Hundebesitzerzwischenfall

Heute morgen wieder einer dieser Zwischenfälle: ich laufe die Wörtherstrasse entlang, da kackt doch tatsächlich ein Hund direkt vor meinen Augen und denen des älteren Hundebesitzers hin. Ich konnte mich natürlich nicht mit einem Kommentar zurückhalten, hab dabei aber völlig übersehen, daß der Hundebesitzer bereits nach einer Plastiktüte in der Hosentasche kruschtelte. Und das nach meinem Kommentar auch noch mit hochrotem Kopf, bei dem man sich offensichtlich Sorgen um seine Gesundheit und dann auch um meine machen mußte. Da blieb mir nichts anderes übrig als mich – inzwischen ebenfalls mit rotem Kopf – zu entschuldigen, was ich hier an dieser Stelle ebenfalls nochmals nachdrücklich wiederholen möchte:

Entschuldigung, Herr Hundebesitzer, tut mir leid Sie von vorneherein falsch des „Maldenhundeinfachhinkackenundliegenlassens“ verdächtigt zu haben. Sie sind wirklich ein Vorbild für andere Hundebesitzer und darüberhinaus echt mutig, weil die Kacke ihres Hundes extrem weichwarmflüssig aussah – bestimmt kein Leckerbissen das wieder einzusammeln soweit ich das erkennen konnte.

Ich gelobe also hiermit Falschverdächtigungsbesserung und hoffe die vielen anderen Hundebesitzer tuns ihm gleich mit dem Plastiktütenkruschteln.

Mein lieber Schieber!

Bin in meiner schönen oberschwäbischen Kindsheimat einmal mehr auf einen alten Spruch gestossen: Mein lieber Schieber! Ursprünglich hatte der bestimmt mit dem Stehblues was zu tun, der um die letzte Jahrhundertwende auch unter dem Namen Schieber geläufig war…
Mein lieber Schieber! Was geht da denn?

Außerdem paßt der Spruch ganz prima auf die Vorgänge im Prenzlberg Kiez:

Kinderwagenschieber in engstem Kontakt mit ihrem Wagen wo die hin schaust. Kinderwagenschubser erscheint mir ebenfalls eine treffende Bezeichnung. Nichtsdestotrotz (ein Superwort!) sind diese Vorgänge für die einen eine wahre Freude, für die anderen aber sicherlich gleichzusetzen mit vielen parallel stattfindeten Weltuntergängen… Selbst manche Läden setzen Kinderwagen auf eine Ebene mit Kacktölen… dabei liegen Menschlein in den Wägen… don´t forget…

Weltallergie

Schon seit meiner Jugend befällt mich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder eine sehr nervige Krankheit: Die Weltallergie. Es handelt sich hierbei um eine allergische Reaktion meiner Befindlichkeit auf die Welt. Leider auch in den letzten Tagen wieder – sehr nervig das Ganze…

Symptome:

  • Nicht aus dem Bett aufstehen können
  • Absolute Lustlosigkeit mit der Welt, und den auf ihr befindlichen Menschen zu kommunizieren
  • Permanente Schwarzseherei und -malerei
  • Alles Scheisse finden (z.B. Welt, Deutschland, Berlin, sich selbst)

Therapieformen:

  • Sex
  • Bewegung und Sport (danach Sauna)
  • Spaziergänge
  • Nette Menschen treffen
  • Sich darüber im eigenen Blog lustig machen

Trashiger Mittagstisch

Ich war grade auswärts zum Mittagstisch und da gab es eine Lektion was man alles falsch machen kann, wenn man neu in der Gastro-Branche startet:

  • Gäste sofort mit „Do you speak English“ anreden, da man kein Deutsch kann (besonders in Ostberlin sehr effektiv!).
  • Ständig husten, Nase hochziehen und nebenher Kette rauchen.
  • Ein Trinkglas bis zur Hälfte(!) mit Absolut Vodka füllen und damit hinter einem halbdurchsichtigen Vorhang verschwinden.
  • Essen (Dim Sum) mittlerer Qualität überteuert anbieten (bei dem extrem hohen Preis/Leistungs-Verhältnis der restlichen Gastronomie im Prenzlberg).
  • Behaupten das Dim Sum wäre „totales fun food“.
  • Sich mit dem vorbeikommenden Freund vor den Gästen auf Englisch streiten.
  • Beim Bezahlen das Wechselgeld aus einem Versteck(?) in einer Teedose ziehen.

Das war mein erster und letzter Besuch in diesem neuen Laden. Trotzdem war die Frau wirklich nett, so dass ich hier den Namen des Restaurants nicht nennen werde. Nächstes mal geht’s wieder zum Happy-Hour-Sushi-Mann nebenan.