Erstesahnecoversongs

  • gusgus – Monument (Depeche Mode)
  • Red Hot Chili Peppers- Higher ground (Stevie Wonder)
  • Frank Black – Hang on to your ego (The Beach Boys)
  • Placebo – Running up that hill (Kate Bush)
  • Tori Amos – Smells like teen spirit (Nirvana)
  • Johnny Cash – Hurt (Nine Inch Nails)
  • Jimi Hendrix – All Along the Watchtower (Dylan)
  • Depeche Mode – Route 66 (Bobby Troup / Nat King Cole)

Die leidige Amerikanisierung

Während man früher noch selbst entscheiden konnte, ob man raucht oder eben nicht, hat uns inzwischen der Staat entmündigt. Dadurch entstehen absurde Episoden wie die Klage gegen Helmut Schmidt der ne Kippe raucht. In Freiburg hat man sich jetzt ein Alkoholverbot für die Innenstadt überlegt und setzt das sogar noch um. Hat die Polizei dort keine anderen Aufgaben als kalifornische Verhältnisse umzusetzen? Als nächstes kommt dann das Verbot von fettigem ungesunden Essen: Imbissbude, zieh dich schon mal warm an! Oder druckt doch gleich „Kann zu Fettleibigkeit führen“ im Todesanzeigen-Layout auf die Sparmenüs bei MC Donalds. Offensichtlich traut man dem Bürger im 21 Jahrhundert keine Spur Selbständigkeit mehr zu und kontert mit den Methoden der Regulierung und Kontrolle.

Und dann hab ich vorher am Alexanderplatz noch so eine Heavy/Trash-Metal Band gehört. Scheiss Musik, aber immerhin verstörend, schräg und extrem laut. Als der Sänger nach dem Song dann gegen schreckliche Abtreibungen (Kindermörder) und fremdgehende Ehemänner predigt, wurde es mir langsam klar… Die haben wir auch aus den USA importiert: Brachial lärmende Metal-Musiker die für konservative christliche Werte einstehen.

Datalooliste 2007

Wie im letzten Jahr, aber eigentlich weil ich den A-Bloggern (1, 2, 3…) nacheifern will und meinen Geschmack narzisstisch kundtun möchte: Hier ist meine Datalooliste 2007!

Album:
Jamie T – Panic Prevention / Stilsicher neben allen Stilen.
Feist – The Reminder / Wunderschön auch trotz iPod Werbung.
Bloc Party – A Weekend in the City / Braucht eine Weile, kommt dann aber umso besser.
Fink – Distance and Time / Melancholischer, verregneter, britischer und besser als Jack Johnson.
Apparat – Walls / Bestes Nicht-Gitarren-Album vom Berliner Local Hero.

Was ich noch nicht kenne und mir glaub ich 2008 mal anhören sollte: Battles, National und vielleicht noch mal den Radiohead Hype – Wobei ich Radiohead für eine der am meisten überschätzten Bands halte.

Film:
The Last King of Scotland / Bester Film 2007 – In jeglicher Hinsicht exzellent!
2 Tage Paris / So lustig wie die alten Woody Allens und mit 2 herausragenden Hauptdarstellern.
Immer nie am Meer / Kann ich zwar nur Grissemann & Stermann Fans empfehlen, denen aber mit Nachdruck!
Babel / Trotz Brat Pitt ein toller Film.

Mehr wirklich bemerkenswertes habe ich dieses Jahr leider nicht gesehen. Irina Palm, Death Proof, 300, Clerks 2, Zodiac und Simpsons waren zwar recht gut, aber dann doch zu zwiespältig für meine Top-Liste.

Livekonzert:
Alles im Schokoladen / Unbekannte Bands spielen mit viel Leidenschaft weil sie spielen wollen!
Red Sparowes (Lido) / The soundtrack of my life. Laut und sowieso: fettes Brett!
Ärzte Tribute (Kulturbrauerei) / Betrunken die alten Songs mitschreien: Besser geht’s nicht!
Von Spar (Volksbühne) / Visuell spannendes Inferno.
Early Day Miners (nbi) / Unverhofft kommt oft.

An erster Stelle stehen dieses Jahr die Intim-Konzerte im netten Schokoladen vor allem Mittwochs (Lo-Fi Lounge) und Donnerstags.
Enttäuschend waren leider Bloc Party in der Columbiahalle (warum hab ich euch damals nur im Magnet Club verpasst?! Dammed!).

So und nun seit ihr dran: Bitte eure Top-5 für 2007 in den Kategorien Album/Film/Konzert in die Kommentare!

Happy 008!

Very british und damm lovely

Als ich in Tracks (Arte-TV) zum ersten Mal den Gesang von Kate Nash hörte, habe ich mich sofort verliebt: Very British und sehr eigen. Sicher auch wegen dem total unspektakulär spektakulären „Foundations“ Video. Kate Nash ist die weibliche Variation von Jamie T und seinem etwas älteren und nicht minder sensationellen Album „Panic Prevention“ (Anspieltipps: so lonely was the ballad, back in the game und eigentlich das ganze Album!). Ich verzichte gerne auf Küche, Wein und Mietpreise von der Insel, aber nicht mehr auf Kate Nash und Jamie T.

Sich alt fühlen

Gestern war ich mit zwei Freunden mal wieder an der sensationellen Lofi-Lounge im Schokoladen. Diese empfehlenswerte Veranstaltung mit jeweils 2-3 Bands wird an jedem zweiten Mittwoch von der wunderbaren Kitty Solaris organisiert. 3 Konzerte in intimer Atmosphäre für 6 Euro. Die Bands spielen hier nicht mit Gewinnabsicht, sondern aus purer Leidenschaft. Der Schokoladen scheint sowieso die letzte Bastion im ausverkauften Berlin-Mitte zu sein – oder wo bekommt man sonst noch ein Bier für 1,50€?

Und da die mit viel Elektrodruck spielenden Sons des Disco extra wegen diesem Konzert aus Frankreich nach Berlin gereist waren, haben wir sie nach dem Konzert noch durch diverse Bars geschleppt. Irgendwann haben wir erfahren, dass die Jungs grade mal 21 sind. Wenigstens ist ihnen bei unserer Altersangabe die Kinnlade runtergefallen. Trotzdem haben wir uns mit unseren 100 Jahren (33+33+34) gleich wie alte Männer gefühlt. Vermutlich haben die beiden Franzosen uns dann aus Mitleid in eine vermeintliche GoGo-Bar geschleppt. Ich wohne seit 10 Jahren in Berlin und kenne keine einzige GoGo-Bar. Die Sons des Disco waren den zweiten Tag in ihrem Leben in Berlin und kannten schon eine. Als wir dann zu Fünft biertrunken in den Rotlicht-Laden stolperten musste erst mal die Bar wieder eröffnet werden – die hatte schon zu. Keine Tänzerinnen an der Metallstange. Unser französischer Freund war enttäuscht. Zum Trost tranken wir Becks für 3,50€ das Stück. Die Bardame schaltet 2 Fernseher an. Auf den Bildschirmen tauchte eine nackte Asiatin auf, die sehr, sehr lange braucht um eine Banane zu essen. Jetzt fühlte ich mich wirklich steinalt. Mit dem Bier in der Hand das Etablissement verlassen und nach Hause.

Frühstücks Loops

Wie das Internet mein Leben verändert Teil 178: Am Freitagabend mit Mr. Bratenstein Loops und anderen Freunden essen gewesen. Nach Mitternacht ist dann im Bratenstein Studio noch ein neuer 13-Minuten Track entstanden. Am folgenden Samstagmorgen hatten meine Hamburger Gastgeber und ich dann via WLAN und dem Online Micro Music Mansion eine atmosphärische Frühstücks-Untermalung. Das ist Social Loop Web 2.1 – Wie wäre es mit einem wöchentlichen Loop zum downloaden? A loop per week from a geek.

My tribute to die Ärzte

Ich hab mich hier schon an anderer Stelle als Ärzte-Sympathisant geoutet, und da dieses Tribute to die Ärzte Festival mit 17 Bands bereits zum 2 Mal ohne mich stattfand, musste ich diesmal einfach hin. Ich konnte sogar noch zwei Freunde dazu überreden sich mit Mitte 30 an die eigene Teenagerliebe zu erinnern. Als wir also zu Dritt um 19 Uhr in der etwas zwiespältigen Kulturbrauerei eintrafen, waren wir davon überzeugt, niemanden anzutreffen den wir kennen – das sollte sich auch bewahrheiten. Die Stimmung fühlte sich schon total Ärzte-mässig an: Also überall Teenager mit Irokesen-Frisuren und ein Attac Stand zum Thema G8-Gipfel. Nach den ersten (Schul-)Bands mit absehbaren Namen wie „Schrottkopf“ oder „Höhrsturtz“ waren wir synchronisiert: Während der Umbaupause holte Steffen und ich abwechselnd ein neues Bier – Andi zog sich mit „bin-von-gestern-noch-so-verkatert“ aus der Affäre und murmelte was von Kaffeetrinken. „Anneliese Schmidt“ (leider furchtbar gesungen) „Micha der Cowboy“ und andere Highlights aus dem gigantischen Ärzte-Repertoire wurden gespielt. Die nächste Band rekrutierte fünf Mädchen aus dem Publikum, die auf der Bühne den Refrain eines sehr alten Songs ins Mikro singen sollten: Da standen dann also 5 Schülerinnen und sangen lauthals „… mir ist so warm im Darm – mit seinem Samen im Darm“.

Was die ganzen Teenager da an Party mobilisierten war beachtenswert: Während wir noch immer im Seniorensektor (hinten-oben auf der Galerie) standen und uns am Becks festhielten, war ungefähr exakt die vordere Hälfte der Halle ein Pogo-tanzender wabernder Moshpit. Irgendwann nach der vierten oder fünften Coverband waren wir dann auch bei der sich bewegenden Masse und stellten lauthals unsere Text-Unsicherheit zur Schau. Ein Superabend, der auch von sporadischen schlechten Bands nicht zu entwerten war. Gegen Ende wurden die Bands dann allerdings immer unterwürfiger: Jede eigene Note sofort im Keim ersticken um möglichst exakt wie die originalen Ärzte zu klingen. So haben wir um 1 Uhr das Festival verlassen um später bei Falafel und Scotch zu landen – Aber das ist eine andere Geschichte…