Google PR Stunt

Seit etwa 20 Minuten ist Google unbrauchbar. Egal welches Ergebnis einer beliebigen Websuche man anklickt, Google schickt einen auf eine „Warnung – ein Besuch dieser Website kann ihren Computer beschädigen!“-Seite und lässt niemanden zum eigentlichen Ziel weiterklicken. Die Gefährtin hat mich drauf aufmerksam gemacht, und als weder Neustart und Reset des Routers eine Änderung brachten hab ich mich mal bei Twitter umgesehen. We’re not alone: Das Problem trifft auch Süddeutschland und Österreich.

Diese Website kann Ihren Computer beschädigen

Ich halte das ja jetzt schon für einen gelungenen PR Coup von Google, um ohne Pressemitteilung effektiv zu kommunizieren, dass ihnen die Sicherheit der Google Nutzer doch wirklich sehr am Herzen liegt. Heute ist es auf allen Newsdiensten im Netz, morgen in der Bildzeitung. Googles Allmacht im Netz definiert Public Relations einfach neu! Schöne neue Googlewelt.

Nachtrag: Jetzt scheint alles wieder okay, bei Google. Aber ich wette 25 Minuten reicht locker für eine effektive Kommunikation.

Ich bin zurecht paranoid

Gerade mußte ich erleben, daß ich hinter dem Mond lebe, weil ich Zeitungen, Sendungen und Politikern vertraute, die ich für zuverlässig unabhängig gehalten habe. Dabei sind sie komplett ferngesteuert.

Wie ich drauf komme?

Hab zufällig durch das Magazin Zapp auf NDR gezappt. Thema: Schleichwerbung und Public Relations in den Medien. Unter anderem ein grober Überblick über vergangene öffentlich-rechtliche Skandale: Schimanski kann Paroli nicht Paroli bieten, in Krimis wird gern auf Kosten der Deutschen Telekom kommuniziert und die LTU bringt Schauspieler und Zuschauer gleichermaßen in den wohlverdienten Urlaub. Aber auch ein aktueller Blick hinter die Kulissen des Wirtschaftszweiges PR, der den zunehmend faulen und schwächelnden Gegner Journalist mehr und mehr zum Helfer degradiert, da er vieles einfach ungefiltert und damit verpackt im Mantel der Seriosität weitergibt. Doch das ist lediglich die Spitze des Eisberges. Der Eisberg selbst ist wesentlich mächtiger und schwimmt vergnügt als Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ durch unser Land. Ein erster ernstzunehmender Schmelzversuch ist allerdings schon wieder ein halbes Jahr alt. Er stammt von der „Die Zeit“. Absolut lesenswert. Und dabei dachte ich immer:

es gibt keine