Ich habe ja schon erwähnt, dass ich genervt bin weil man hier Waffen besitzen und tragen darf. Die National Rifle Association zog gerade gegen das in San Francisco seit knapp einem Jahr herrschende Verbot für Handfeuerwaffen (nicht für Schrotflinten) vor Gericht, und hat leider auch noch gewonnen. Als ich am Wochenende im Mission District war gab es dort einen Straßen-Schrein für den kürzlich erschossenen Jugendlichen, nur ca. 20 Meter entfernt vom Appartement meines Freundes D. Ein paar Nächte später konnte D. noch mal 7 Schüsse gefolgt von Sirenen hören – jetzt befürchtet er einen Bandenkrieg oder ähnliches.
von mac
Handy heisst jetzt Cell, sonst ändert sich Nichts
Ursprünglich wollte ich hier kein Handy nutzen – so wie früher: ohne ständig erreichbar zu sein. Aber es ist auch sehr mühsam ein funktionierendes Pay-Phone (viele sind kaputt) zu finden. Nun habe ich mich doch von meinen SF-Freunden breitschlagen lassen und eine lokale Pre-Paid Karte für mein deutsches Mobiltelefon gekauft. Ganz patriotisch natürlich bei T-Mobile.
Freitag Abend in San Francisco
Man kann es nicht fassen, dass ich Freitag Abend zu Hause bleibe und die angebotene Partyeinladung abschlage. Ein guter Abend um am Rechner zu sitzen und zu arbeiten. Ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen.
Macht’s gut und danke für den Fisch
Wer hat keine stereotypen Vorstellungen vom sonnigen Kalifornien: Sonne, Cabriolets, Meer, surfen, Frisbee am Strand werfen und mit Delfinen schwimmen.Und genau das durfte ich in den letzten Tagen hier erleben: Nachdem ich mit dem Miet-Cabrio in der Sonne umhergefahren bin, habe ich Frisbee am Baker Beach gespielt. Gesurft wird, sobald wieder etwas mehr Welle hier ankommt. Und was die Delfine angeht: Ich hing zwar nicht an deren Flosse, aber ich war ihnen im (sehr, sehr kalten) Wasser schon ziemlich nahe. Leider hat es heute mal locker 13 Grad abgekühlt, Nebel rollt rein und es stürmt wieder heftig: Macht keinen Spass…
Deutsche Fußballfans
Wie man deutsche Fußballfans in Kalifornien erkennt: Sie tragen ein deutsches Trikot, trinken morgens um Neun Weizenbier und sehen mit AOK-Brillengestell aus wie ein Bernd – und er hieß sogar tatsächlich Bernd.
SF by Bike
Heute zum ersten Mal eine etwas größere Fahrradtour mit meinem Fahrrad unternommen und mich sofort aufs Neue in die Stadt verliebt.
Durch den riesigen, fast 5 Quadratkilometer großen, Golden Gate Park zum Pazifik (Ocean Beach), via Cliffhouse über Outer Richmond zurück zu Haight. Mit dem Fahrrad sieht man alles noch mal mit neuen Augen und es tut mir gut auch endlich mal wieder etwas Sport zu treiben.
>>> Neue Bilder!
Nerdinfo: Bei zufälligen Stops habe ich in 2 von 3 Fällen mit meinem PDA/Handy ein offenes WLAN gefunden und meine Mail gecheckt. Pro Test waren zwischen 3-10 Netzwerke zu empfangen, und bald baut Google die versprochene kostenlose WLAN-Infrastruktur für ganz San Francisco. Hintergund der „Wohltätigkeitsaktion“ ist natürlich der Feldtest neuer lokaler Werbeformate.
Live Music Overdose
Ich war in den letzten Tagen auf so vielen Live-Konzerten, dass man hier schon scherzt ich soll doch gleich im Bottom of the Hill einziehen oder zumindest dort nach einem Job anfragen. Angefangen hat es mit einem Live-Gig der Liars (In Berlin ansässige New Yorker) bei dem ich noch ziemlich verschnupft und kränklich war.
Fazit: Simples aber effektives Setup im Sinne des Albumtitels „Drums not Dead“.
Ein paar Tage später gab es ein Beatbox Festival bei dem die West- und Ostküste (Gäste aus New York) zeigte was sie alles mit dem Mund und einem Mikro machen können. Höhepunkt des Abends war Kid Beyond: ein Live-Looper der seine extremen Beatbox Loops live übereinander legt – im Gegensatz zu Ricoloop benutzt Kid Beyond keine Instrumente, sondern nur seinen Mund.
Fazit: 3 Stunden Beatbox von unbeeindruckend bis atemberaubend.
Dann spielte Barbara Morgenstern mit den Mountain Goats gleich zwei Abende im restlos ausverkauften Bottom of the Hill. Auch ganz ohne Band schaffte es Barbara das US-Publikum mit ihren deutschen Texten und spontanen Einlagen zu fesseln. Beim Titelsong ihres neuen Albums „The Grass is always greener“ gab es natürlich Extra-Jubel bei der Textzeile „Ich bin in San Francisco“, ein Song den sie tatsächlich hier in der Stadt geschrieben hat.
Fazit: Groß, ganz ganz groß! – an beiden Abenden.
Direkt im Anschluss an die beiden Morgenstern-Konzerte spielte am Mittwoch die lokale Band Scrabbel die sich anhört wie eine Mischung aus Belle and Sebastian und den Lemonheads. Im Vorprogramm gab es weiterhin die witzigen Spain Colored Orange mit Pauken und Trompeten aus Texas und die wundervollen Seventeen Evergreen aus San Francisco mit ihrem Sound zwischen den Flaming Lips und Mogwai.
Fazit: Zweimal Gut und einmal Sehr Gut (Seventeen Evergreen).
Mein Block
A: Page Street @ Lyon – Hier wohne ich momentan.
B: Diese Kirche wird renoviert – Mit verdammt viel Lärm täglich ab 7 Uhr morgens.
C: Buena Vista Park – Hier liege ich manchmal in der Sonne.
D: Hier gehe ich gelegentlich mal frühstücken.