Weltallergie

Schon seit meiner Jugend befällt mich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder eine sehr nervige Krankheit: Die Weltallergie. Es handelt sich hierbei um eine allergische Reaktion meiner Befindlichkeit auf die Welt. Leider auch in den letzten Tagen wieder – sehr nervig das Ganze…

Symptome:

  • Nicht aus dem Bett aufstehen können
  • Absolute Lustlosigkeit mit der Welt, und den auf ihr befindlichen Menschen zu kommunizieren
  • Permanente Schwarzseherei und -malerei
  • Alles Scheisse finden (z.B. Welt, Deutschland, Berlin, sich selbst)

Therapieformen:

  • Sex
  • Bewegung und Sport (danach Sauna)
  • Spaziergänge
  • Nette Menschen treffen
  • Sich darüber im eigenen Blog lustig machen

Der neue Luxus

Geil: Der neue Wasserkocher heizt nicht mehr wie der alte bis zum Siedepunkt, sondern beherrscht ab 30°C alles in 5°C-Stufen. Mein geliebter Sencha (japanischer Grüntee) wird jetzt mit den korrekten 70°C aufgegossen und behält deshalb die ganzen gesundheitlich förderlichen Substanzen wie auch die Vitamine. Und bei meiner morgendlichen Ayurveda-Mini-Kur wird das Wasser jetzt nicht mehr Pi-mal-Daumen aus dem Wasserhahn entnommen, sondern schön auf 40°C erwärmt, und dort mittels der „keep warm“ Taste auch gehalten, bis der gesamte Liter ausgetrunken ist. Ein Stückchen Lebensqualität mehr, danke für den Tipp Dirk.

Vergessene Fahnen

Der Korsakow-Serientäter Florian Thalhofer ist durch Deutschland gereist, um die nach der WM vergessenen Deutschland-Fahnen samt der Besitzer zu portraitieren. Begleitet von Juliane Henrich und bewaffnet mit Videokamera und digitalem Notizblock, resultierte die 2562 km lange Reise in der multimedialen Arbeit Vergessene Fahnen.

Vergessene Fahnen

In einem Logbuch (eigentlich ein Video-Blog) werden die Geschehnisse der 11 Tage dauernden Rundreise in (YouTube-)Videos und Tagebucheinträgen festgehalten. Dabei schätze ich vor allem den leicht schluffigen Erzählstil den man von Florian kennt:

… Anruf vom Deutschlandradio, ich gebe ein Interview. Danach bin ich ein wenig frustriert, weil ich so oberflächliches Zeug gesagt habe. Ich tröstete mich mit einem Fischbrötchen.

Juliane hat Fotos geschossen (z.B. auch das hier abgebildete) und natürlich gibt es auch wieder einen Korsakow-Film (Shockwave + Quicktime benötigt), dessen nicht-lineare Handlung der Benutzer beim anschauen selbst entwickelt.

Mein persönliches Flaggen-Highlight sah ich letzten Sommer in San Francisco: Sie baumelte alleine und windzerzaust an einem abgewrackten VW Polo der mir auf der Golden Gate Bridge entgegen kam.

>> Vergessene Fahnen

Urlaub im Schloss

Warmer, windiger Winder – Zeit, den Urlaub fürs Jahr zu planen.

Urlaub Burg mieten

Wie schon letztes Jahr, freue ich mich wieder auf einen Urlaub in der Burg. Das Chateau St. Sauveur de Cruzieres steht in Frankreich und liegt zwischen Provence, Cevennen und dem spektakulären Ardèche-Tal. Die Burg ist eines der letzten intakten Gemäuer der Templer und wurde fast 20 Jahre lang liebevoll renoviert, so dass man der Burg die 1000 Jahre nicht wirklich anmerkt. Inzwischen ist der besondere Ort auch unter Brautpaaren sehr beliebt, die gerne Ihre Hochzeit auf einer Burg erleben möchten. An 100 Tagen im Jahr wird die ganze Burg vermietet und bietet mit ihren 7 sehr üppigen Schlafgemächern genügend Platz für bis zu 14 Personen. Das Einzigartige dieses Ortes lässt sich leider nicht durch Bilder und Worte transportieren, sondern ist und bleibt ein ganz besonderes Erlebnis.

Schloss Urlaub mieten

Bewusst erleben

Das Schreiben hier in Dataloo macht mir gerade nicht nur deshalb so viel Freude, weil es eine fortlaufende spannende Schreibübung ist, sondern auch weil es mich oft bewusster leben und erleben lässt. Meine Wahrnehmung der Umwelt verschärft sich, denn es könnten ja überall kleine Geschichten lauern. Was ist schon dabei, mittags mal ein schlechtes Restaurant zu erwischen: Früher war’s nur Ärger, heute kann ich mich daran erfreuen und beobachte genau was alles trashiges passiert – die kleine Handkamera immer im Anschlag. Das Interessante und Spannende liegt überall: In der Großstadt und auf dem Land, in Gruppen, oder wenn man ganz alleine ist. Egal ob Sekt oder Selters, finanzielle Unabhängigkeit oder Hartz IV: Immer schön Augen und Ohren offen halten und die Welt reinlassen.

Wenn ich hier mal länger nichts schreibe, dann liege ich unter einem Haufen Arbeit, will nichts passieren sehen, möchte es nicht teilen, bin faul oder lebe eben völlig unbewusst vor mich hin – Shit happens.

Von Hand gesalzen

Heute beim Frühstück (New York Bagel = Bagel getoastet, Butter, Kapern, Räucherlachs, Sahnemeerrettich, Zwiebeln) frage ich mich beim Öffnen der Lachspackung, wieso da „von Hand gesalzen“ als zentrales Verkaufsargument auf die Packung gedruckt ist. Dann hatte ich eine Vision: Der gesamte Produktionsprozess läuft vollautomatisch in Roboter-Lachsfarmen. Ein Fischfuttersilo öffnet sich computergesteuert 3-6 Mal pro Tag und verteilt das geschredderte Irgendwas in die Aufzuchtbecken. Der Gehalt an Antibiotika im Wasser wird ständig von Sensoren überwacht und im Bedarfsfall durch Zugabe erhöht – sind halt ein bisschen viel Lachse auf engem Raum, aber soll ja keiner krank werden. Dann wenn die Fische groß genug sind, zieht sich ein Sieb vom Beckengrund bis über die Wasseroberfläche und erntet die Lachse, die dann über ein Fließband von Robotern ausgenommen und filetiert werden. Anschließend kommen die Filets in die prozessorgesteuerte Räucherkammer.

Räucherlachs von Hand gesalzen

Und dann passiert es: Nach dem Räuchern kommt ein kautziger alter Fischer mit einem Strohkorb voll Meeressalz und läuft ganz gemächlich durch die Gänge der 8000qm große Halle und bewirft die Räucherlachse zu beiden Seiten mit Salz. Und da das der einzige manuelle und ursprüngliche Vorgang in der Räucherlachsproduktion ist, schreibt man das dann natürlich ganz groß auf die Verpackung.

Ich hoffe es ist nicht so – Aber irgendein Fischproduzent darf mich gerne in seine Farm einladen, und ich sehe dann vor Ort nach dem Rechten. Und ja: Der New York Bagel war total lecker.