Frühstücks Loops

Wie das Internet mein Leben verändert Teil 178: Am Freitagabend mit Mr. Bratenstein Loops und anderen Freunden essen gewesen. Nach Mitternacht ist dann im Bratenstein Studio noch ein neuer 13-Minuten Track entstanden. Am folgenden Samstagmorgen hatten meine Hamburger Gastgeber und ich dann via WLAN und dem Online Micro Music Mansion eine atmosphärische Frühstücks-Untermalung. Das ist Social Loop Web 2.1 – Wie wäre es mit einem wöchentlichen Loop zum downloaden? A loop per week from a geek.

Moderne Nomaden

Bemerkenswert was da an neuen Berufsbildern vorgelebt wird: Zwei meiner Bekannten haben das Reisen jetzt endgültig mit ihrer Arbeit fusioniert. Während Jörg Pfeiffer mit seinem hellblauen Bus gerade im Auftrag des Herren Spiegels in Belgien zwischen Frittenbuden und Karottenmuseum unterwegs ist, fährt Florian Thalhofer mit einem Motorrad (im Auftrag des Herren Goethe-Instituts) quer durch die USA und sucht den typischen Amerikaner.

Beide Projekte sind sich ja durchaus nicht unähnlich, und da sich Jörg und Florian noch nicht persönlich kennen, werde ich sie wohl mal zusammenbringen müssen. Und warum sitze ich eigentlich den ganzen Tag am Computer? Hey Dirk, lass uns Dataloo-on-da-road starten – Sponsoren dürfen sich gerne jetzt sofort melden.

Delete Stasi 2.0?

In der Wikipedia ist eine interessante Diskussion um den Eintrag & Löschkandidaten Stasi 2.0 entbrannt. Die spannenden Fragen: Für was steht Stasi 2.0, ist das relevant genug oder nicht und ist Relevanz = Verbreitung oder ist alles nur eine hohle Internethypephrase auf nem Shirt? Eins ist sicher: Die Diskussion kann die Qualität des Eintrags nur steigern.

Entscheide selbst: Stasi 2.0 in der Wikipedia.

Lichter Augenblick beim Bachmannpreis

Es ist vielleicht ein bißchen unokay, wenn der Link zu Peter Lichts Bachmannpreis-Text nur in den Webclicks untergebracht ist. Denn hin und wieder – selten zwar, doch aber dann schon –, werden meine Webclicks von den Lesern gar nicht beachtet (was durchaus selten vorkommt oder häufiger oder mitunter oft mit der Tendenz zu immer).

Jedenfalls hat, der in diesem Blog von mir schon öfters lobgepriesene Peter Licht, beim diesjährigen Bachmannpreis den 3sat- und kelag-Preis mit seinem Text „Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends“ abgeräumt. Der apokalyptische Humor des Textes zieht einen von der Schräglage seines nicht vorhandenen Sofas. Und noch viel besser wird es, wenn Peter Licht das selbst vorliest [Video Link].

Im Rahmen der gesamten Bachmannpreis-Veranstaltung zeigte sich Herr Licht mal wieder unkenntlich (für die Kameras), doch das investigative Dataloo veröffentlichte bereits ein Bild von Peter Licht.

Selbstüberwachung

Hasan Elahi geriet 2002 ins Fahndungsraster des amerikanischen FBI. Möglicherweise weil er einen arabischen Vornamen trägt, viel durch die Welt fliegt und aus Bangladesh stammt. Damit der Kunstprofessor aus New Jersey zukünftig nicht mehr bei jedem Flug an der Grenze Probleme bekommt, hat er begonnen sich selbst zu überwachen und die Protokolle ins Internet zu stellen. Auf seiner Website lässt sich via GPS immer genau bestimmen, wo sich Elahi gerade befindet. Mit seinem Fotohandy stellt er am Tag um die 100 Bilder online und zeigt dem FBI und jedem der es wissen will, was er isst, mit welchen Verkehrsmitteln er wohin fährt und sogar in welche Urinale er pisst. Weiterhin zeigt er seine lückenlose Kreditkartenabrechnung seit 2002 (Er hat bspw. am 14.7. für 22,40$ im Berliner Kaufhof eingekauft und geht gerne im „Sushi Circle“ in Frankfurt essen). Seine Flüge werden vom Check-In über das Boarding bis zum Flugzeugessen und der Ankunft fotografisch dokumentiert.

Während ich jetzt gerade Hasan Elahis Website anschaue, aktualisiert er seinen Standort.

Mehr zu Hasan Elahi: Via Kulturzeit | Via titelthesentempramente

Berühmt statt Reich

Wollten junge Menschen früher noch reich werden, so ist das Ziel der heutigen Jugend Berühmtheit. Diese zweifelhafte Ambition spiegelt sich in Formaten wie Popstars, Germany’s Next Topmodel, Deutschland such den Superstar und dem ganzen anderen Medientrash. Hier geht es um billig zu bekommenden User-Generated-Content der zum Mitfieber, Gutfinden, Abklatschen und Lästern auf dem Bildschirm inszeniert wird. Jetzt gibt es auch die passende Internetplattform GetFamous bei der sich die willigen Teenies und Twens anbiedern dürfen. Bleibt zu vermuten, dass es im heutigen Zeitalter der Unverbindlichkeit auch hierbei nur um Liebe und Anerkennung geht. Es geht um die Liebe einer anonymen Masse, die sich genau so plötzlich ins Gegenteil umdrehen kann, wie sie ursprünglich angefangen hat. Ein Auswuchs der allgegenwärtigen Unloyalität die in gewissen Teilbereichen der Gesellschaft immer mehr um sich greift.

Eigentlich entstand dieses „Das prangere ich an“-Posting nur dadurch, dass ich eine Meldung zu eben dieser GetFamous Website gelesen habe. Und dann habe ich mich wieder zu völlig unfundierten Behauptungen und Ableitungen hinreißen lassen. Aber so geht’s wenn man nichts im Magen hat.