anrufliste des Handys nicht bestätigt. Alles scheint okay zu sein. Aber warum hat sich dieser Typ hinter einer Anonymität versteckt? Warum diese extreme Unfreundlichkeit? Was soll das alles? Ist das hier im Kietz jetzt wie bei den Sopranos oder war das ein Kontakt zur Russenmafia?

10 Gedanken zu „Der unfreundliche Handydieb

  1. na mal abwarten, bis die Rechnung kommt, vielleicht hat er ja mit einem anderen Telefon …
    Oder sie haben die SIM-Karte geklont …
    mehr Horrorgeschichten?
    Ich hab ja schon Pferde Gurkensalat kotzen sehen =)

  2. und das schlimmste ist die paranoia, die sich dabei einstellt. warum sollte der typ in dem handy rumschnueffeln? eigentlich total uninteressant fuer ihn. und umso creepier, wenn man merkt, dass er’s getan hat. it’s just a mobile! aber irgendwie schon teil vom eigenen koerper …

  3. nun ich habe so eine ähnliche geschichte erlebt,
    neulich habe ich mein käsebrot verlohren, ich war natürlich sehr traurig über den verlust. Ihr werdet es euch schon denken können, plötzlich ein anruf auf meinem handy, das käsebrot rief mich selbst an es hält sich in der kostbar in der knaackstrasse auf und ob ich es nicht dort abholen könne, und ja … seine stimme war echt – laut und unfreundlich! komisch oder!? vielleicht gibt es einen zusammenhang … magnolia … alles zufall? was meint ihr!?.

  4. ich kenne auch so ne geschichte: nach einem einbruch in den campingwagen meines onkels in einem südfranzösischem badeort war zwar alles noch da – auch die fotokamera. Als er aber, zurück aus dem urlaub, die entwickleten farbfotos bei rossman abholte, war er doch extrem angekelt über zwei der fotos, auf denen er neben einem unbekannten, sehr haarigen hinterteil nur noch einen teil seiner zahnbürste erkennen konnte. (würg*)

  5. hallo Bub,
    habe grade deine *dataloo Info gelesen – intressant !! mach weiter
    so. Werde dranbleiben. liebe Grüße mam…
    PS: haben seit Freitag tiefen Winter – und heftig kalt- Sa. 15 grad
    minus…

  6. Schlechte Manieren sind in Berlin leider häufig ein Problem.
    Erfreulich jedenfalls für T. daß der Apparat wieder da ist. Weiterführende Besorgnis ist allerdings m.E. unbegründet, der trunkene Handyeinstecker sah recht unmafiös aus. Auch auffallend der gute Umgang mit dem unter dem Tisch lagernden Hund — immerhin ein Hundefreund.
    Wobei natürlich der Besuch in so verqualmten Gaststätten für das Tier ohnehin eine Strapaze darstellt. Die Frage, die ich mir an dem Abend zwischenzeitlich gestellt habe: Schätzt der Hund eher die gegebene soziale Nähe oder wäre ihm frische Luft und Bewegung lieber.

Kommentare sind geschlossen.