Whatever I think I am, that’s what I’m not

Der Albumtitel der Arctic Monkeys „Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not“ entspricht nur der Realität von jungen Menschen in den frühen Zwanzigern. Das neue Credo für alle Mittdreissiger lautet hingegen „Whatever I think I am, that’s what I’m not„.

Flachbildschirme töten den Rock’n’Roll

Die neuen und leichten Flachbildschirme werden ja immer gerne als Segen des technologischen Fortschritts gefeiert. Was jedoch immer übersehen wird: Sie symbolisieren das Ende des wahrhaftig gelebten Rock’n’Rolls! Denn einen Flachbildschirm aus dem Fenster zu schmeißen, taugt, aufgrund der fehlenden Bildröhre-Implosion, nicht mehr zur Rebellion gegen die Bürgerlichkeit.

Belastbarkeit

Gerade muss ich mal wieder feststellen, dass ich leider überhaupt nicht belastbar bin. Es läuft gerade so viel schief und natürlich kommt auch alles auf Einmal. Da bekomme ich sofort ein äußerst unangenehmes Gefühl in der Magengegend und bin vor Überforderung nicht mehr strukturiert, sondern nur noch deprimiert. Den Punkt „Belastbarkeit“ im Persönlichkeitsprofil kann ich also überhaupt nicht bedienen, Scheisse.

Klarheit wird überschätzt

Aufgrund einer akuten Bronchitis habe ich mir das Naturheilmittel Umckaloabo aus der Apotheke besorgt und nehme seit ein paar Tagen regelmäßig ein paar Tropfen. Da war es gleich zu spät: Auf der Packung wird vermerkt, dass der Pflanzenkram aus Südafrika auch 12 Vol.-% Alkohol enthält. Meine bis dahin 51 Tage dauernde Alkoholabstinenz war damit unterbrochen. Da habe ich mit unseren gestrigen Besuchern nach dem Abendmahl auch gleich einen, vom Opa gebrannten, Mirabellen-Schnaps gekippt, und danach noch zwei Glas Rotwein getrunken.

Die Trockenphase ist vorbei! Das Leben ist viel zu kurz für Monate ohne exzessive Ausgelassenheit, dafür bin ich als Teilzeit-Bohemien einfach nicht auf Dauer tauglich.

Von der Essentialität des Klopapiers

Auf die meisten Dinge , die gerade im Heim ausgehen, kann man schon mal ein paar Tage verzichten: Getränkekiste leer? Leitungswasser und Tee! Kühlschrank verwaist? Knäckebrot, Dosenfutter, Lieferservice oder auswärts Essen! Waschmittel alle? Miefende Unterwäsche noch mal tragen! Zahnpastatube ausgedrückt? Trocken oder mit Salz putzen! …

Doch ohne Klopapier geht nichts mehr, denn anderswo scheissen zu gehen ist keine Alternative. Und kommt mir nicht mit alten Zeitungen – das probiert man auch nur einmal. Das Klopapier ist sozusagen die Zigarettenschachtel des Nichtrauchers: Da kann ich in noch so träger Stimmung sein, bevor das heilige 3- oder besser 4-lagige ausgeht, verlasse ich jederzeit die Wohnung.