Deutsches in San Francisco

In der Ferne sieht man die wenigen Fußabdrücke der Deutschen noch viel deutlicher als sonst wo: Aufwertung durch Reduktion. Und ich rede hier nicht von der bevorstehenden WM, für die interessiert sich hier nämlich absolut niemand (vermutlich ist das im mexikanisch angehauchten Mission District oder im italienischen North Beach etwas anders).

Tykwer ist einer der 4 (!!!) grossen deutschen Regisseure.

Ich bin seit heute Mitglied im legendären „Into Video“ Videostore (ich glaub es nicht: die haben keine Website!) auf Haight Street. Das ist ungefähr ein Laden wie das Videodrom oder Negativeland in Berlin. Ein Blick in die deutsche Ecke klärt mich auf, welche 4 großen deutschen Regisseure es gibt: Fassbinder, Herzog, Tykwer und Wenders. Tom Tykwer??! Muss wohl daran liegen, dass die einzige filmische Assoziation zu Deutschland hier „Run Lola Run“ ist.

Und dann spielt die von mir sehr geschätzte Barbara Morgenstern, die Grande Dame der deutschen Minimalelektronik, nächste Woche gleich zweimal in San Francisco. Organisatorisch im Vorprogramm, für mich natürlich der Hauptact!

Mogwai Live Download

Mogwai spielte ja neulich in Berlin. Sie waren zwar nicht ganz so genial wie ich sie schon erlebt habe (früher war eben alles besser – blah…blah…), aber sie waren sehr gut. Momentan sind die Schottenrocker gerade in Nordamerika unterwegs und das gesamte Konzert vom 10.Mai in Washington gibt es als MP3 zum kostenlosen Download (87 min / 82mb).
(via Spreeblick)

Mogwai im Postbahnhof

Nach meinem letzten Mogwai Konzert im Rahmen des Introducing Festival 2003 war klar: ich muss ab sofort an jedes Mogwai Gig das irgendwie zu erreichen ist!

Mogwai bedeuted brachial-akribische Gitarren die harmonisch lärmen, alles ständig an der Grenze zur Ohrwurmtauglichkeit für Fluglotsen ohne Ohrenschützer. Fast jeder Song basiert auf der für Mogwai typischen Bolero-artigen Flächen-Struktur: Anfangs minimalistisch-akrobatisches Gitarrengezupfe auf die dann peu-a-peu eine Schicht nach der anderen gelegt wird. Mit jeder neuen Schicht (meistens Saiteninstrumente) erlangt der Song eine neue Komplexität, die jedoch nicht willkürlich, sondern klang-akribisch und exakt im Timing auf die vorige Struktur aufgelegt wird.

Irgendwann erreicht ein Mogwai Song dann seinen Klimax: Am Komplexitäts-Pol hört man mindestens 3 Gitarren, einen Bass und das Schlagzeug, die sich zu maximaler Lautstärke addieren. Das Gesamterlebnis ist dann deutlich mehr als die Summe der einzelnen Teile. Nach dem Höhepunkt passiert erneut etwas Mogwai typisches: das Brachial-Gewitter endet nicht einfach unvermittelt (wie sonst üblich), sondern jede aufgetragene Schicht wird fein säuberlich auch wieder abgetragen.

Mogwai spielen am 24. April 2006 im Postbahnhof, Berlin.

Ich hab schon Karten (19€ + Vorverkaufsgebühr) und werde somit ziemlich sicher (erneut in zauberhafter Begeleitung) anwesend sein.

Jack Johnson, der Prediger der Schlichtheit

Ich muss mich hier und jetzt outen: Ich stehe voll auf Jack Johnson.
J
ack ist das lebende Klischee: aufgewachsen in Hawaii ist er quasi mit dem Surfbrett geboren. Es folgt eine kurze Karriere als Profi-Surfer, die er aber bewußt abbricht um seine Lebenseinstellung „Surfen“ nicht zu einem profitorientierten Leistungssport verkommen zu lassen. Dann eine Kurzkarriere als Filmemacher (z.B. „Thicker Than Water“). Als er schließlich anfängt für seine Surf-Filme den Soundtrack selbst auf der Gitarre einzuspielen, legt er den Grundstein fur seine Plattenfirma „Brushfire Records„. Was dann kam ist legendär und muss ihn wie ein Tsunami beim Surfen erfasst haben: Platin-Alben, ausverkaufte Mega-Hallen, vier erfolgreiche Platten in schneller Abfolge: Ein Platin-Junge eben!

 Jack Johnson Arena Berlin

Entdeckt habe ich Mr. Johnson am 20.05.2004 beim Frühstück in einem dieser Cafes am Helmholtzplatz. Am Sonntag habe ich dann Jack Johnson in der Berliner Arena gesehen. Er kann es auch live! Sowohl mit Unterstützung seiner 3-koepfigen Band als auch ganz alleine mit Gitarre: Es war alles gut! Extrem beeindruckend fand ich auch die Tatsache, dass er kaum schwächeren Songs hat: Die Qualität war fast durchgängig hoch. Ein Zauberer der Einfachheit ist er mit seiner simplen Musik. Einer der alle berührt, mit seinen Lagerfeuer-Songs im Grossformat. Er deutet auf die schlichten und einfachen Dinge im Leben, zeigt das Glück welches in jedem Sandkorn und Salzwassermolekül lauern kann. Und alle die es zulassen sich auf die Sonne im Leben einzulassen, dürfen gerne mit ihm leichtfuessig durch die Welt flanieren…

Was für ein euphorisches Geschwafel für einen meiner peinlichsten Lieblingsmusiker. Gefaehrtin T steht ja zu ihrer Jack Johnson Abneigung und ist immer leicht genervt wenn im heissen Auto mal wieder der Surfer spielt.    

Berlin auch mal pünktlich

Two Gallants ohne cum tempore
Okay, verstanden: Nicht alle Konzerte in Berlin beginnen mit massiger Verspätung. Im White Trash geht’s wohl so richtig pünktlich zur Sache, deshalb heute Abend auch die Band Two Gallants verpasst, beziehungsweise nur noch den letzten Song der Zugabe gesehen. Schade?!

Arab Strap im Magnet Club

Arab Strap sind neben meinen Helden Mogwai eine der wichtigsten Bands aus Schottland.
Sie spielen am Montag den 13. Februar im Magnet-Club, Berlin. Da ich schon Karten habe (14€ + Vorverkauf) werde ich mit zauberhafter Begleitung ziemlich sicher dort anzutreffen sein.

Pre-Listening für unentschlossene gibt’s beim Tonspion gleich zweimal.
Und immer dran denken: Live ist Arab Strap noch gitarriger, krachiger und schrubbiger – also nicht nur auf die Bühne getragen Konservenkost!

Das Konzert war sehr angenehm, meine Begleitung J. kannte Arab Strap im Vorfeld nicht und war danach begeisterte Anhängerin.
Arab Strap Shirt - and it\'s illegal...
Und mal wieder meiner Leidenschaft für Konzert-Merchandise gefröhnt: Ich liebe bedruckte T-Shirts.