Reisebekanntschaften

Wenn man mit Flugzeug, Bus und Bahn unterwegs ist, dann begegnen einem die unterschiedlichsten Zeitgenossen.

Gestern bei Easyjet ganz hinten den Fensterplatz belegt und mich gefreut, dass rechts neben mir nur noch eine junge Schweizerin auf dem Gangplatz sitzt. Kurz vor Abflug kommt ein hoch-kommunikativer Mann (Mitte 40) den Gang entlang, und kündigt lautstark an wie viel Glück wir doch hätten, denn er würde sich zwischen uns setzen. Ich ziehe mich unter meine Koss-Kopfhörer zu Bloc Party zurück (laut!). Da kommt der Ellenbogen und er fragt mich ob ich auch gute Musik hören würde – Aber ja doch! Ab jetzt zeigt der Mensch sich als hyperaktiver Pausenclown: Er bestellt lautstark Kaffee, Wasser, Weißwein und irgendwelche Snacks während er die Schweizerin in wirre Diskussionen über (Schweizer) Dialekt, Astrologische Beratung und Homöopathie verwickelt. Als ich nach einem Powernapp aufwache ist mein Tablett ausgeklappt und mehrere randvoll gefüllte Becher vom Pausenclown stehen drauf. Nachdem er von der Toilette zurückkommt, komme ich nicht mal dazu nachzufragen was das soll: „Ich habe den Kaffee nicht vertragen, Verdauungsprobleme!“ schleudert er mir zuviel Information entgegen. Eine umständliche Hinsetz-Aktion mit zahlreichen Taschen, Bechern, Magazinen und sonstigem Kram folgt. Hey ich bin müde und will einfach nur meine Ruhe!

Nachdem ich den Pausenclown stoisch ertragen habe und das Gepäck vom Band gefischt ist, schlendere ich zur S-Bahn um mein Schicksal der BVG anzuvertrauen. Auf dem Weg spricht mich jemand mit „Are you from Berlin?“ an, und es zeigt sich, dass wir beiden den Alexanderplatz als gemeinsames Ziel haben. Edward kommt aus Neuseeland, ist Schlagzeuger einer Band mit der er gerade in Europa spielt und ein angenehmer Gesprächspartner mit gutem Musikgeschmack. Man unterhält sich über das Leben in unterschiedlichen Städten (London, Sydney, Berlin, Paris), über Musik (Die CD mit seiner Musik muss ich mir dann auch mal anhören) und Konzerte und überbrückt so die fast 2 Stunden Fahrzeit mit 3-maligem Umsteigen (Danke BVG!). Wenn die Gefährtin nicht zu Hause gewartet hätte, dann wäre ich eventuell noch mit Ihm und weiteren 5 WeltenbummlerInnen (die Ihn am Alexanderplatz erwarteten) ein „local beer“ (kein Becks!) trinken gegangen. So fand die lange Reise (Elektroauto, Auto, Flugzeug, S-Bahn, U-Bahn) dann aber mit der Süßen im heimeligen Wohnzimmer ein angenehmes Ende.

YJ: YouTube Jockey

Früher gab es Video-Abende, Brettspiel-Runden oder ganz klassisch einfach nur gemeinsame Besäufnisse mit musikalischer Untermalung. Gestern haben wir eine neue moderne Abendgestaltung entwickelt: Ein Laptop (mit schneller Internetanbindung) wird an den großen TV angeschlossen und reihum darf jeder einmal YJ (YouTube Jockey) sein. Das hat uns trotz Übermüdung bis in die späte Nacht mit massiven Lach-Attacken erfreut. Der zugedröhnte Helmut Berger bei Harald Schmidt war nur der Anfang, Sacha Baron Cohen verzückte uns gleich in seiner Dreifaltigkeit als cooler Ali G, politisch unkorrekter Borat und tuntigem Bruno (Funkyzeit mit Brüno). Klassiker wie die Tourette-Nummer von Grissemann & Stermann (nur Audio) brachte uns schließlich zum Suchbegriff Monty Python, der ein ganzes Universum von kurzen Clips zum Totlachen zutage fördert. Und wenn einer nicht mehr weiterwusste, kam der nächste YJ ans YouTube-Suchfeld.

Probiert es selbst: Es erwarten euch ausgelassene Lach-Extasen in Minuten-Dosen!

Woche 12 – Stars and Stripes

Stars'n'Stripes, Russian River, Kalifornia, USA.

Stars’n’Stripes, Russian River, Kalifornia, USA.

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Subaloo 03 – Jetzt! Das ist alles

Track 03: Jetzt! Das ist alles

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Bei der Auswahl des dritten Tracks hat mir Arne, ein Subagas-Fan der ersten Stunde, geholfen und sich für „Jetzt! Das ist alles“ ausgesprochen.

Viel Freude mit einem besinnlicheren Stück Subagas.

>>> Blogspielplatte „Subaloo“

Mundwinkel drehen von unten nach oben

Dieses Jahr schon 10 Tage früher als im letzten Jahr: In Berlin trägt man die Mundwinkel wieder nach oben – der Frühling ist da.
Und die bei der konzentrierten Arbeit wirklich extrem störenden Straßenmusikanten sind auch schon wieder auf ihren Wir-nerven-Mac-Touren.

Woche 11 – Highway One

Pazifik, Highway One, Kalifornien, USA

Pazifik, Highway One, Kalifornien, USA.

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Woche 10 – Blumenkind Sitzgelegenheit

Blumenkind Sitzgelegenheit

Blumenkind Sitzgelegenheit, Mauerpark Berlin.
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Rundumschlag durch deutsche Blogs

Argh zum Beispiel ist das Blog-Urgestein in Deutschland, als alle noch private Homepages mit sich drehenden Briefkästen („Elektropost“) bei Geocities hatten, betrieb Frank schon Anfang 2002 sein lautmalerisches argh! und tippte oft genau dieses Gefühl mit Kleinbuchstaben in sein Indie-Blog. Inzwischen ist es dort etwas ruhiger geworden, man muss ja das Berliner Tag- und Nachtleben aufsaugen, aber der Rauschmelder zeigt noch immer die zentralen Röck-n-Röll-Termine unserer Hauptstadt.

Der selbstbewusste Wannabe-Rapper und Holsten-Trinker MC Winkelsen serviert gerne leichte Kost in besonders pikanter Schreibe. MC ist bekennender Hedonist, Narzisst, Rampensau und eigentlich auch einer der ersten deutschen Videoblogger. Inzwischen beherrscht er auch den Videoschnitt etwas besser, benutzt aber weiterhin trashige Cliparts für seine Videos und Blog-Collagen. Er ist auch das deutsche Aushängeschild wenn es um das verbale Benennen von Körperflüssigkeiten geht. Geil Alter, ich hoffe du übernimmst schleunigst „Wetten Dass“, damit man samstags endlich wieder die Röhre einschalten kann!

Mit Rene von Nerdcore möchte man eigentlich nach jedem zweiten seiner Postings ein Bier trinken gehen: ein authentischer Sympath durch und durch. Der Querkopf ist außerdem noch ein phantastischer Grafiker und Autodidakt der immer mal wieder sehr offen über seine Jugend, Drogen oder auch Zombis spricht. Außerdem hat Rene einen delikaten Musik– und Filmgeschmack (naja, mit Abstrichen halt – da unterlaufen ihm schon mal kleine Fehler).

Basic Thinking ist wohl eines der deutschen Blogs mit der höchsten Posting-Frequenz: Da geht man kurz mal Mittagessen und findet danach schon wieder 11 neue Beiträge – Macht der Robert eigentlich noch was anderes? Hier geht es um Technologie, Blogs, Online-Werbung, Suchmaschinen und alles was sonst noch so thematisch zwischen Wired, Heise und Spiegel liegt. Robert kommuniziert öffentlich was er mit dem Blog verdient und ist auch meist der erste der eine frische Sau entdeckt, die dann zwei Tage später durch die gesamte Blogosphäre getrieben wird.

Und Spreeblick hat die Ur-Sau des deutschen Internets entdeckt: Mit seinem Jamba-Kurs zeigte Johnny was da wirklich hinter dem Klingelton-Business steckt. Spreeblick ist aber nicht nur deshalb eines der bekanntesten deutschsprachigen Blogs, sondern auch weil es wirklich gut ist. Trotz des Profi-Blogger-Anspruchs (oder genau deswegen) wird hier sehr transparent mit allen internen und externen Themen umgegangen. Auch wenn die von Johnny Häusler geschaffene Gesamtqualität in letzter Zeit etwas durch die exponential steigende Anzahl von Co-Autoren verwässert wird, bleibt Spreeblick die experimentelle Spreespitze Speerspitze zum Thema Fulltime-Blogging in Deutschland – und auch das Blogger-Äquivalent zum Heise-Portal.

Felix betreibt mit Wirres ein „das-prangere-ich-an“ Blog, das eindeutig als eines der wenigen politischen in Deutschland durchgeht. Vordergründig ist Wirres zwar kein Polit-Blog, aber doch unter der Haube mindestens ein Netzpolitik Blog. Mit viel Witz fasst ix (auch in kleinbuchstaben) gerne mal große Hypes zu zentralen Aussagen zusammen und bloggt auch schon lange nicht mehr, sondern schreibt einfach nur ins Internet rein. Gerne wird hier auch mal das gute A-Wort verwendet.

Im Vergleich zu diesen Blogs wirkt Dataloo so profillos und unsortiert wie ein Tante Emma Laden des Internets. Zwar findet sich hier und da mal etwas zu Musik oder Kultur, aber für vernünftige Kategorien reicht es bei uns einfach nicht. Wir schreiben einfach viel zu viel Trash. Aber vielleicht ist ja genau das unser Profil?