Fasten: Extremsport auf der Couch

Nach dem Fastentag wache ich meist sehr früh auf und bin gut drauf. Überraschend finde ich, wie schnell man sich ans Fasten gewöhnt: Am Donnerstagmorgen fühle ich mich so gut, dass ich am liebsten weitermachen würde. Aber Essen ist einfach zu geil, und so wird der Donnerstag dann zum Kontrastprogramm des Fasten-Mittwochs: Das Essen wird zelebriert! Gestern waren es zwei gebutterte Toastbrote mit Quitten-Gelee zum Frühstück, ein sensationelles Sushi-Lunch und Brotzeit zum Abend – Yummy!

Durch die Entbehrung am Mittwoch, schärft sich das Bewusstsein für das Thema Essen. Alltägliche Nahrungsaufnahme wird plötzlich zur sinnlichen Wahrnehmung – Das was es sowieso immer sein sollte. Essen ist ein unerschöpflicher Quell der Freude, das wird nie langweilig. Man kann es als Befriedigung eines menschlichen Grundbedürfnisses betrachten oder als Sinneswahrnehmung von höchster Güte.

Extremsport Fasten

Und aus diesem harten Fasten/Essen-Kontrast (Yin/Yang, Schwarz/Weiss, 1/0 …) ziehe ich ein erfrischende neue und intensive Wahrnehmung. Es ist quasi ein Experiment mit mir selbst, und ich liebe es Dinge auszuprobieren. Dass man nebenbei scheinbar noch den Bauch dauerhaft beseitigt, mehr Zeit zum Leben und Arbeiten hat (was ich alleine mittwochs an Zeit spare, weil ich nicht essen muss…) und wohl knapp 60€ im Monat spart (so Pi mal Daumen) sind natürlich tolle Nebeneffekte.

Ich kann jedem nur empfehlen seinen Körper mal in diesen Extremzustand zu bringen und selbst zu erfühlen was mit einem passiert. Eigentlich ist es heimischer Extremsport der sich auf der Couch durchführen lässt. Schwierig wird es sicher, wenn man viel körperliche Arbeit ausübt oder eine Jura-Prüfung absolviert. Wenn du aber (wie ich) hauptsächlich Kopfarbeit machst und keine anstrengenden Termine anstehen: Just do it und berichte hier!

7 Gedanken zu „Fasten: Extremsport auf der Couch

  1. aeh baeh! sach ma: is das da auf dem bild in scheibchen geschnittener radiergummi auf schokososse an altem kuerbiseintopf???!

    …da fastet man ja gerne – oder?!

  2. Ich hatte Mittwoch auch meinen Fastentag, allerdings unfreiwillig. (Magen-Darm-Wehwehchen). Ab heute lebe ich wieder dekadent und hedonistisch.

  3. Also meine Sache ist das Fasten nicht. Klang spannend, was der Mac berichtet hat. So spannend, dass ich es selbst probieren musste. Immerhin hab ich 24 Stunden geschafft. Wiederholungsfaktor geht allerdings gegen null. Hab mich während des Fastentags in einem merkwürdigen Zustand von Ungemütlichkeit befunden. Wahrscheinlich ist die permanente Unterzuckerung daran schuld. Außerdem musste ich den ganzen Tag wahlweise an das Essen von gestern oder morgen denken. Das war mitunter doch etwas irritierend, denn eigentlich bin ich gar nicht so verfressen. Ich bekomme eher mindestens einmal pro Woche Bissen mit den Worten „du kannst es vertragen“ hingeschoben. Soweit mein Bericht.

    Ein anderer Aspekt, auf den ich im Gespräch mit Freunden bekommen bin. Lebt ein Großteil unserer Generation nicht ohnehin so unregelmäßig, dass es immer wieder zu ungewollten Fastenzeiten kommt? An meinem Fastentag gab es mindestens zwei Kollegen, die auch bis abends nichts gegessen hatten, weil sie noch keine Zeit gefunden haben. Vielleicht braucht es da gar keine gezielte Fastenzeit sondern nur einen unregelmäßigen Lebensstil.

  4. @Toralf: Haben die Kollegen mit unregelmässigem Lebensstil tatsächlich bis Abends nichts zu sich genommen: Kein Kaffee, keine Zigaretten, keinen Keks und keinen Softdrink wie Cola oder ähnliches?!

    Ja das mit dem Ans-Essen-Denken ist immer wieder krass, ich habe nicht erwähnt, dass Fasten gemütlich ist! Der Zustand ist sehr speziell und man sollte (wie auch schon erwähnt) nicht grade lange Autofahren oder zu einer Gerichtsverhandlung vorstellig werden.

    Aber cool, dass du es für dich ausprobiert hast, auch wenn du das nicht wiederholen möchtest. Aber wie hat der erste Bissen heute morgen geschmeckt?! Und überhaupt das Essen heute?

    PS — Hab heute (Mittwoch) auch meinen Fastentag gecancelt, da ich so viel zu tun habe und auch mit Essen leichten Kopfschmerz.

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