Wetten dass Felix Baumgartner der neue Frank Elstner ist?

Dass ein Energiedrink-geladener Österreicher aus einem Ballon springt und in einer High-Tech-Kapsel mit Überschallgeschwindigkeit auf die Erde fällt, ist mir eigentlich völlig egal. Ich verstehe die ganze Aufmerksamkeit für so einen Event überhaupt nicht, habe es mir aber mal genauer angesehen.

Es gibt also eine konzeptionell durchdachte Live-Show, die jeder dank niederschwelligen technischen Voraussetzungen auch mit Smartphone auf dem Sofa oder Tablett auf dem Klo verfolgen kann. Momentan sehen 2,4 Mio. Menschen den Live-Stream. In Relation zur Internetbevölkerung ist das nicht wirklich viel: Nur rund 0,24% der Facebook-Nutzer. Verglichen mit Harald Schmidts Zuschauerquoten ist das aber vermutlich schon okay. Das wichtige an diesem Event scheint mir das gemeinsame Live-Erlebnis zu sein.

Es ist die Wiederholung der Mondlandung von 1969. Einer der letzten sozial synchronisierenden Medienereignisse in einer digitalen Welt von fragmentierten On-Demand Erfahrungen. Hier geht es um den Gemeinsamkeit stiftenden Moment der Gleichzeitigkeit. Um das Gemeinschaftsgefühl und das Verlangen nach dem „echten Leben“ in Echtzeit. Keine YouTube-Konserve und keine Mediathek. Das ist auch der Grund, warum in einer Welt der zunehmenden Digitalisierung Live-Konzerte und Fußballspiele in großen Stadien die großen Gewinner sind.

Dieser Event ist das neue „Wetten Dass“, über das man morgen im Büro und auf dem Schulhof lästern kann. Es ist die Transformation der altbackenen TV-Show, die man ständig mit neuen Gesichtern vor dem Verwesungsprozess bewahren will. Felix Baumgartner ist der neue Frank Elstner. Nur leider ist das genauso langweilig wie die Liveübertragung von Außen-Wetten damals in den 80ern.

Wild Wedding

„Der Wedding kommt“ sagt und schreibt man scheinbar schon seit mehr als 20 Jahren. Als ich vor zwei Tagen zum ersten Mal eine Nacht den Wedding durchstreifte, habe ich davon noch nicht so viel bemerkt. Und das ist auch gut so!

Am Himmel stand der Blue Moon, es hatte gerade noch T-Shirt-Temperatur und mein Freund Andi erklärte sich bereit, mein persönlicher Wedding-Guide zu sein. Weiterhin gab es im Rahmen von Kolonie Wedding zahlreiche Vernissagen und Galerien zu besichtigen. Wir starteten unseren Abend mit Togoischem Essen im Relais de Savanne. In ziemlich uncharmanten Räumen gab es eine katastrophal gestaltete Speisekarte, leckeres Essen, tollen selbstgemachten Ingwersaft (Spezialrezeptur!) und sehr sympathischen Service. Unser Galerierundgang fühle sich an wie eine Mini-Version von 48 Stunden Neukölln mit Kunst, Performances, Malerei und vielen Video-Installationen. Es gab Hausfrauenkunst, Trash, halbwegs überzeugende und auch ein paar tolle Arbeiten. Das Vernissage-Publikum war überall sehr angenehm unprätentiös. Kein einziger Hipster! Man sprach Deutsch! Die sonst in Berlin so allgegenwärtigen Amerikaner, Spanier, Kanadier, Franzosen, Italiener und all die Skandinavier haben offensichtlich den Wedding noch nicht entdeckt.

Und genauso ging es dann in den zahlreichen Bars und Kneipen auch weiter. Publikum, Barpersonal und Räumlichkeiten fühlten sich an wie Prenzlauer Berg Ende der 90er. Ganz so, als ob Berlin keine globale Partyhauptstadt und Easy-Jet noch nicht erfunden wäre und die Künstlerszene in New York, Rio und Tokio noch nie von den scheinbar günstigen Lebenshaltungskosten in Berlin gehört hat.

Wedding be aware!
Wir brauchen nicht noch einen seelenlosen Ballermann wie den Friedrichshain.

Achtung: Dieser Artikel kann zur Gentrifizierung des Weddings führen.

Steiler Abstieg zum Nullpunkt (La Palma, ES)

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>> Desktophintergrund Woche 35 & 36

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Königsweg / Camino Real (La Palma, ES)

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