Track 06: I want to lose it all
Nächste Runde in der Blogspielplatte: „I want to lose it all“ von Subagas.
Ein ungestümer Jam mit impulsivem Schlagzeug, Gitarre und dem Ruf nach Freiheit.
Track 06: I want to lose it all
Nächste Runde in der Blogspielplatte: „I want to lose it all“ von Subagas.
Ein ungestümer Jam mit impulsivem Schlagzeug, Gitarre und dem Ruf nach Freiheit.
Wolke, Regen, Sonne, frieren, schwitzen… Fehlt nur noch Blitz, Donner und Hagel.
Jetzt wird hier schon über das Wetter geschrieben. Wetter is the new Katzencontent.
Humor und Deutschland sind zwei Dinge die nicht so einfach zusammengehen, jedenfalls nicht oberhalb der Gürtellinie. „Deutsche Comedy“, das ist ja in sich schon ein Widerspruch! Vermutlich kein Zufall, dass es hier keinen deutschen Begriff (Kleinkunst?!), sondern nur den Anglizismus „Comedy“ gibt. Wenn ich daran denke, dass Figuren wie Stefan Raab oder Michael Mittermeier die Gesichter des deutschen Humors sein sollen, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich war geschockt, dass Filme wie „Schuh des Manitu“ oder „Traumschiff Surprise“ in Deutschland so erfolgreich waren. Diese Filme habe ich mir wirklich wohlwollend angesehen: Ich war gut drauf, leicht angetrunken und bereit auch über platte Witze zu lachen, habe aber jeweils nicht mehr als 20 Minuten ausgehalten. Ein Bekannter aus England meinte dazu mal: „When something is gay, it is funny – That’s German humor“. Kein Wunder, dass die Filme im Ausland total gefloppt sind – Hoffentlich spricht mich nie ein Europäer auf diese Machwerke an.
Aber es gibt natürlich auch geistreiche Comedy und guten Humor in Deutschland. Da muss man ja gar nicht so lange suchen: Harald Schmidt natürlich! Tiefen Respekt vor dem Godfather des deutschen Humors – er ist in meinen Augen über jeden Zweifel erhaben. Und natürlich gibt es noch das Duo Grissemann & Stermann, das ich am Samstag mit meiner Begleitung T im Berliner BKA gesehen habe. Obwohl ich sie schon 3 Mal live gesehen habe, bin ich auch diesmal wieder zwischen Lachattacke und Prust-Anfall gependelt. Ungewohnt war nur, dass Dirk Stermann nicht mehr raucht (auf der Bühne) und Christoph Grissemann nicht mehr trinkt (auf der Bühne). Grissemann + Stermann sind die Hoffnung des deutschen Humors (auch wenn einer Österreicher ist) und ich bin gespannt auf ihren ersten Kinofilm „Immer nie am Meer“ der eine phantastische Geschichte erzählt: Am Anfang kommen die Beiden (mit Beifahrer Heinz Strunk auf dem Rücksitz) mit dem Fahrzeug von der Strasse ab und brettern in ein Waldstück. Die Karosserie ist allerdings so verkeilt, dass keiner mehr aussteigen kann und die restlichen 90 Minuten des Films im Auto stattfinden. Super Knalltüten-Idee würde ich sagen.
Für alle Grissemann + Stermann Anfänger:
G+S primitiv über Biolek (Audio)
G+S Tourette (Audio) – Dranbleiben und abwarten!
G+S für Fußballfans
Berglöwen-Land, Big Sur, Kalifornien, USA.
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In den letzten drei Wochen hat ein unerwarteter Aufmerksamkeits-Tornado unser kleines Datenklo etwas durchgeschüttelt. Involviert in den ganzen kreativen Prozess war nicht ich, sondern mein Blog-Kollege Dirk. Unser Telefoninterview mit dem Jetzt-Magazin gibt einen knappen Überblick über den ungefähren Ablauf der Dinge.
Ich selbst halte mich für einen unpolitischen Menschen, und fühle mich keiner Partei nahe. Trotzdem betrachte ich die Entwicklung des deutschen Staates zu einer gierigen Datenkrake, die sich alle verfügbaren Informationen der Bürger einverleiben möchte, mit zunehmender Sorge. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung und mit geschickter Ausnutzung der herrschenden Angst-Kultur, werden die letzten Dämme gebrochen um endlich einen umfassenden Überwachungsapparat zu installieren. Die damals viel kritisierte Volkszählung wirkt im Vergleich zu den aktuellen Plänen geradezu lächerlich. Man erkauft sich hier ein klitzekleines Plus an (Pseudo-)Sicherheit mit dem Preis eines massiven Einschnittes in die Persönlichkeitsrechte und Freiheit des einzelnen Bürgers. Die Angst-Gesteuerten rufen an dieser Stelle „Ich habe nichts zu verbergen, und möchte mehr Sicherheit“, übersehen aber die wahren Folgen dieser Datensammelwut.
[Bildquelle: Status Frustration]
Schon möglich, dass die Daten zuerst nur zweckbestimmt zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden. Doch wenn der Datenpool erstmal da ist, dann werden sich auch immer mehr staatliche und privat-wirtschaftliche Organisationen Zugang dazu verschaffen (Sehen wir ja gerade mit der Datensammlung der Maut, die sollte auch nie zu anderen Zwecken als der Abrechnung verwendet werden). Die Krankenversicherungen könnten ausspähen, wer, wann und wo, welche Risikosportarten ausübt oder sämtliche Käufe an Zigarettenautomaten lückenlos über Jahre hinweg dokumentieren. Arbeitgeber könnten uns beim Einstellungsgespräch mit sämtlichen verfügbaren Peinlichkeiten und privaten Verfehlungen konfrontieren. Irgendwann werden diverse Detektiv-Services (legal und/oder illegal) Zugriff auf den zentralen Datenpool erhalten, und das Anlegen eines ausführlichen und umfassenden Reports (Bewegungsprofil, Bekannten-Netzwerk, Krankheitsgeschichte, Kommunikationsprofil, Einkäufe …) über einen beliebigen Menschen wird letztlich eine Frage des Geldes werden.
Wollen wir alle in einer zentral überwachten Welt leben?
Schon mal 1984 gelesen, Brazil oder Gattaca gesehen?
Wir bewegen uns gerade auf solch eine düstere Welt zu, nicht nur durch die Aktivitäten der Nationalstaaten und derer Vereinigungen, sondern auch durch die ungebremste Datensammelwut von Wirtschaftsunternehmen wie Google.
Das war jetzt mein Beitrag zu Stasi 2.0, und der ging mehr ins politische als ich eigentlich wollte.
Poesiealben und Fragebögen haben mir schon immer Spaß gemacht. Deshalb nehme ich (mit Verspätung) auch den Film-Stock von Alex entgegen. Der mir, wie ich grade sehe, auch noch vom MC nachgeschmissen wird.
1. Ein Film, den Du mehr als zehnmal gesehen hast…
Keinen – Das mach’ ich dann, wenn mein Alzheimer fortgeschrittener ist und ich immer wieder Spaß am gleichen Dialog habe.
2. Ein Film, den du mehrfach im Kino gesehen hast…
Man bites Dog: Und zwar in München, Berlin und San Francisco mit unglaublich unterschiedlicher Publikumsreaktion (Entrüstung, Kichern, hysterisches Brüllen).
3. Nenne eine/n Schauspieler/in, wegen dem/r Du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen…
Johnny Depp, Juliette Lewis, Kevin Spacey und Hannelore Elsner.
4. Nenne eine/n Schauspieler/in, wegen dem/r Du weniger geneigt wärst, einen Film zu sehen…
Tom Hanks, Tom Cruise, Matt Damon, Gouverneur von Kalifornien, Bruce Willis und Konsorten.
5. Ein Film aus dem Du regelmäßig zitierst…
Fear and Loathing in Las Vegas: „Eyes?”, “You took too much man … tooooo much!”, “Finally we found the way to our hotel room, but the key didn’t fit anymore…”
6. Ein Musical, von dem Du alle Texte der darin gesungenen Songs auswendig weißt…
Ich kann Musicals überhaupt nicht ab, so gar nicht! Aber die Songtexte der Rocky Horror Picture Show kann ich natürlich trotzdem noch… von früher.
7. Ein Film, bei dem Du mitgesungen hast…
Mach ich nur bei Konzerten.
8. Ein Film, den jeder gesehen haben sollte…
Vielleicht „One Giant Leap“ (Mehr wegen der Interview-Fetzen als der Musik)
9. Ein Film, den Du besitzt…
Lost Highway, Mulholland Drive, Fear and Loathing in Las Vegas, Life of Brian, Ritter der Kokusnuss, Life and Death, Herr Lehmann und noch ca. 20 weitere DVDs.
10. Nenne eine/n Schauspieler/in, die ihre Karriere nicht beim Film startete und die dich mit ihren/seinen schauspielerischen Leistungen positiv überrascht hat…
Christian Ulmen: Vom Trash-Moderator (und da mochte ich ihn wirklich nicht) zur Leinwand.
11. Hast Du schon einmal einen Film in einem Drive-In gesehen?
Nope.
12. Schon mal in einem Kino geknutscht?
Weiß nicht mehr, war zu besoffen.
13. Ein Film, den Du schon immer sehen wolltest, bisher aber nicht dazu gekommen bist…
Fitzcarraldo mit Klaus Kinski.
14. Hast Du schon jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war?
Mehrmals. z.B. Jurassic Park
15. Ein Film, der Dich zum Weinen gebracht hat…
Vereinzelte Tränen gab’s schon.
16. Popcorn?
Nein. Eher Augustiner oder Tegernseer – gut gekühlt.
17. Wie oft gehst Du ins Kino?
Viel zu selten, ich schätze mal alle 8 Wochen.
18. Welchen Film hast Du zuletzt im Kino gesehen?
Gegen die Statistik war ich heute im Kino: Inland Empire, der neue Film von David Lynch.
3 Stunden harte Arbeit.
19. Welches ist Dein Lieblingsgenre?
Porno Filme die nicht in ein einzelnes Genre passen und absurder Humor.
20. Was war Dein erster Film, den Du im Kino gesehen hast?
War das E.T. oder Bernhard und Bianca?!
21. Welchen Film hättest Du lieber niemals gesehen?
James Bond Casino Royal und andere Zeitdiebe die sich Actionfilme nennen und ohne Story daherkommen.
22. Was war der merkwürdigste Film, den Du mochtest?
Doppelpack – Ein Film über einen Tag im Leben zweier Freunde, die abends gemeinsam an ein Konzert gehen. Sensationell!
23. Was war der beängstigendste Film, den Du je gesehen hast?
„Wenn der Wind weht“ hat mir als Kind mal so richtig Angst vor der atomaren Bedrohung des Ostblocks gemacht. Und das obwohl es ein Zeichentrickfilm ist. Scary!
24. Was war der lustigste Film, denn Du je gesehen hast?
Life of Brian, die Nackte Kanone und alles von und mit Monty Python.
Diesen Fragebogen reiche ich weiter an Leute die das sowieso ignorieren werden: ix, Matzi, Mr. Riemer, Hausmeister Pachulke und natürlich Dirk.
Berlin, Hauptstadt des Trashs – Hier muss man sich kulturell nicht mit konventionellem begnügen, sondern kann sich an professionellem Dilettantismus erfreuen. Gestern spontan für einen Abend in der Volksbühne entschlossen: „Alles neu Extravaganza Vol. 1“.
Erfrischend unvorbereitet und ohne Überblick über den Ablauf des Abends moderiert sich Francoise Cactus (Stereo Total) mit ihrem Schmidt-Sidekick-Fransösisch ins Chaos. Sie bittet irgendwann Gina V. D’Orio auf die Bühne, die dort auf einer Schaukel zwei nette minimalistische Coversongs zum Besten gibt. Dann ein Knet-Animationsfilm auf der heruntergelassenen Filmleinwand und schließlich das erste Highlight des Abends: Die New Yorkerin „Little Annie“ die uns mit ihrer Tiefe fasziniert. Mit ihrem leicht hyperaktiven Pianisten reduziert sie Klassiker auf das Maximale: Gesang und Klavier. So werden aus „Private Dancer“ (T. Turner) und „I Still Haven’t Found What I’m Looking For” (U2) intensive Minuten die auf meinem Unterarm Gänsehaut verursachen. Little Annie ist das weibliche Gegenstück zu Johnny Cash!
Nach einer Pause kommt mein eigentlicher Beweggrund heute Abend hier zu sein: „Von Spar“ aus Köln spielen eines der beiden Stücke von Ihrem neuen Album „A. Xaxapoya“, und zeigen wohin sich deutschsprachiger Neo-Punk entwickeln kann: Nämlich zu akribisch inszenierten theatralischen Soundflächen die einen wuchtig umschlingen. Die Jungs sind echte Sound-Nerds und trommeln sich und uns, auf dem Hintergrund einer Videoprojektion, in ihre Neudefinition von Musik. Dann erzählt uns Wolfgang Müller etwas über das Penis-Museum in Reykjavik und der Abend endet mit dem Organisator Khan of Finland der mit seiner Band (Piano & Beatbox) noch ein paar Trash-Songs inszeniert. Nachdem eigentlich schon Schluss ist, stürzt die Barfrau aus dem Bühnenbild nach vorne, wird dort zum Barmann und treibt mit einem geschrienen Lied den Trashfaktor auf die Spitze.
Ein gelungener Abend mit modernem Entertainment-Konzept: Kein abendfüllender Headliner, sondern eine Mischung von Trash, Travestie und Kunst in kleinen 20-Minuten Dosen – Also genau das Richtige für uns medienverseuchte Großstädter mit kleinen Aufmerksamkeitsspannen. Wann kommt Vol. 2?
Frühnebel am Pazifik, Highway 1, Kalifornien, USA.
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