Endlich geben die beiden Rock’n’Rollfucker ROY WILDE & EL PERRO wieder eine ihrer berstenden Undergroundtrashpopshows zum Besten!
Achtung! Diesmal nehmen sie sich den New Yorker Singer/Songwriter ZACHARY CALE für ein paar Nummern zur Seite, um Euch mit geballter Gewalt die dreckige Seele des Fuck’n’Roll vor die Füsse zu brettern!SAMSTAG 8.APRIL AB 22UHR ->BASSY COWBOYCLUB (STADTBAHNBÖGEN 157-158 AM MONBIJOUPARK / S-BAHN HACKESCHER MARKT)
Kategorie: Sprachrohr für die Guten
Ankündigungen, Empfehlungen, Tipps…
Berlin: Fußball vertreibt Frisbee Freestyle
Ups – Tageszeitungen (1, 2 ,3, 4) heute schon gelesen?
Die Fußball WM wirft ihren ersten kalten Schatten voraus: Adidas baut ne fette Arena (Stil: Mini-Olympiastadion) direkt vor den Reichstag und vertreibt damit nen ganzen Haufen Frisbee Freestyler die sich seit Jahren täglich dort zum Jammen treffen. Ist einfach eine Superlocation wegen Wind und Wiese, Ost und West.
Außerdem war bisher im Gespräch die Teilnehmer der Frisbee Freestyle WM 2006 (die vom 28.-30. Juli in Berlin zum ersten Mal überhaupt in Deutschland und zum dritten Mal überhaupt in Europa stattfinden wird) mit vor den Reichstag zum After-Event-Jammen zu nehmen. Das wird dann leider nicht mehr so stattfinden können.
Ab Sommer muß jetzt eine alternative Jamsite her – dank Ex-Bundestagspräsident Thierse.
Jack Johnson, der Prediger der Schlichtheit
Ich muss mich hier und jetzt outen: Ich stehe voll auf Jack Johnson.
Jack ist das lebende Klischee: aufgewachsen in Hawaii ist er quasi mit dem Surfbrett geboren. Es folgt eine kurze Karriere als Profi-Surfer, die er aber bewußt abbricht um seine Lebenseinstellung „Surfen“ nicht zu einem profitorientierten Leistungssport verkommen zu lassen. Dann eine Kurzkarriere als Filmemacher (z.B. „Thicker Than Water“). Als er schließlich anfängt für seine Surf-Filme den Soundtrack selbst auf der Gitarre einzuspielen, legt er den Grundstein fur seine Plattenfirma „Brushfire Records„. Was dann kam ist legendär und muss ihn wie ein Tsunami beim Surfen erfasst haben: Platin-Alben, ausverkaufte Mega-Hallen, vier erfolgreiche Platten in schneller Abfolge: Ein Platin-Junge eben!
Entdeckt habe ich Mr. Johnson am 20.05.2004 beim Frühstück in einem dieser Cafes am Helmholtzplatz. Am Sonntag habe ich dann Jack Johnson in der Berliner Arena gesehen. Er kann es auch live! Sowohl mit Unterstützung seiner 3-koepfigen Band als auch ganz alleine mit Gitarre: Es war alles gut! Extrem beeindruckend fand ich auch die Tatsache, dass er kaum schwächeren Songs hat: Die Qualität war fast durchgängig hoch. Ein Zauberer der Einfachheit ist er mit seiner simplen Musik. Einer der alle berührt, mit seinen Lagerfeuer-Songs im Grossformat. Er deutet auf die schlichten und einfachen Dinge im Leben, zeigt das Glück welches in jedem Sandkorn und Salzwassermolekül lauern kann. Und alle die es zulassen sich auf die Sonne im Leben einzulassen, dürfen gerne mit ihm leichtfuessig durch die Welt flanieren…
Was für ein euphorisches Geschwafel für einen meiner peinlichsten Lieblingsmusiker. Gefaehrtin T steht ja zu ihrer Jack Johnson Abneigung und ist immer leicht genervt wenn im heissen Auto mal wieder der Surfer spielt.
Angst essen Liebe auf
Immer das Gleiche: Wenn ich es dann doch mal wieder ins Theater schaffe (und das Stück auch sehenswert ist), nehme ich mir vor, ab jetzt viel öfters ins Theater zu gehen. Bis ich dann nach einem Jahr mal wieder ins Theater gehe…
Letzte Woche sah ich das zeitgenössische Stück „Weltuntergänge“ von Marc Becker im Theater unterm Dach. Das Stück handelt von den hochmodernen Ängsten unserer Generation: Einsamkeit, Atomkrieg, Isolation, Terroranschläge, Altersarmut, Vogelgrippe, Versagensängste, Altern… Die Angst als Triebfeder des (modernen) Menschen. Es war Fragen-aufwerfend, aktivierend, inspirierend, lustig, oberflächlich, dicht, tief und auch heiter. Widersprüche sind eben nicht zwangsläufig unlösbar, sondern dürfen sich gerne auch mal gegenseitig umarmen und etwas völlig neues bilden.
Das Stück hat mich an eines der einfachsten Modelle für Taten und deren Motivation erinnert: Danach gibt es nur zwei Grundmotivationen des Menschen, und jede Aktivität ist entweder durch Angst oder durch Liebe motiviert.
ps – In Stuttgart startet Weltuntergänge am 17.März.
Moderne Schamanen
Gestern nach dem Sport hat mich mal wieder die Brand Eins begeistert.
Doch ohne mich in der Wiedergabe des Artikels „Alles funktioniert“ zu versuchen, schmeisse ich euch ein paar ausgesuchte Zitatbrocken aus dem Artikel vor die Füsse.
Über Glauben:
Menschen glauben an sehr unterschiedliche Dinge. Nur einen Glauben teilen fast alle: dass das, was sie selbst glauben, richtig ist.
Über Indianer:
„In der indianischen Tradition gilt einer, der nicht geben kann, als armer Mensch. Dagegen ist einer, der alles weggeben kann, reich.
(Dieter Scholz)
Über Komplexität:
Emergenz: Die Tendenz komplexer Systeme zur Selbstorganisation, um einen stabilen Zustand zu erreichen. Was das bedeutet, ist kaum zu ermessen oder auch nur zu begreifen. Aber man kann sich darauf verlassen.
Über Entscheidungen:
Es gebe nur Entscheidungen, und die führten irgendwo hin, vielleicht an das Ziel, das man vor Augen hatte, vielleicht woanders hin, doch ob das besser oder schlechter sei als eine andere Entscheidung oder ein anderes Ziel, sei nicht zu überprüfen. Auch nicht nachträglich, denn eine Entscheidung schließe die andere aus, und so kann man nie wissen, wie es anders gewesen wäre.
(Fritz B. Simon)
Über Kontrollfreaks:
„Wenn man etwas Komplexem ausgesetzt ist, versucht man, es zu kontrollieren. Doch umso stärker jemand versucht, ein System zu kontrollieren, das sich seiner Kontrolle widersetzt, umso stärker wächst sein Gefühl der Hilflosigkeit. Du kannst nur Kontrolle haben, indem du loslässt. Folge dem Fluss, auch wenn du nicht weißt, warum.“
(Marcus Birkenkrahe)
Über Weisheit:
„Und was man früher Magier oder Schamane genannt hat, heißt heute systemischer Berater. Das ist die Fortsetzung einer alten Tradition der Weisheit. Denn Weisheit ist nicht der Inbegriff des Wissens, sondern die Fähigkeit, Wissen und Nichtwissen in Relation zu setzen.“
(Dirk Baecker)
Hier der gesamte Artikel „Alles funktioniert“ in der letzten Ausgabe der Brand Eins (Ich krieche beim Lesen immer eine Ausgabe hinterher).
Arab Strap im Magnet Club
Arab Strap sind neben meinen Helden Mogwai eine der wichtigsten Bands aus Schottland.
Sie spielen am Montag den 13. Februar im Magnet-Club, Berlin. Da ich schon Karten habe (14€ + Vorverkauf) werde ich mit zauberhafter Begleitung ziemlich sicher dort anzutreffen sein.
Pre-Listening für unentschlossene gibt’s beim Tonspion gleich zweimal.
Und immer dran denken: Live ist Arab Strap noch gitarriger, krachiger und schrubbiger – also nicht nur auf die Bühne getragen Konservenkost!
Das Konzert war sehr angenehm, meine Begleitung J. kannte Arab Strap im Vorfeld nicht und war danach begeisterte Anhängerin.
Und mal wieder meiner Leidenschaft für Konzert-Merchandise gefröhnt: Ich liebe bedruckte T-Shirts.
Motor FM mit 24 Stunden Service
Endlich auch in Berlin: Rund um die Uhr Motor FM!
Wer es Leid ist, immer wieder die gleichen Konserven von CD oder Festplatte zu hören, sollte sich mal von Motor FM inspirieren lassen! Ein feines Radioprogramm mit hohem Gitarren-Anteil das jetzt nach Stuttgart auch in Berlin wieder 24 Stunden zu empfangen ist. Von solch einem Indie-Sender hab ich früher nur geträumt…
Als wichtiges Feature hat sich auch die Online Playlist bewährt: Antworten auf so elementare Fragen wie „Was lief da heute morgen um 10.42 im Auto?“
Übrigens: Wer nicht in Berlin oder Stuttgart wohnt, kann sich Motor FM auch übers Netz anhören.
Berlin cum tempore feat. Angie Reed
Die offiziellen Startzeiten für Konzerte in Berlin verhalten sich zum tatsächlichen Beginn in etwa so wie Dattelpalmen zu iPods: Sie haben nicht das Geringste miteinander zu tun!
Meine Erfahrungswerte bzgl. den tatsächlichen Konzertbeginn-Zeiten „Berlin cum tempore„:
Postbahnhof: offizielle Startzeit + 20 Minuten
Magnet: offizielle Startzeit + 40 Minuten
Maria: offizielle Startzeit + 1 Stunde
Bastard: offizielle Startzeit + 1,5 Stunde
Golden Gate Club: offizielle Startzeit + 3 Stunden (meist gegen 1 Uhr – auch bei mehreren Bands)
Gestern im Bastard hat sich das Warten dann doch gelohnt: mit guten 1,5 Stunden Berliner cum tempore wuselte Angie Reed gegen 23.30 von hinten durch das Publikum auf die Bühne. Eine Frau, ein Videobeamer, ein Hammer-Soundtrack: That is Angie Reed oder einfach nur The Finest in wonderful Trash. Wer sich ein Bild von der quirligen Liveshow machen möchte wirft am besten mal einen Blick auf Ihre Videos.