Notebook-Wichtigtuer

Am ICE Tisch neben mir ein Notebook-Wichtigtuer der die gesamte Fahrt von Berlin nach Hamburg an ein oder zwei Terminen in seinem Outlook rumwurschtelt. Da muss dann zum Termin „Projekt Grosskundentool“ noch aus 35 Beamern und 102 Notebooks die richtigen Ressourcen ausgewaehlt werden, ausserdem wird Raum R.781 (oder doch R.871) geblockt. Ich denke ein Grund warum sich das ganze so lange hinzog war die Tatsache, dass er alle 10 Minuten mit seiner Vodafon-roten UMTS Karte in das Firmennetz musste: Mist, schon wieder keine neue Nachricht…
Da hab ich dann auch auf ganz dicke Hose gemacht und meine Brand Eins auf den Tisch gelegt – Hatte ja ausnahmsweise auch nen Anzug an.

Berlin-Mitte Overkill

Scheinbar war ich schon sehr lange nicht mehr in Berlin-Mitte, speziell meine ich hier die Gruselgegend rund um den Hackschen Markt. Gestern erschien mir das alles wie eine sehr fremde Stadt: eher wie die Einkaufsmeile in München oder ein ChiChi-Viertel in London. Mir war nicht klar, dass es so schlimm ist: super-yuppieske Menschen die gerade vom Adidas-Superstore ins Puma-Flagshipstore gespült wurden während an jeder Station ein paar teure Accessoires hängen blieben. Til Schweiger präsentiert in einem Laden seine neuen Sneakers (früher Turnschuhe) – wenn die so sind wie seine Schauspielkunst dann aber gute Nacht. Die Restaurants bieten den Touristen exotische Speisen wie „Falafel“ oder „Sushi“ zu doppelten Prenzlberg-Preisen an – natürlich nur „to-go“, so wie man heute auch ökologisch-verwerflich den Kaffee nur noch im Wegwerf-Plastikbecher kauft. Ich vermute mal der Hacksche Markt ist nachts so tot wie die Downtowns in amerikanischen Städten… aber ist da in einem Hinterhof nicht noch das „Snipers“ versteckt?!

Moderne Schamanen

Gestern nach dem Sport hat mich mal wieder die Brand Eins begeistert.
Doch ohne mich in der Wiedergabe des Artikels „Alles funktioniert“ zu versuchen, schmeisse ich euch ein paar ausgesuchte Zitatbrocken aus dem Artikel vor die Füsse.

Über Glauben:

Menschen glauben an sehr unterschiedliche Dinge. Nur einen Glauben teilen fast alle: dass das, was sie selbst glauben, richtig ist.

Über Indianer:

„In der indianischen Tradition gilt einer, der nicht geben kann, als armer Mensch. Dagegen ist einer, der alles weggeben kann, reich.
(Dieter Scholz)

Über Komplexität:

Emergenz: Die Tendenz komplexer Systeme zur Selbstorganisation, um einen stabilen Zustand zu erreichen. Was das bedeutet, ist kaum zu ermessen oder auch nur zu begreifen. Aber man kann sich darauf verlassen.

Über Entscheidungen:

Es gebe nur Entscheidungen, und die führten irgendwo hin, vielleicht an das Ziel, das man vor Augen hatte, vielleicht woanders hin, doch ob das besser oder schlechter sei als eine andere Entscheidung oder ein anderes Ziel, sei nicht zu überprüfen. Auch nicht nachträglich, denn eine Entscheidung schließe die andere aus, und so kann man nie wissen, wie es anders gewesen wäre.
(Fritz B. Simon)

Über Kontrollfreaks:

„Wenn man etwas Komplexem ausgesetzt ist, versucht man, es zu kontrollieren. Doch umso stärker jemand versucht, ein System zu kontrollieren, das sich seiner Kontrolle widersetzt, umso stärker wächst sein Gefühl der Hilflosigkeit. Du kannst nur Kontrolle haben, indem du loslässt. Folge dem Fluss, auch wenn du nicht weißt, warum.“
(Marcus Birkenkrahe)

Über Weisheit:

„Und was man früher Magier oder Schamane genannt hat, heißt heute systemischer Berater. Das ist die Fortsetzung einer alten Tradition der Weisheit. Denn Weisheit ist nicht der Inbegriff des Wissens, sondern die Fähigkeit, Wissen und Nichtwissen in Relation zu setzen.“
(Dirk Baecker)

Hier der gesamte Artikel „Alles funktioniert“ in der letzten Ausgabe der Brand Eins (Ich krieche beim Lesen immer eine Ausgabe hinterher).

Neue Berliner Armut

Mercedes Bunz formte aus ihren messerscharfen Beobachtungen einen sehr interessanten Artikel für die neuen Zitty.

[…] Der Urbane Penner produziert diese Kultur, von der alle etwas haben, und er investiert in sie mit seinem niedrigen Lebensstandard. Der Urbane Penner ist der Grund dafür, dass wir alle nicht unter Bedingungen leben müssen, wie sie in London oder Paris herrschen. Das verdankt Berlin ihm. Wegen ihm haben wir gute Clubs, hervorragende Restaurants und einfallsreiche Modedesigner, die alle bezahlen können. Wegen ihm können wir es uns in dieser Stadt leisten, mit wenig zu leben. […]

Hier der gesamte Artikel über die urbanen Penner in Berlin – Sehr lesenswert!

Danke an Stefan für den initialen Hinweis.

Blog Kurs – Teil 1

Was auffällt: Viele lieben Freunde finden Dataloo interessant, fragen sich aber „was ist das eigentlich?„.

Dataloo ist ein sogenanntes Blog. Ein Blog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Neue Einträge stehen an oberster Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Blogs können von Spezialthemen handeln (wie Gadget-Insider über neue Spielzeuge für Männer), Ratgeber sein (so wie Zoomo ein TV- und Radiomagazin für Rosinenpicker) oder einfach als öffentliches Tagebuch dienen.

Im Dataloo schreiben Dirk und ich einfach über was wir Lust haben, so zum Beispiel in der Kategorie „Sprachrohr für die Guten“ über Leute, Veranstaltungen und Dinge die wir jeweils gut finden. Die Kategorien-Übersicht findet sich im Dataloo rechts am Rand unter den Autoren. Etwas weiter oben gibt es einen Kalender mit dem man Dataloo nach bestimmten Tagen durchsuchen kann (z.B. „was haben die beiden am 2. Februar geschrieben?„). Oberhalb des Kalenders sind unter der Überschrift „Berlin Events“ Empfehlungen für Veranstaltungen in Berlin aufgeführt. Unter „Seiten“ finden sich schliesslich noch ein paar fest verdrahtete Informations-Seiten wie ein kurzes Vorwort von Holger oder meine Webclicks, wo ich interessante Entdeckungen im Internet als Bookmarks/Favoriten für euch ablege. Und in dem Briefschlitz ganz oben rechts könnt ihr nach Begriffen in ganz Dataloo suchen.

Soviel für Heute: Im Zweiten Teil des kleinen Blog-Kurses gehts dann um RSS, Blogroll und andere Dinge.