Delete Stasi 2.0?

In der Wikipedia ist eine interessante Diskussion um den Eintrag & Löschkandidaten Stasi 2.0 entbrannt. Die spannenden Fragen: Für was steht Stasi 2.0, ist das relevant genug oder nicht und ist Relevanz = Verbreitung oder ist alles nur eine hohle Internethypephrase auf nem Shirt? Eins ist sicher: Die Diskussion kann die Qualität des Eintrags nur steigern.

Entscheide selbst: Stasi 2.0 in der Wikipedia.

11.340,- Euro gegen die Vorratsdatenspeicherung

Eine Ende der Stasi 2.0 Shirt Spendenaktion ohne Pappscheckübergabe und Beweisfoto? Geht gar nicht.

Deshalb – spontan ist besser und Klischees bedienen sowieso – gings mit der gesammelten Mannschaft Freitag Abend noch schnell mit dem Taxi direkt von dataloo´s Hauptstadt-Office (das nicht wirklich was hermacht) zum Reichstag, unterm Arm den Elftausenddreihundertvierzig-Euro-Pappscheck, auf der Brust die Schäublone und im Kopf die Idee das ganze wenigstens irgendwie auch dem deutschen Volke zu widmen… wenn schon, denn schon…

Das kam dabei raus :

Scheckübergabe von Dirk (dataloo), Lukasz (spreadshirt) an Cristof (AK Vorratsdatenspeicherung) - das ganze von L nach R

Von rechts nach links: Cristof vom AK Vorratsdatenspeicherung (deutlich erfreut und in Gedanken schon beim Abarbeiten der Verwendungszweckliste), Lukasz von Spreadshirt (1000 Dank an Euch fürs mitmachen bis hier hin) und ich. Dank auch dem Fotografen – peinlicherweise den Namen versiebt – gut gemacht.

Doch das Spenden ist noch nicht ganz zu Ende – es geht weiter – und zwar so: von jedem verkauften Stasi 2.0 – Shirt spendet dataloo auch in Zukunft 1 Euro an den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Warum? Darum.

Stasi 2.0 Shirt kaufen und 1 Euro an den AK Vorratsdatenspeicherung spenden

Wer hätte schon gedacht, daß die Schäublone beliebter als Che werden könnte…

[nachtrag] Die 11.340,- Euro setzen sich übrigens wie folgt zusammen:

bis 30.06.2007 insgesamt 1679 T-Shirts verkauft * 5,- Euro = 8395,- Euro, die Spreadshirt spendet + 2945,- Euro durch den extra Spendenanteil bei den Spendenshirts, der von dataloo als Spende weitergereicht wird.

1000 Dank an Euch Spendenshirtträger – ihr seid super und werdet hoffentlich auch weiterhin auf das Shirt angesprochen, um dann über Hintergründe aufzuklären… weiter so…

Stasi 2.0 Shirt Spendenaktion läuft noch bis Ende Juni 2007

Es gibt Erfreuliches zu berichten:

durch die Schäublone-Stasi-2.0-Shirt-Spendenaktion sind inzwischen mehr als 10.000 Euro zusammengekommen: rund 1500 Shirts = rund 2600 Euro Spendenanteil dataloo + rund 7500 Euro Spendenanteil Spreadshirt (Stand: 22.06.2007).

Ich finde, es ist jetzt an der Zeit diesen Batzen Geld dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zukommen zu lassen, so dass damit dieses Jahr noch gut gegen die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gearbeitet werden kann. Aus diesem Grund hab ich mich entschiede, die Spendenaktion noch bis Ende Juni 2007 laufen zu lassen, um dann das bis dahin gesammelte Geld endlich zu spenden.

Übrigens: wer noch an der Online-Demo „Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!“ teilnehmen möchte, sollte sich auf der Online-Demo-Seite kundtun und sich auch diese Buttons auf die Seite packen.

Und weiterhin gilt: informiert euch, informiert andere und handeltes gibt viel was ihr tun könnt. Versprecht es!

[UPDATE]

Spendenaktion läuft weiter. Mehr…

Aktion Überwach, was willst du?

Die Aktion Überwach! will nicht nett sein, sie will provozieren, denn sie ist, wie ihr Vorbild, die geplante Vorratsdatenspeicherung (VDS), absolut kritikwürdig, und das an vielen verschiedenen Punkten und sollte deshalb feinsäuberlich seziert und beurteilt werden.

Wenn Sie nur gefällt, läuft etwas mächtig schief.

Deshalb finde ich die Kommentare, Verbesserungsvorschläge und Diskussionen, die bisher in zahlreichen Blogs entbrannt sind extrem wichtig, aber momentan nicht immer sehr hilfreich. Es fehlt mir bisher bei der Kritik und dem Versuch der Einordnung zuweilen die Substanz, die auch für Ottonormalverbraucher nachvollziehbare Sachlichkeit und vor allem die Behutsamkeit. Ein einfaches Abkanzeln ist nicht förderlich – dazu geht es um zu viel und das ganze Thema ist sicherlich in seiner ethischen, rechtlichen, sozialen, politischen und technischen Dimension komplex genug um tiefer schürfen zu müssen.

Allerdings find ich ein einfaches Befürworten und Mitmachen an der Aktion ebenso wenig förderlich wenngleich ich es gut finde, dass so viele von euch mitmachen. Jeder der dabei ist, muss wissen was er da tut und warum er das tut und ich wünschen mir, dass dies von euch auch zum Ausdruck gebracht wird, wie es einige bereits gemacht haben.

Es gibt bereits auch zahlreiche Verbesserungsvorschläge für die Umsetzung, die mir absolut sinnvoll und notwendig erscheinen. Dazu zählt die Vorfilterung, so dass nur die relevanten Daten tatsächlich übertragen werden. Auch der Hinweis auf die Teilnahme in Form des kleinen Buttons ist bisher zu unscheinbar und das wurde zurecht kritisiert. Ich plane im Falle einer Protokollierung einen zusätzlichen Hinweis zu integrieren, der den Hinweisbalken nachempfunden ist, die bei Webbrowsern inzwischen üblichen sind. Eine technische Umsetzung ist in Arbeit und wird die kommenden Tage verfügbar sein.

Übrigens ist die VDS alles andere als eine Erfindung von Bundesinnenminister Schäuble oder Bundesjustizministerin Zypries. Es ist handelt sich vielmehr um eine Europäische Richtlinie die zügig auch hier in Deutschland in nationales Recht umgesetzt werden soll und dann schon zum 1. Januar 2008 in Kraft treten könnte. Vermutlich wird das Gesetz bereits zur Sommerpause beschlossene Sache sein.

Es bleibt also wenig Zeit und doch glaube ich nach wie vor daran, dass sich die Gelegenheit bietet, anhand der Aktion Überwach! auch in Ruhe:

  • exemplarisch zu vermitteln wie einfach Überwachung funktionieren kann,
  • aufzuklären über den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Daten und auch den Daten anderer (gerade wenn sie personenbezogen sind),
  • klar und deutlich aufzuzeigen, welche Grenzen es im Hinblick auf Privatsphäre geben muss,
  • allgemein Datenschutzkompetenz bei Websitebetreibern, Bloggern und Websitebesuchern zu fördern.

Stasi 2.0: Symbole, Slogans und Aktionen

Eigentlich wollte ich ja so weitermachen wie bisher und das Thema Stasi 2.0 und den dranhängenden Rattenschwanz komplett Dirk überlassen. Ich selbst halte mich für einen unpolitischen Menschen, was wohl die meisten meiner Freunde und Bekannten sofort bestätigen würden. Trotzdem kann ich bei den ganzen Diskussionen um die Aktion Überwach! meine Finger nicht still halten und muss jetzt noch mal was dazu tippen.

Um das gleich mal klar zu stellen: Ich spreche hier als Mac und nicht als Dirk/Überwach!/Stasi2.0. Die Aktion Überwach hat Dirk im Alleingang entwickelt, ich habe ihm lediglich Zuspruch, Tipps und meinen Segen dafür gegeben.

Neben den kritischen Stimmen gibt es glücklicherweise auch sehr viel Begeisterte, die den kreativen Ansatz und die smarte Umsetzung loben. Aus den meisten Kritiken lese ich letztlich den Vorwurf „Das ist alles populistisch, moralisch bedenklich (die Wahl der Mittel und Waffen) und enthält keine fundierte Information“. Und ich sage: Ja, das stimmt – na und?

slogans.jpg

Bei Überwach geht es nicht um eine perfekte und lückenlose Überwachung der staatlichen Organe (die wissen sehr wohl sich zu anonymisieren, wenn das nötig wäre), sondern es geht nur um eine konzeptionelle Darstellung des Überwachungsvorgangs. „Vorratsdatenspeicherung“ – was für ein typisch deutsches Wortkonstrukt! Was sagt das dem normalen Bürger um die Ecke?! Was kann er sich darunter vorstellen? Welche Vorgänge beinhaltet dieses Wort? Die Aktion Überwach ist ein Anschauungsobjekt, das sehr intuitiv verdeutlicht, was Überwachung im Internet ist, dabei werden die Rollen der Spione und Überwachten pikanterweise einfach umgedreht. Das ist populistisch, aber es ist auch Punk, und vor allem ist es ein kreativer Ansatz, um Aufmerksamkeit zu generieren.

Die Kritik

„…Denkt mal drüber nach, der Button ist nett, jedoch ohne fundamentale Aufklärung bullshit…“

trifft vielleicht einen wesentlichen Punkt. Dataloo ist kein Blog von intellektuellen Datenschutz-Aktivisten – nein, liebe Freunde, unser Motto lautet „United Trash!“. Wir sind nicht hier, um fundamentale Aufklärung zu leisten. Aber ich denke, die Aufmerksamkeit, die hier zum Thema generiert wurde, haben wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln an die entsprechenden Instanzen weitergeleitet. Wirklich überall, wo das möglich ist, verlinkt Dirk zum Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, Freiheitsredner und zahlreichen weiteren Informationsressourcen. Darüber hinaus wurden inzwischen fast 1000 T-Shirts verkauft und die gesamten Einnahmen werden als Spende an den AK-Vorratsdatenspeicherung überwiesen. Zusammen mit dem Spendenanteil von Spreadshirt kommt da eine 4-stellige Summe zusammen – hey, ich hätte das Geld auch gerne versoffen!

Was wollt ihr eigentlich noch?! Das hier wird sicher nicht zum Datenschutz-Blog, zumindest nicht mein Teil von Dataloo. Die Anbindung an fundamentale Aufklärung durch enge Verlinkung, permanente Nennung und Aufforderung zur Selbstinformation sowie die selbst initiierte Spendensammlung finde ich mehr als ausreichend. Via Dataloo wurde eine große Aufmerksamkeit für das Thema generiert, ich fühle uns allerdings nicht zuständig für den fundamentalen Kern: Schuster, bleib bei deinen Leisten.

Bleibt zusammenfassend zu sagen: Der abstrakte Themenkomplex Vorratsdatenspeicherung wurde meiner Meinung nach mit der Aktion Überwach sehr gelungen in die Allgemeinsprache übersetzt und die dahinter liegenden Vorgänge beispielhaft visualisiert. Es handelt sich dabei mehr um ein Kunstprojekt als um ein ernst gemeintes technisches System zur Rück-Überwachung.

Die hier genutzten Symbole (Schäublone), Slogans (Stasi 2.0) und Aktionen (Überwach!) sind populistisch, oberflächlich und plakativ – aber eben auch treffend, komprimiert und in der Lage, in der breiten Masse mehr Aufmerksamkeit zu generieren als intellektuelle Abhandlungen zum Thema. Das hat keine Informationstiefe (kann es ja gar nicht!) und mag moralisch bedenklich sein, es ist aber pragmatisch. Die Aufmerksamkeit ist da, jetzt können die DatenschutzAktivisten gerne dort ansetzen, die Leute abholen und fundamentale Aufklärung betreiben.

Für mich ist Dataloo kein Aktivisten-Blog, weil ich keiner bin. Ich verabschiede mich jetzt ins analoge Leben, draußen scheint nämlich die Sonne.

Pimp dein Stasi 2.0 T-Shirt

Wer bisher seine Shirt/Farb-Kombi des Schäublonen-Shirts noch nicht gefunden hat, Obacht jetzt!

Deine Stasi 2.0 Shirt frisch aus dem Confomaten!

Dank Martin von Spreadshirt gibt´s jetzt mit dem Stasi 2.0 Confomat die Möglichkeit das ganze customizeanpassmäßig selbst in die Hand zu nehmen. Und wie bisher auch spendet Spreadhirt von jedem verkauften Shirt 5 Euro an den AK Vorratsdatenspeicherung.

Also – auf geht´s: Pimp dein Shirt!

Der aktuelle Stand der Bestellungen wird ab und zu und auch nur dort aktualisiert.

Aktion Überwach!

Aktion Überwach! Überwacht die Überwacher der Überwachten!

Bin vor ein paar Tagen auf das schwedische Projekt Creeper von Patrik Wallström gestossen worden (dank Erik!), das Zugriffe von Ministerien und Parteien auf Blogs & Websites öffentlich protokolliert und fand die Idee so großartig und spannend und treffend zugleich, dass ich noch am selben Abend vier ein Bier aufgemacht hab und begann, eine deutsche Version davon zu basteln…

Aber seht selbst: Aktion Überwach! ist soweit angerichtet.

Hab übrigens auch gleich das “Iconset for Data-Privacy Declarations” von Matthias Mehldau angewandt – auch eine großartige Idee! Wann gibt´s den Font dazu?