Falun Dafa ist gut!

„Falun Dafa ist gut“ stand da auf einem 4 Meter breiten weissen Banner. Hat das was mit dem Besuch des chinesischen Staatschef Hu Jintao zu tun? Durchs Brandenburger Tor wollte mich die junge Polizistin nicht fahren lassen: „Ein Staatsbesuch… Sie müssen aussen rum fahren…“. Als ich dann mit meinem Fahrrad wieder unter den Linden bin fällt mir die „Falun Dafa“ Gruppe ins Auge: etwas 200 Menschen die friedlich in Reih und Glied stehen und synchron Tai-Chi-mässige Bewegungen ausführen – nur noch langsamer, eigentlich eher Qi-Gong. Kleine Gruppen von Aktivisten kann man fast täglich um das Brandenburger Tor finden. Gelegentlich machen sie mit großen Schildern, Bannern und Megaphonen auf Ihre Belange aufmerksam. Ganz oft aber ist es einfach ein Ratespiel bei dem man vermutet für was diese Gruppe gerade demonstriert und welche Ziele sie verfolgt. So auch heute mit den Menschen von denen ca. 40 neongelbe Jacken mit „Falun Dafa is good“ trugen: Kein Infoblatt, keine Aussage, nur eine schöne meditative Atmosphäre, die mich sogar mitten in der großen Stadt erfasst hat, und die ich nur ganz vorsichtig und ohne Blitz fotografieren wollte.

Falun Dafa ist gut!

Wikipedia sagt uns natürlich was Falun Dafa ist, und die deutsche Falun Dafa Website beschreibt die durch und durch symphatische Meditatiosntechnik die für Werte wie Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht steht. Und hier lese ich auch sehr schockierenden Infos zur Verfolgung von Falun Dafa in China: mehr als 50.000 Festnahmen, mindestens 10.000 Praktizierende wurden ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager geschickt und Tausende geistig und körperlich vollkommen gesunde Falun Dafa Praktizierende wurden in psychiatrischen Anstalten mit Psychopharmaka und Elektroschocks „behandelt“. Solch kranke Scheisse macht mich echt betroffen, China ist nicht mal annähernd in der zivilisierten Welt angekommen!

Escape from Berlin

Die vielzitierte Hassliebe: die hab ich mit und zu Berlin.
Ursprünglich bin ich ja ein Mountain-Boy aus dem Schwarzwald, lebe aber seit 98 dauerhaft in Berlin: Landei-Wurzeln gegen urbanisiertes Neuherz. Gestern hat mal wieder die Naturverwurzelung gewonnen und ich bin samt Gefährtin in den Brandenburger Forst geflüchtet. Genauer gesagt in ein ehemaliges militärisches Übungsgelände in der Nähe von Baruth – und das natürlich „auf eigene Gefahr“.
Der kampfmittelverseuchte Wald ist nicht schwer zu finden, eigentlich ist es viel schwerer keinen zu finden: um Baruth scheint fast alles militärisches Übungsgelände zu sein.
Brandenburger HerbstwaldWald Brandenburg- militärisches Übungsgelände

Schön war’s trotzdem! Und eine Walddurchquerung von 2,5 Stunden hat gereicht um bei der Rückfahrt nach Berlin wieder heimatliche Gefühle zu bekommen.

Mehr visuelles wie immer auf mac’s fotoblog

Friedhof im Herbst

Heute mit unserem Besuch die wenigen Nicht-Regenstunden genutzt und zum jüdischen Friehof in Pankow gefahren, um dort 2 Stunden im herbstlichen Laub um die Gräber zu schlendern.

Friedhof im Herbst

Man findet so wunderbare Vornamen auf den Grabsteinen:
Fanny, Sally, Täubchen, Salo oder Hirsch!

Harry Hirsch der rasende Reporter?

ps — Neue Pseudonyme für Gefährtin und mich gefunden:
Bernhardine Berg & Salo Cassierer.

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Ich möchte keine Zielgruppe sein

Aber ich bin eine.
Ich war seit sehr langer Zeit mal wieder im geiz-ist-geil (*rrrgh*!) Kaufhaus am Alexanderplatz und bin dort durch die Musikabteilung geschlendert. Ich habe mir ein paar Sachen angehört, mich informiert wie die Top-50 Deutschlands aussieht, vergeblich nach der Introduced-DVD gesucht, eine tolle DVD vom Monica-Label gefunden bei deren Aufnahme ich zufällig im Publikum sass, und bin dann in die Schlange zur Kasse vorgerückt.

Als Quängelware stand direkt an der Kasse eine große „Nice-Price“-Auslag die mich schwer umgehauen hat. Da lag ziemlich genau der Querschnitt an Alben die ich für die Besten aus den späten 90ern halte: Pixies‘ „Doolittle“, „Londinium“ von Archive, Portisheads „Dummy“, die Erste von Mouse on Mars und Sigur Ros oder die fast komplette Diskographie von Mogwai. Alles für um die 8 Euro pro CD. Knappe 70% der CDs dürften sich auch in meinem Plattenschrank im Wohnzimmer finden…

Also bin ich jetzt in der Saturn-Kernzielgruppe angekommen. Cheers.

Keine Zielgruppe