Becks hat ja lange den gesamten Berliner Biermakrt beherrscht: Da war es Ende der 90er keine Frage welches Bier man in irgendeinem muffigen Keller in die Hand gedrückt bekam (Becks Gold war ja noch nicht erfunden). Seit etwa 5 Jahren hat sich Rothaus mit der Hauptstadt einen neuen Absatzmarkt fürs Tannenzäpfle erobert: Anfangs nur in hippen Bars und Clubs, inzwischen grinst die „Biergit“ vom Tannenzäpfle einen von jedem schäbigen Kiosk an. Natürlich gibt es nur Tannenzäpfle, die großen im Schwarzwald gern getrunkenen 0,5er Flaschen (Pils, Märzen oder Dunkles Hefeweizen) kennt hier absolut niemand. Seit ein paar Jahren ist ein neuer Aufsteiger auf der Theke erschienen: Staropramen, das süffige Bier aus Prag, welches man immer öfters auch in kleinen Club-tauglichen 0,33-Flaschen (mehr Umsatz!) in die Hand gedrückt bekommt. Aber der wahre Newcomer unter den Bieren der Hauptstadt ist ein anderes, eines aus dem tiefsten Bayern, weit entfernt von den herben Nord-Bieren wie Jever oder Holsten: Augustiner Helles! Angefangen hat es in kleinen Heimatbars wie dem Alois S, dann ist es übergesprungen auf diverse Getränkemärkte, Kioske und Spätkauf-Buden. Als ich gestern im Hebbel-Theater das Premierepublikum mit den weiss-grünen Flaschen gesehen habe, war es klar: Augustiner Helles is the new Tannenzäpfle!
Für alle Bier-Spekulanten, Kneipenbetreiber, Trendscouts, Suffköppe und Dataloo Leser zeigt mein Schaubild die exakte Entwicklung des Berliner Biermarktes von 1998 bis 2010 (Prognose). Natürlich aus top-seriösen Quellen wie meinen Träumen, Kugelschreiberskizzen auf Bierdeckeln und göttlicher Eingebung. Prost.