Zahnarzt 3000

Man setzt sich in den Zahnarztstuhl. Der Dentist schiebt einen gerade noch handlichen Kamera-Finger in den Mundraum. Mit einem Fußschalter löst er die Infrarotkamera aus, die mit einer motorgesteuerten Prismen-Optik knapp 20 Fotos aus leicht unterschiedlichen Winkeln der Bissleiste schießt. Auch die gegenüberliegenden Zähne werden fotografiert. Auf dem Flachbildschirm errechnet der Computer einige Augenblicke später ein 3D-Modell der Zähne inklusive dem Gegenbiss. Der Zahnarzt nimmt einen kleinen Keramikstift mit der Zahnfarbe und steckt ihn im Labor in eine Fräsmaschine. Man liest 20 Minuten den neuen Spiegel (würg!) und trinkt ein Glas Wasser. Dann ist das neue Keramik Inlay fertig. Das Loch wird mit Wasser und Luft gesäubert und der Kleber kommt rein. Dann das gefräste super-passgenaue neue Inlay. Kurz andrücken. Passt. Und Tschüss.
Mir gerade eben genau so passiert.

Wann kommt wohl das erste Computer-Virus (läuft auf Win XP), das aus den Stiften kleine Keramikelefanten fräst?

Lieber Rotwein als Tod-sein

Mit dem Rotwein ist es wie mit dem grünen Tee: Er ist für und gegen alles gut! Rotwein ist ein Lebensbalsam gegen Tumore und Herzkrankheiten, ein Fanghandschuh für schädliche freie Radikale im Körper. Die Liste der positiven Eigenschaften verlängert sich fast täglich: Jetzt schont Rotwein unser Zahnfleisch und wirkt gegen Entzündungen im Mundraum – das ist wissenschaftlich untermauert! Also raus aus den Bierhallen, rein in die Weinstuben. Prost!

99% fettfrei

Liebe Consumer Products Hersteller,

das habt ihr ja wieder prima hingekriegt. Überall müßt ihr kundtun, daß so gut wie gar nichts von dem drin ist, was normalerweise eh kaum drin ist oder eben noch immer viel zu viel davon hat. Nur 1% Fett in Kellogg´s Corn Flakes, Katjes Jogger Gums laut Verpackung ohne Fett obwohl die eigene Nährwerttabelle was anderes sagt, bei Danones Fruchtzwergen kein Kristallzucker mehr mit drin (was könnte es stattdessen sein?), bei Weihenstephans Weniger Zucker Fruchtjoghurt Mild Himbeer (so heißt der wirklich) 30% weniger statt noch 10% Zucker (so schön relativ: bei Coca Cola wären 30% weniger ja auch noch immens viel), und und und – die Liste ließe sich beliebig erweitern. In einem Wort –

Schönfärberei.

Die Australier (vermutlich dann auch die Amis) waren übrigens vor Jahren schon viel weiter im Schönfärben und Konsumenteneinschleimschocken: 99% FAT FREE! Da kann hier bei uns ja noch kein Hersteller mithalten!

Ich wunder mich gerade warum´s für Äpfel nicht fette Werbekampagnen gibt mit geilem Disney Spielzeug und hiphopmusikvideogestylten Newcomer-Testimonials mit viel nackter Haut oder halb runtergelassenen Hosen. Vielleicht ein Job für Tokyo Hotel? Oder A-Ha – für die Älteren unter uns?

Immerhin: es gibt schon fettreduzierte Chips, obwohl die ja keineswegs günstiger sind…