Woche 01 – Kunstrasenherz

Ab Heute gibt es jeden Sonntag ein neues Dataloo-Kalenderblatt für die kommende Woche. Wer möchte, kann es sich abfotografieren aus dem Flachbildschirm ausschneiden oder auf die Stirn tätowieren. Falls ihr Interesse an einem Download zwecks Desktophintergrund im Format 1280×800 oder Ähnlichem habt, lasst es mich wissen.

Kalenderwoche 01 - 2007

Kunstrasenherz auf Asphalt, gesehen Nähe U-Bahn Eberswalder Strasse.

Datalooliste 2006

Ich muss ja echt zugeben ich mag diesen ganzen Listen-Kram. Nicht weil ich irgendwelche Rankings wie „Die wichtigsten 100 Deutschen“, „Introcharts“ oder „Nerdcore Best-of-2006“ wirklich Ernst nehmen würde, aber sie rocken einfach!
Und noch lieber als solche Listen zu lesen, bastle ich meine eigene.

Album:
Peter Licht – Lieder vom Ende des Kapitalismus
Kooks – Inside In/Inside Out
Isis – In Absence of Truth

Film:
Departed
Mysterious Skin (Leider nicht Kino sondern nur DVD Premiere)

Livekonzert:
Peter Licht am Intro Intim
Ricoloop in der Möbelfabrik (Ricoloop Video)
Von Spar am Summerize Festival 2006

Und jetzt seid IHR dran:
Eure persönlichen Album/Film/Livekonzert Listen bitte in die Kommentare — LOS jetzt sofort!

Tittengrabschen

Die Schweiz ist innovativ: Am Züricher Flughafen steht ein 3-rädriges Gefährt mit der Aufschrift: „Brustvergrösserung durch Handauflegen“. Und das mal richtig günstig: für nur 5 Schweizer Franken legt dann der Fahrer selbst sofort Hand an. Und wenn’s nicht klappt dann die praktische Geld-zurück-Garantie nutzen!Brustvergrösserung durch Handauflegen

Möchte da jemand für 5 SFR Tittengrabschen, oder sollte das jetzt wirklich Ernst gemeint sein?

Ostberlin wünscht dir eine gute Heimfahrt

Wildes Plakatieren, heute gleich mehrfach in den Straßen des Prenzlauer Bergs entdeckt.

Ostberlin wünscht dir eine gute Heimfahrt

Ein wirklich sehr charmanter Gag, der ja eigentlich nur von Süddeutschen selbst stammen kann: Ostberlin (die Stadt des Friedens) wünscht allen aus dem Süden zugezogenen (exemplarisch sind Erlangen, Koblenz und Sindelfingen genannt) eine gute Heimfahrt zu Weihnachten 2006.

Schon lange heißt es ja von den Baden-Württembergern sie wären, nach den Türken in Kreuzberg, die zweitgrößte kulturelle Minderheit in Berlin. Im Prenzlauer Berg natürlich ohne Zweifel die absolute Mehrheit, weit vor echten Berlinern. Und genau das wird der Grund sein, wenn zwischen Heilig Abend und Silvester die Straßen und Wohnungen des Prenzlberges mal wieder wie ausgestorben wirken werden.

24 Stunden – Upgrade gesucht

Ein Tag hat 24 Stunden. Davon schlafe ich 8, bewege mich 1 Stunde von A nach B, bin 1 Stunde mit Nahrungsaufnahme beschäftigt, verbringe 15 Minuten auf dem Klo, 20 Minuten im Bad und 20 Minuten im Haushalt. Aber halt, da war doch noch was?! Genau: ich arbeite täglich noch zwischen 1 und 14 Stunden. Da bleibt nicht viel übrig.

Wie soll ich in dieser Zeit alles unterbringen was ich gerne tun möchte: Fahrrad fahren, mit Freunden sprechen, Kontakte in die USA halten, Blogs lesen, in Dataloo schreiben, Krafttraining, Ausdauertraining, Bücher lesen, Sex haben, private Emails beantworten, mit der Familie telefonieren, für Freunde kochen, mit Freunden trinken, tanzen, ausgehen, mehr Konzerte sehen, ins Theater gehen, interessante neue Kinofilme gucken, interessante alte Kinofilme auf DVD gucken, entspannt Musik hören, Wired lesen, Brand Eins lesen, die Zeit lesen, Snowboarden, Surfen, Tracks auf Arte sehen, Kulturzeit auf 3Sat sehen, Harald Schmidt im Ersten belachen, in Berlin spazieren gehen, in den Bergen wandern, neue Stadtteile erforschen, neuen Menschen kennen lernen, alte Freunde kontaktieren, mit Freunden Dinner abhalten, guten Rotwein trinken, Online Spiele zocken, Brandenburg bereisen, Deutschland bereisen, Europa bereisen, die Welt bereisen, gut zuhören, gut sprechen, neue Ideen generieren, alte schlechte Ideen verwerfen… und bei alle dem natürlich noch immer schön entspannt bleiben.

Die einzige Lösung scheint mir ab jetzt sofort auf Schlaf und Arbeit zu verzichten, dann hätte ich evtl. die Chance einen kleinen Teil davon umzusetzen. Aber auch dann würde sich das Problem nicht auflösen, sondern die Wunschliste länger, und die restliche Zeit knapper werden, bis die Zeit wieder auf Null geschrumpft ist. Das verhält sich ähnlich wie mit einer neuen Festplatte: Erst scheint die neue so viel Platz zu bieten, um dann schon nach kurzer Zeit wieder mit gewachsenen Datenbergen und Betriebssystemen prall gefüllt zu sein: 0MB frei.

Wir machen es wie immer

Über den Standpunkt “Wir machen das so, wie wir das immer gemacht haben”, habe ich mich in meinem Leben schon oft geärgert, sowohl im beruflichen wie auch im privaten Umfeld. So verhindert diese Haltung jegliche Innovation schon im Keim. Wenn man aus Bequemlichkeit nicht mehr über bestimmte Prozesse reflektiert, wird in der Folge alles zur Endlosschleife in ausgetretenen Pfaden. Da gibt es keinen Raum für Verbesserungen – oder gar Neuland, das zu entdecken wäre.

Warum schreibe ich das? Ich entdecke genau diese Flucht in die Bequemlichkeit mit steigendem Alter bei mir selbst. Routine wird zu hohlen Ritualen die nicht mehr hinterfragt werden. Sicherlich haben Rituale eine zentrale Bedeutung für ein glückliches Leben, aber gelegentlich sollte man sie schon analysieren. Sonst kann es passieren, dass man sich nach Jahren fragt, warum man seine Zeit mit inhaltsleeren Wiederholungen verbrannt hat…

Vom Glücklichsein

Da es das beste deutschsprachige Interviewmagazin Alert schon lange nicht mehr gibt, muss man zum zweitbesten greifen. Aber glücklicherweise erschien die Galore, seit langer Zeit mal wieder, mit einer Topbesetzung: Götz Alsmann, Woody Allen, Jonathan Meese, Martin Walser und Blixa Bargeld.

Weiterhin berichtet der Glücksforscher Ruut Veenhoven, der die „World Database of Happiness“ verwaltet, ein paar unerwartete Dinge über den aktuellen Stand der Glücksforschung:

Heiraten macht glücklich

… dass Paare vor der Eheschließung weniger glücklich sind als nach der Hochzeit, Später geht die Glückskurve ein bisschen runter, aber sie bleibt oberhalb des Niveaus, das sie als Ledige hatten.

Kinderkriegen hemmt das Glück

… Bei Paaren, die Kinder bekommen, sieht man das Glücksniveau in der Folge sinken – besonders wenn die Mutter arbeitet. Das Glücksempfinden steigt später, wenn die Kinder das Haus verlassen, wieder an.

Die Soziale Stellung ist dem Glück egal

In westlichen Gesellschaften gibt es nur wenig Zusammenhang zwischen sozialer Stellung und Glück.

Glückliche leben länger

Langzeitstudien über Glück und Gesundheit zeigen, dass unglückliche Menschen eher sterben als glückliche.

Also jetzt alle:
Heiraten, keine Kinder zeugen, Karriere ignorieren und einfach nur glücklich länger leben.

Quelle: Galore

James Bond – Trash im Casino Royale

Gelegentlich versuche ich immer mal wieder meine Vorurteile zu ignorieren, und bin deshalb gestern Abend mit Freunden in den neuen James Bond Film „Casino Royale“ gegangen. Die in jahrzehntelanger Arbeit knusprig verkrusteten Vorurteile gegenüber dem Genre des Actionfilms waren allerdings sinnvoll und hätten mich vor diesem Schrott schützen können. Der Film war eine stereotype Endlosschleife von massentauglichen Proll-Sprüchen und überzogenen Spezialeffekten die auf eine extrem flache und durchsichtige „Story“ aufgesetzt wurden. Ich habe ja nicht viel erwartet, wurde dann aber bitter gelangweilt und beleidigt. Nach dem Motto „Wenn man nichts gutes zu sagen hat, dann sage besser nichts“ vertiefe ich mich jetzt nicht noch mehr in den schwelenden Totalverriss, sondern weise noch kurz auf durchaus sehenswertes hin:

Winterreise mit Josef Bierbichler im Kino
und Gregg Araki’s Mysterious Skin auf DVD.