Rennen wir nur deshalb wie die Irren im Hamsterrad, um genug Strom für die Glühbirne zu erzeugen, die auf uns scheint?
Weil wir Angst davor haben, was in der Dunkelheit passieren könnte, wenn wir nicht mehr laufen?
Woche 06 – Harmonie
Harmonie in Berlin-Pankow.
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Kurzanleitung:
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4. Eine Woche lang geniessen, dann das neue Kalenderblatt auf Dataloo holen.
Early Day Miners & Ter Haar
Trotz des Dauerregens schaffe ich es um 21.30 ins nbi und wundere mich über das Schild an der Kasse: „6 / 7 Euro“. Man erklärt mir, ich kann zahlen was ich für richtig halte und 6 Euro ist Pflicht. Dieses Eintrittskonzept finde ich super, entscheide mich für die Kür, bezahle 7 Euro und behaupte mir den Euro wieder zu holen, falls ich das Konzert nicht gut finde. Ich kenne die Bands natürlich nicht, wollte nur mal wieder meinem Hobby an-kleine-Konzerte-gehen frönen.Nach einem Bier geht’s los: Im gut gefüllten nbi (50-70 Leute) formieren sich 3 Teenager zaghaft zu etwas was nach Gymnasial-Band aussieht. Gitarre, Schlagzeug, Bass – das übliche, aber enthusiastisch und kompetent gespielt. Keine Ansagen, kein Gesang. Ich frage mich ob das die amerikanische Band ist. Zwei Dinge sprechen dagegen: Sie sind viel zu jung um durch Europa zu touren, die müssen eher morgen früh um 7.30 zu Mathe. Außerdem trinken sie Sprudel und Bio-Saft, während Amerikaner unter 21 auf einer Europa-Tournee natürlich nur Alkohol trinken würden. Also sind es die Berliner Ter Haar, die im Übrigen sehr nette Musik machen, die mich teilweise an Sea and Cake ohne Gesangspart erinnert. Hört es euch selber an, wenn es euch interessiert.
Nach kurzem Umbau kommen die Early Day Miners aus Indian, USA. Schon bevor es losgeht bin ich beeindruckt: 3 Gitarren, 1 Bass, Schlagzeug, extra Percussions und ein Keyboard – schaut ja fast wie Mogwai aus?! Nach einem poppigen Intro-Song bin ich dann erst mal ernüchtert. Aber dann geht das geschichtete Gitarreninferno los. Also doch Mogwai meets Godspeed You Black Emperor die gestern gemeinsam Cure gehört haben? Die Band hat schon 3 Alben veröffentlicht und die älteren scheinen nett, aber auch etwas langweilig. Die neue Album „Offshore“ aber ist genau nach meinem Geschmack, und das wird auch live in epischen Ausmaßen zelebriert – es rockt!
Den Euro habe ich später jedenfalls nicht mehr zurückverlangt sondern bin fatalerweise noch mit meiner Begleitung Scotch trinken gewesen.
Woche 05 – Eisblume im Doppelfenster
Eisblume im Doppelfenster.
Weltallergie
Schon seit meiner Jugend befällt mich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder eine sehr nervige Krankheit: Die Weltallergie. Es handelt sich hierbei um eine allergische Reaktion meiner Befindlichkeit auf die Welt. Leider auch in den letzten Tagen wieder – sehr nervig das Ganze…
Symptome:
- Nicht aus dem Bett aufstehen können
- Absolute Lustlosigkeit mit der Welt, und den auf ihr befindlichen Menschen zu kommunizieren
- Permanente Schwarzseherei und -malerei
- Alles Scheisse finden (z.B. Welt, Deutschland, Berlin, sich selbst)
Therapieformen:
- Sex
- Bewegung und Sport (danach Sauna)
- Spaziergänge
- Nette Menschen treffen
- Sich darüber im eigenen Blog lustig machen
Woche 04 – Vergnügungspark Santa Cruz
Vergnügungspark Santa Cruz, California.
Der neue Luxus
Geil: Der neue Wasserkocher heizt nicht mehr wie der alte bis zum Siedepunkt, sondern beherrscht ab 30°C alles in 5°C-Stufen. Mein geliebter Sencha (japanischer Grüntee) wird jetzt mit den korrekten 70°C aufgegossen und behält deshalb die ganzen gesundheitlich förderlichen Substanzen wie auch die Vitamine. Und bei meiner morgendlichen Ayurveda-Mini-Kur wird das Wasser jetzt nicht mehr Pi-mal-Daumen aus dem Wasserhahn entnommen, sondern schön auf 40°C erwärmt, und dort mittels der „keep warm“ Taste auch gehalten, bis der gesamte Liter ausgetrunken ist. Ein Stückchen Lebensqualität mehr, danke für den Tipp Dirk.
Vergessene Fahnen
Der Korsakow-Serientäter Florian Thalhofer ist durch Deutschland gereist, um die nach der WM vergessenen Deutschland-Fahnen samt der Besitzer zu portraitieren. Begleitet von Juliane Henrich und bewaffnet mit Videokamera und digitalem Notizblock, resultierte die 2562 km lange Reise in der multimedialen Arbeit Vergessene Fahnen.
In einem Logbuch (eigentlich ein Video-Blog) werden die Geschehnisse der 11 Tage dauernden Rundreise in (YouTube-)Videos und Tagebucheinträgen festgehalten. Dabei schätze ich vor allem den leicht schluffigen Erzählstil den man von Florian kennt:
… Anruf vom Deutschlandradio, ich gebe ein Interview. Danach bin ich ein wenig frustriert, weil ich so oberflächliches Zeug gesagt habe. Ich tröstete mich mit einem Fischbrötchen.
Juliane hat Fotos geschossen (z.B. auch das hier abgebildete) und natürlich gibt es auch wieder einen Korsakow-Film (Shockwave + Quicktime benötigt), dessen nicht-lineare Handlung der Benutzer beim anschauen selbst entwickelt.
Mein persönliches Flaggen-Highlight sah ich letzten Sommer in San Francisco: Sie baumelte alleine und windzerzaust an einem abgewrackten VW Polo der mir auf der Golden Gate Bridge entgegen kam.