SF by Bike

Mein Fahrrad!Heute zum ersten Mal eine etwas größere Fahrradtour mit meinem Fahrrad unternommen und mich sofort aufs Neue in die Stadt verliebt.

Durch den riesigen, fast 5 Quadratkilometer großen, Golden Gate Park zum Pazifik (Ocean Beach), via Cliffhouse über Outer Richmond zurück zu Haight. Mit dem Fahrrad sieht man alles noch mal mit neuen Augen und es tut mir gut auch endlich mal wieder etwas Sport zu treiben.
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Nerdinfo: Bei zufälligen Stops habe ich in 2 von 3 Fällen mit meinem PDA/Handy ein offenes WLAN gefunden und meine Mail gecheckt. Pro Test waren zwischen 3-10 Netzwerke zu empfangen, und bald baut Google die versprochene kostenlose WLAN-Infrastruktur für ganz San Francisco. Hintergund der „Wohltätigkeitsaktion“ ist natürlich der Feldtest neuer lokaler Werbeformate.

Live Music Overdose

Ich war in den letzten Tagen auf so vielen Live-Konzerten, dass man hier schon scherzt ich soll doch gleich im Bottom of the Hill einziehen oder zumindest dort nach einem Job anfragen. Angefangen hat es mit einem Live-Gig der Liars (In Berlin ansässige New Yorker) bei dem ich noch ziemlich verschnupft und kränklich war.
Fazit: Simples aber effektives Setup im Sinne des Albumtitels „Drums not Dead“.

Ein paar Tage später gab es ein Beatbox Festival bei dem die West- und Ostküste (Gäste aus New York) zeigte was sie alles mit dem Mund und einem Mikro machen können. Höhepunkt des Abends war Kid Beyond: ein Live-Looper der seine extremen Beatbox Loops live übereinander legt – im Gegensatz zu Ricoloop benutzt Kid Beyond keine Instrumente, sondern nur seinen Mund.
Fazit: 3 Stunden Beatbox von unbeeindruckend bis atemberaubend.

Dann spielte Barbara Morgenstern mit den Mountain Goats gleich zwei Abende im restlos ausverkauften Bottom of the Hill. Auch ganz ohne Band schaffte es Barbara das US-Publikum mit ihren deutschen Texten und spontanen Einlagen zu fesseln. Beim Titelsong ihres neuen Albums „The Grass is always greener“ gab es natürlich Extra-Jubel bei der Textzeile „Ich bin in San Francisco“, ein Song den sie tatsächlich hier in der Stadt geschrieben hat.
Fazit: Groß, ganz ganz groß! – an beiden Abenden.

Direkt im Anschluss an die beiden Morgenstern-Konzerte spielte am Mittwoch die lokale Band Scrabbel die sich anhört wie eine Mischung aus Belle and Sebastian und den Lemonheads. Im Vorprogramm gab es weiterhin die witzigen Spain Colored Orange mit Pauken und Trompeten aus Texas und die wundervollen Seventeen Evergreen aus San Francisco mit ihrem Sound zwischen den Flaming Lips und Mogwai.
Fazit: Zweimal Gut und einmal Sehr Gut (Seventeen Evergreen).

Ich verpenn das Beben

Letzte Nacht hat hier mal wieder die Erde gebebt – und ich hab es verschlafen. Mitbekommen habe ich es vorher im Eck-Kiosk, als eine rüstige, ältere Frau darüber berichtete wie sie letzte Nacht schon panisch unter ihrem Türrahmen stand. Ist ja alles mit San Andreas Verwerfung und (Erd-)bewegter Geschichte, hier in San Francisco. Meine Recherche hat ergeben, dass heute Morgen um 5:24 Pazifikzeit ein Erdbeben der Stärke 4,7 in etwa 120 Kilometer Entfernung von SF stattgefunden hat.

Das grosse hellblaue ist es - Ansonsten immer viele Minibeben... jeden Tag neu.

Bewusst habe ich das nicht wahrgenommen, aber ich erinnere mich irgendwann um diese Zeit aufs Klo geschlurft zu sein. Und tatsächlich: mein Sleeptracker, den ich nachts oft als Bio-Wecker und Schlaflabor am Handgelenk trage, zeigt mir exakt 5:25 als Aufwachzeit an (Der Sleeptracker geht etwas vor). Hab ich es also unbewusst doch mitbekommen.

Der kälteste Winter

Es muss sein: Ein Beitrag übers Wetter. Ich beneide Deutschland um die Hitzewelle, denn hier herrscht grade der „gloomy June“ mit seinen Winden, Nebel und lächerlichen 15 Grad. Auch wenn die Stadtbewohner konsequent in kurzen Hosen und Flip-Flops durch die Straßen schlendern – Ich friere! Und an dieser Stelle muss ich das von allen Reiseführern überstrapazierte Zitat von Mark Twain anführen, das mich gerade besonders hart trifft: „Der kälteste Winter den ich erlebte war ein Sommer in San Francisco“

Das Wochenende beginnt Freitag Morgen um 9

Deutschland - Costa Rica im Mad Dog in the Fog, San Francisco

Aus dem Bett, in den Bus und rein ins Mad Dog in The Fog.
Ich bin natürlich zu spät: es ist 9:15 und es steht schon 2:1 für GER. Da kommt D. und drückt mir ein frisches Bier in die Hand. Ich hatte neben einem Schluck Wasser noch kein Frühstück und jetzt ein Bier? Egal, schon ewig nicht mehr gemacht, rein damit – es stehen sowieso fast alle mit Bier oder Hefeweizen in der Runde. Mein Wochenende beginnt also diesmal schon Freitag um 9 Uhr morgens. Umgeben von Costaricanern, die hier deutlich zahlreicher repräsentiert sind als die Exil-Deutschen in Kalifornien.