Ricoloop loopt im Lovelite

Ricoloop, unser Berliner Local Hero und Multiinstrumentenwunderkind, kommt von der Insel zurück und hat hoffentlich sonnig-inspiriertes neues Liedgut dabei. Wenn nicht, ist das auch nicht so schlimm, denn was wir von ihm kennen, hören wir immer wieder gerne.

Am Samstag den 03.12.2005 loopt Rico im Lovelite im Friedrichshain.
Uhrzeit? Keene Ahnung… Vermutlich nicht vor 23 Uhr.

Behäbige Dampfer und flinke Boote

Neulich in der grandiosen ZEIT gab es ein nettes Interview mit Nicholas NegroponteMedia Lab-Gründer, Wired-Star und sowieso Godfather der digitalen Kultur. Was er im Gespräch so über die digitale Welt sagt ist zwar interessant, aber eben auch nicht außerordentlich überraschend oder visionär. Sein aktuelles Projekt, bei dem er 100 Millionen Laptops zu je 100 Dollar in die dritte Welt zu verschiffen möchte, finde ich teilweise sehr fragwürdig. Er sagt allerdings etwas über Unternehmenskultur, bei dem ich Ihm komplett zustimmen kann:

"Wird ein Unternehmen groß, braucht man 50 Prozent der Leute, um die anderen 50 zu managen. Die wiederum müssen die Hälfte ihrer Zeit aufbringen, um sich managen zu lassen. Netto leisten also nur 25 Prozent eines Unternehmens produktive Arbeit. In kleinen Start-ups liegt diese Zahl eher bei 90 Prozent."

Wie hoch wohl diese Effektivitätsquote beim deutschen Staatsapparat ist?

Dorfdisco wird 5 mit Gitarre und Schrank

Gestern Abend dann noch ultraspontan einer Einladung von A.C. zum 5ten Geburtstag der symphatischen Dorfdisco Kommune gefolgt. Im Bastard spielten dann ab 22 Uhr vier Bands auf, die durchweg gut rockten und Potential zum mittelschweren Tinnitus mitbrachten (Notiz an mich: Ab 30 immer Ohrstöpsel mitnehmen).Gitarre und Schrank - im Bild: Schrank Lediglich der Opener und Cat-Power-sound-a-like Fancie kam ohne Ohrdröhnung aus. Mein persönliches Highlight war dann Gitarre & Schrank, die neben der treibenden Gitarre während des Auftritts mit Hämmern, Krücken und Peitschen einen ganzen Metallschrank komplett zerstörten – und das klang auch noch richtig gut! Die folgenden Tigers of Doom haben auch noch sehr gefallen, während uns Husky Stash leider nicht mehr ganz überzeugen konnten. Vielleicht waren 3 Bands aber auch einfach genug… Jedenfalls mal wieder ein Lehrstück in Sachen Livemusik: Während die „großen“ Bands für 30€ oft einfach nur ihr Set runternudeln, wirkt die Bühnen-Leidenschaft der „kleinen“ Acts wesentlich tiefer und nachhaltiger.

Geistesverwandte im Blogland

Mit Dataloo haben wir einfach mal angefangen. Im Vorfeld haben wir uns nicht mit Blogs beschäftigt. Ich habe keine gelesen, und Dirk vermutlich auch nicht. Es war eine konsequente Fortsetzung von alten gemeinschaftlichen Projekten: Die Band „Zum Beispiel“ (Wir hatten nie ein schlechtes Konzert!), unser Internetradio-Experiement „radio hijackin'“ (1997 – wir waren early birds), die „pi lounge“ (Biosystem im Schwarzwald), „tschk!“ (Emotions Management) und „Radio Strandgut“ (2001).

Und heute, am Sonntagnachmittag, wollte ich mich mal mit anderen Blogs neben Dataloo beschäftigen und habe mich durch die Blogroll des von mir hochgeschätzten Zoomo geklickt. W O W! Ich bin echt total geplättet!!! Ich hatte das Gefühl Geistesverwandten zu begegnen… war schon fast magisch. Mentalhygiene, Nada Surf Gig (Scheisse: verpasst!), Beck’s neue Website, Grissemann & Stermann sind nur einige „meiner“ Themen die mir beim ersten Streifzug durch Blogland begegnet sind. Sehr beachtlich auch, dass fast alle Blogger nicht nur in Berlin wohnen, sondern meistens auch gleich irgendwo umme Ecke. Ich habe viel Neues in meinen Bloglines abonniert und bleibe dran!

Die letzten Ihrer Art

Echt beeindruckende Dokumentation auf Phönix gesehen: Winzige Indianerstämme leben im Amazonasgebiet in selbstgewählter, völliger Isolation. Sie haben keinen Kontakt zur Aussenwelt und achten darauf keine Spuren zu hinterlassen, um niemanden auf sich aufmerksam zu machen. Vermutlich ist das Einzige was sie gelegentlich von unserer Welt sehen, ein Flugzeug am Himmel, welches Sie vermutlich als göttliches Geschöpf deuten. Allerdings gibt es seit Jahren ungewollten Kontakt mit Doku-Filmteams Edelholz-Piraten die illegal wertvolle Bäume abtransportieren – und damit leider auch Mord und Totschlag…

Was mich allerdings so extrem erstaunt hat: Es gibt noch Menschen die völlig isoliert, quasi unentdeckt von der Welt in Ihrem eigenen Mikrouniversum leben. Ich bin davon ausgegangen, dass inzwischen alle Orte und wirklich jeder Winkel der Erde irgendwie schon einmal kontaktiert wurde… Aber der Brasilianer Sydney Possuelo findet mittels extremer Vergrösserungen von Satellitenbildern immer mal wieder solche kleinen Stämme, die in jeglicher Hinsicht nackt im Urwald leben.