TED-Talks

Da der Untertitel von TED „Ideas worth spreading“ lautet, muss ich jetzt endlich mal auf die wirklich sensationellen TED-Talks verweisen. TED steht wohl ursprünglich für Technology, Entertainment und Design und ist eine Konferenz, die inzwischen regelmäßig an verschiedenen Orten der Welt stattfindet. TED versammelt sehr erfolgreich die großen Denker unserer Zeit und gibt jedem nur 18 Minuten Zeit einen knackigen Vortrag zu halten. Was mich bei vielen Vorträgen sehr beeindruckt ist die Mischung aus hoch verdichteten Thesen und Humor.

Da ich ja kein Fernsehen schaue hab ich vorgestern Abend mit der Gefährtin einen kleinen TED-Talk-Abend veranstaltet und tolles gesehen. Hier unsere Highlights:

Dan Gilbert: Why are we happy? Why aren’t we happy?
Ein wirklich sensationeller Vortrag über persönliches Glück und wie man unabhängig von äußeren Umständen glücklich wird. Glücksforschung: Sowieso ein Lieblingsthema von mir.

Jill Bolte Taylor: My stroke of insight
Eine Hirnforscherin erzählt über ihren selbst erlebten Schlaganfall und berichtet erstaunlich detailliert von ihren erlebten Wahrnehmungsverzerrungen und den unterschiedlichen Möglichkeiten die unser Gehirn bietet die Welt wahrzunehmen.

Clifford Stoll: 18 minutes with an agile mind
Weniger ein klassischer Vortrag – Mehr ein Rumgehüpfe mit tollen Gedankensprüngen von einem „Mad Professor“. Sehenswert weil sehr speziell. (Rene: Danke für den Tipp!)

Danach mussten wir erst mal runterkommen und haben uns über Grissemann & Stermann bei Willkommen Österreich amüsiert.

Das kurze Glück

Zusammengetragene Textfragmente zu meinem Lieblingsthema Glücksforschung aus der Dezemberausgabe der Brand Eins.

Über den Zusammenhang von Glück und Geld:

Lottogewinner sind nach kurzer Zeit nicht besser drauf als vor dem Gewinn.

Jenseits von 20.000$ Jahresgehalt wächst das persönliche Glück nicht mehr signifikant.

Die glücklichsten Menschen sind, unabhängig von ihrem Einkommen, die mit den besten sozialen Kontakten.

Immerhin: Geld macht nicht unglücklich.

Über die Natur von Glück:

Glück muss vorbeigehen, um Platz zu schaffen für neues Glück, neue Lernerfahrungen.

Wer wirklich etwas für sich tun will, tut was für andere. Glück kann man weitergeben, ohne es vorher gehabt zu haben – und dafür kommt es dann doppelt zurück. (Erkläre das mal einem Controller)

Das Gegenteil von Glück ist nicht Unglück, sondern Langeweile!

Über Elternglück:

Glücksforscher konnten beim Faktor Kind auf die Lebenszufriedenheit nur eine leichte Wirkung auf Väter und Mütter feststellen: Eine leicht negative.

„Elternglück“ wird suggeriert. Leute sind über die Konsequenzen des Kinderkriegens desinformiert, weil sie alles von Müttern wissen, die gerne Großmütter wären.

Kinder bringen messbare finanzielle und gesundheitliche Vorteile für die Eltern: Eltern konsumieren weniger Alkohol und Nikotin und haben das bessere Immunsystem.

Quellen: Artikel 1, Artikel 2

Vom Glücklichsein

Da es das beste deutschsprachige Interviewmagazin Alert schon lange nicht mehr gibt, muss man zum zweitbesten greifen. Aber glücklicherweise erschien die Galore, seit langer Zeit mal wieder, mit einer Topbesetzung: Götz Alsmann, Woody Allen, Jonathan Meese, Martin Walser und Blixa Bargeld.

Weiterhin berichtet der Glücksforscher Ruut Veenhoven, der die „World Database of Happiness“ verwaltet, ein paar unerwartete Dinge über den aktuellen Stand der Glücksforschung:

Heiraten macht glücklich

… dass Paare vor der Eheschließung weniger glücklich sind als nach der Hochzeit, Später geht die Glückskurve ein bisschen runter, aber sie bleibt oberhalb des Niveaus, das sie als Ledige hatten.

Kinderkriegen hemmt das Glück

… Bei Paaren, die Kinder bekommen, sieht man das Glücksniveau in der Folge sinken – besonders wenn die Mutter arbeitet. Das Glücksempfinden steigt später, wenn die Kinder das Haus verlassen, wieder an.

Die Soziale Stellung ist dem Glück egal

In westlichen Gesellschaften gibt es nur wenig Zusammenhang zwischen sozialer Stellung und Glück.

Glückliche leben länger

Langzeitstudien über Glück und Gesundheit zeigen, dass unglückliche Menschen eher sterben als glückliche.

Also jetzt alle:
Heiraten, keine Kinder zeugen, Karriere ignorieren und einfach nur glücklich länger leben.

Quelle: Galore

Gleich weit vom Glück entfernt

Kann ich mir ein Leben in San Francisco vorstellen?
Irgendwie schon, irgendwie auch nicht.
Die hausgemachten Probleme sind die gleichen: Wenn man den ganzen Tag zuhause am Rechner sitzt, vergehen die Tage genau so schnell wie in Berlin. Wenn ich draußen in der Sonne und im Leben bin, dann macht mich das sowohl hier als auch dort glücklich. Der geographische Ort ist ein Faktor im Streben nach Glückseligkeit, aber man ist wohl immer gleich weit vom Glück entfernt, egal wo man sich auf der Welt befindet.