Computerhasen

„Na, Hasi, was machst du denn da?“

Wenn Männer ihren Rechnern liebevoll Kosenamen geben dann mag das daran liegen, daß

  1. sie seit mindestens 2 Jahren stolzer Papa sind und automatisch alles mit Hasi, Mausi, Schnucki, Putzi und sonstigen Schmunzelnamen ansprechen. Oh, wie süß!
  2. sie um sich herum größtenteils leere Pizzakartons liegen haben, Tag und Nacht für sie lediglich der Name ihrer Kaffeemarke und Frau ein interessantes Wort bestehend aus einem Groß- und drei Kleinbuchstaben ist. Das Cliche mußte ich jetzt bedienen.
  3. sie glauben eine emotionale Bindung ausgedrückt durch eine romantische Ansprache würde die Scheißekiste dazu bringen das zu tun, was sie wollen und endlich damit aufhören ununterbrochen die Festplatte nach Zugangscodes, Kreditkartennummern und illegal heruntergeladenen mp3´s zu durchsuchen und nebenbei noch komischen Buchstabensalat an bislang und weiterhin unbekannt Bleibende zu mailen. Wer´s glaubt wird selig und bleibt oft zurecht paranoid.

 

Das Kuckucks-Ei im Keks

Hergestellt in einem Betrieb in dem auch Ei verwendet wird

Der Keks der beim Thai zum Zitronengrass-Tee gereicht wird enthält nur Weizen und Soja (genmanipuliertes Soja vermutlich). Der Vermerk „Hergestellt in einem Betrieb, in dem auch Ei verwendet wird“ sagt für mich in etwa soviel aus wie „Gesehen in einem Restaurant in dem auch gelächelt wird“ oder „Entdeckt in einer Welt in der auch gefurzt wird“. Offensichtlich bin ich nicht der Einzige der diesen Keks-Hinweis für einen modernen Haiku hält.

Hinweis: Getippt in einer Wohnung in der auch aufs Klo gegangen wird.

Helles is the new Tannenzäpfle

Becks hat ja lange den gesamten Berliner Biermakrt beherrscht: Da war es Ende der 90er keine Frage welches Bier man in irgendeinem muffigen Keller in die Hand gedrückt bekam (Becks Gold war ja noch nicht erfunden). Seit etwa 5 Jahren hat sich Rothaus mit der Hauptstadt einen neuen Absatzmarkt fürs Tannenzäpfle erobert: Anfangs nur in hippen Bars und Clubs, inzwischen grinst die „Biergit“ vom Tannenzäpfle einen von jedem schäbigen Kiosk an. Natürlich gibt es nur Tannenzäpfle, die großen im Schwarzwald gern getrunkenen 0,5er Flaschen (Pils, Märzen oder Dunkles Hefeweizen) kennt hier absolut niemand. Seit ein paar Jahren ist ein neuer Aufsteiger auf der Theke erschienen: Staropramen, das süffige Bier aus Prag, welches man immer öfters auch in kleinen Club-tauglichen 0,33-Flaschen (mehr Umsatz!) in die Hand gedrückt bekommt. Aber der wahre Newcomer unter den Bieren der Hauptstadt ist ein anderes, eines aus dem tiefsten Bayern, weit entfernt von den herben Nord-Bieren wie Jever oder Holsten: Augustiner Helles! Angefangen hat es in kleinen Heimatbars wie dem Alois S, dann ist es übergesprungen auf diverse Getränkemärkte, Kioske und Spätkauf-Buden. Als ich gestern im Hebbel-Theater das Premierepublikum mit den weiss-grünen Flaschen gesehen habe, war es klar: Augustiner Helles is the new Tannenzäpfle!

Bierentwicklung in Berlin

Für alle Bier-Spekulanten, Kneipenbetreiber, Trendscouts, Suffköppe und Dataloo Leser zeigt mein Schaubild die exakte Entwicklung des Berliner Biermarktes von 1998 bis 2010 (Prognose). Natürlich aus top-seriösen Quellen wie meinen Träumen, Kugelschreiberskizzen auf Bierdeckeln und göttlicher Eingebung. Prost.