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Während man früher noch selbst entscheiden konnte, ob man raucht oder eben nicht, hat uns inzwischen der Staat entmündigt. Dadurch entstehen absurde Episoden wie die Klage gegen Helmut Schmidt der ne Kippe raucht. In Freiburg hat man sich jetzt ein Alkoholverbot für die Innenstadt überlegt und setzt das sogar noch um. Hat die Polizei dort keine anderen Aufgaben als kalifornische Verhältnisse umzusetzen? Als nächstes kommt dann das Verbot von fettigem ungesunden Essen: Imbissbude, zieh dich schon mal warm an! Oder druckt doch gleich „Kann zu Fettleibigkeit führen“ im Todesanzeigen-Layout auf die Sparmenüs bei MC Donalds. Offensichtlich traut man dem Bürger im 21 Jahrhundert keine Spur Selbständigkeit mehr zu und kontert mit den Methoden der Regulierung und Kontrolle.
Und dann hab ich vorher am Alexanderplatz noch so eine Heavy/Trash-Metal Band gehört. Scheiss Musik, aber immerhin verstörend, schräg und extrem laut. Als der Sänger nach dem Song dann gegen schreckliche Abtreibungen (Kindermörder) und fremdgehende Ehemänner predigt, wurde es mir langsam klar… Die haben wir auch aus den USA importiert: Brachial lärmende Metal-Musiker die für konservative christliche Werte einstehen.
Neujahrsvorsätze sind schnell ausgesprochen und selten länger als eine Woche durchgehalten. Von einem amerikanischen Wellness-Papst kommen folgende kuschelweichen Vorsätze für 2008: Mehr Rotwein trinken, viel dunkle Schokolade essen, dauernd lachen, grinsen und strahlen und natürlich mehr Sex. Das macht nicht nur Spass, sondern lässt dich auch noch länger leben! Ich liebe es!
Ein Tipp noch von mit: Wer sich 2008 vom Alkohol fernhalten möchte, sollte schleunigst mit dem Rauchen anfangen, denn am 1.1. beginnt ja das Rauchverbot in Kneipen. Wenn jetzt noch Alkohol im öffentlichen Raum verboten wird (falls die Flatrate-Schnaps-Kids so weiter machen, dann kommt das in 2009), dann ist man auch in Deutschland bereits illegalisiert, wenn man gleichzeitig raucht und trinkt.
Und nicht vergessen: Nach dem Anstoßen um Mitternacht die Kippe ausmachen! Oder wenigstens auf Bio-Zigaretten ohne Zusatzstoffe umsteigen, dann bekommt man nur Bio-Krebs.
Schön, daß in Zügen und Bahnhöfen von nun an Rauchverbot herrscht.
Auch fein, daß sich Raucher jetzt auf manchen Bahnhöfen (wie schon früher in manchen Schulen – ach wie schön) zusammengepfercht in Raucherecken gegenseitig zurauchen müssen.
Tolles Bild übrigens: sich zurauchen.
Endsprima, daß man sich im besonderen (und ich mich im speziellen) an Bahnhofseingängen durch eine dicke blaugraue Wand aus Feinstrauch kämpfen muß, weil inzwischen 10 mal so viele Qualmer dort um die Steckierdeineglühkipperein-Eimer stehen, deren Zichte schnell noch weg muß bevor es der Zug ist, oder die nach zig Stunden nicht enden wollender Fahrt (zzgl. Verspätung) endlich wieder ran dürfen an ihr Lungenbrötchen.
Und wehe es beschwert sich einer über die grausamen Freiheitseinschränkungen der rauchenden Bevölkerung – ich kann nirgends an der Sucht „Rauchen“ Freiheitliches entdecken und schon gar nicht am stetigen, finanziellen Transfer hin zu Staat und Seltsamkonzernen für den schlechtesten Tabak den es gibt und je gegeben hat.
Oder anders: bau deinen Tabak selbst an – das wär wenigstens mal was!
Und apropos Lungenbrötchen: gestern das Wort Schnitzelfriedhof in meinen Wortschatz aufgenommen.