Passive Trunkenheit

Aus dem neuen und ersten Buch „Heimweg“ von Harald Martenstein:

Der Bruder trank ebenfalls fast nur Bier, weil sich mit diesem Getränk die Phase des allmählichen Betrunkenwerdens, die der Kenner mehr schätzt als den statischen Zustand des Betrunkenseins, besser in die Länge ziehen lässt als mit einer Spirituose.[…]

Er befand sich in der schönsten Phase des Betrunkenwerdens, dann, wenn einem noch vereinzelt Gedanken von kristalliner Klarheit gelingen, wenn die Zunge den Befehlen des Gehirns noch im Großen und Ganzen gehorcht, wenn die Betrunkenheit einem noch steigerungsfähig erscheint, aber alles Belastende und Bremsende sich bereits aus dem Gehirn verabschiedet hat.

Sowieso ein schöner Roman.
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich mal wieder ne Kur mache?

3 Gedanken zu „Passive Trunkenheit

  1. BIER und kristalline klarheit? wo denn die da bitte schoen?!

    nee nee: die ueberwaeltigenden klaren gedanken die gibtz eben gerade beim klaren SPIRITuosen stoeffchen! (fuer mich bitte n dicken wodka mit einem eiswuerfel!)

    irgendetwas in die laenge ziehen? allmaehlich betrunken werden? wasn dasn fuerne antineoliberale haltung?! ach so: issn familienhistorienroman! drum!

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