Wilder Westen: Drive-by Shooting

Drive-by Shooting im Mission

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich genervt bin weil man hier Waffen besitzen und tragen darf. Die National Rifle Association zog gerade gegen das in San Francisco seit knapp einem Jahr herrschende Verbot für Handfeuerwaffen (nicht für Schrotflinten) vor Gericht, und hat leider auch noch gewonnen. Als ich am Wochenende im Mission District war gab es dort einen Straßen-Schrein für den kürzlich erschossenen Jugendlichen, nur ca. 20 Meter entfernt vom Appartement meines Freundes D. Ein paar Nächte später konnte D. noch mal 7 Schüsse gefolgt von Sirenen hören – jetzt befürchtet er einen Bandenkrieg oder ähnliches.

Der kälteste Winter

Es muss sein: Ein Beitrag übers Wetter. Ich beneide Deutschland um die Hitzewelle, denn hier herrscht grade der „gloomy June“ mit seinen Winden, Nebel und lächerlichen 15 Grad. Auch wenn die Stadtbewohner konsequent in kurzen Hosen und Flip-Flops durch die Straßen schlendern – Ich friere! Und an dieser Stelle muss ich das von allen Reiseführern überstrapazierte Zitat von Mark Twain anführen, das mich gerade besonders hart trifft: „Der kälteste Winter den ich erlebte war ein Sommer in San Francisco“

Manchmal, aber nur manchmal

Manchmal, aber nur manchmal, mag ich dieses Wetter

Manchmal, aber nur manchmal, mag ich solches Sauwetter.

Ohne Sonnenschein der einen nach draußen zieht kann man ruhigen Gewissens heissen grünen Tee schlürfen, am Rechner sitzen, einfach in Ruhe arbeiten und die Vorzüge einer Wohnung genießen. Mein Hobby ist Wohnen.

Gralsuche bei Spiegel Online

Grrr! Das nenn ich ein Paradoxon, ein klassisches Eigentor, die Vorverlegung des jährlichen Sommerlochs, das Unterirdische an sich und Langeweile, Langeweile, Langeweile (ich fühl mich so müde):

Im Artikel über die gestrige „Gralsuche bei Pro7“ beweist Spiegel-Online-Redakteur Markus Becker, daß es ohne weiteres möglich ist Pro7 zu toppen. Man schreibt einfach runter (Grundschulübung), was alles Unnützes in der Sendung Galileo, die selbst so unnütz wie ein Kropf ist, völlig unnütz passiert ist. Gähn! Folge: Der Artikel (abgelegt unter Kultur & Gesellschaft) outet sich als keinen Deut besser als das was er selbst (nicht einmal) anprangert und frißt sich am Ende selbst hinfort ins Nichts. Da kannste am Ende nur ein X (Kreuz) machen.

Aber- hahaha – Investigativer Journalismus der mal so richtig schön hinterfragt, was denn wirklich so marode in der Medienlandschaft ist – das wär mal was. Doch von Spiegel online, der Bildzeitung der *Inneleckduellen*, der Seite für die Meinprogrammstartetgerade-Sekunden … was willste da schon erwarten …

… und weiterhin kein Ende in Sicht

Die letzte Zeit immer mal beim weiblichen Politschau-Triumvirat Christiansen – Illner – Maischberger hängengeblieben, also in Shows in denen Politiker mal so richtig Sinnvolles von sich geben dürfen, wenn sie´s denn täten. Die ganze Zeit hab ich gebannt versucht zwischen all den üblichen Arbeitslosigkeit-Menschen-in-Jobs-Wirtschaft-international-wettbewerbsfähig-Globalisierung-leere-Staatskassen-Neuverschuldung-3%-Steuerflucht-Jobflucht-Firmenflucht-Minijobs-Lohnnebenkosten-Tariflöhne-Steuererklärungsgerechtigkeit-der-Osten-ist-schuld-und-keine-Kinder-ohne-Zukunft-Renten-unsicher-Sozialstaatsabbau-Placeboreichensteuer-mehr-Kindergeld-aber-auch-höhere-Mehrwertsteuer-Reformunfähigkeits-geht´s-schon-los-Floskeln endlichen diesen einen Satz zu hören: alle müssen an einem Strang ziehen damit wir das schaffen und wenn wirs geschafft haben, dann wird es wieder Entlastungen geben. Gebt uns 4 Jahre, dann simmer übern Berg.

Nix … und weiterhin kein Ende in Sicht. Ganz zu schweigen von einem Anfang…

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Achja – Anhängsel: Ich wär dabei, wenn jemand das Ziel, das Ende, den Zeitraum benennen würde: Frau Merkel – wie schaut´s nun aus? Es wär so wie beim Zahnarzt. Du weißt einfach, nachdem Bohren und Füllen wird´s besser. Dadurch hälst du´s aus. Opferbereitschaft. Leidensfähigkeit. Geduld. Vertrauen. Nur leider reden gerade alle vom end- und ziellosen Rumbohren…

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Ohha! Anhängsel Nummero Zwo: Grad die aktuelle Brand Eins Ausgabe gesehn: Ende.

Ikea Finger

Ikea Finger - oder der Tennisarm der Neuzeit

Der Ikea-Finger ist der Tennis-Arm der Neuzeit: In den 80ern hatte man noch genügend Zeit um sich auf dem Tennisplatz, neben dem obligatorischen Sonnenbrand, auch noch einen Tennis-Arm zu holen. Heute nutzt man seine Freizeit um Ikea-Möbel mit zweifelhafter Haltbarkeit zu montieren und zieht sich dabei mindestens einen schmerzhaften Ikea-Finger zu. Neben dem Ikea-Finger habe ich es außerdem geschafft zwei kleine Fehler in den neuen Schrank zu bauen: Die eine Türbefestigung ist schon verbogen und eine Schraube wurde beim Hochwuchten der Konstruktion gewaltsam aus dem Holz gerissen.