Hat Peter Licht psychosomatische Leiden?

Nachdem Peter Licht schon diesen Sommer nicht zur Motor-Party auf der Insel der Jugend kam, wollte ich ihn gestern dann endlich mal live sehen. Doch auch dieses Mal kommt Peter nicht wie mit allen Fans vereinbart zum Konzert, sondern bleibt in seinem Kölner Geheimversteck. Während es im Sommer noch „familiäre Gründe“ waren, sind nun „gesundheitliche“ Faktoren der Grund für das Fernbleiben des Headliners.

Peter Licht SymbolabbildungIch bin ja totaler Fan seines neuen Albums „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ und habe mit seinem deutschen Liedgut sogar die Westküste der USA penetriert. Peter Licht legen die meisten ja aufgrund seines Sommerhits „Sonnendeck“ im dadaistischen Spaßbereich ab, die neue Platte aber geht tiefer ins privat-politische und macht trotzdem noch viel Spaß. Noch besser sind nur seine Videos, die wie bei Heiterkeit mit einer sensationellen Stop-Motion-Kamera von Oben aufgenommen sind, oder bei Wettentspannen mit außergewöhnlichen Ideen daherkommen.

Da Peter Licht (siehe nebenstehende Symbolabbildung) ja in der Vergangenheit durch eine ausgeprägte Medienscheu (Keine Interviews, Keine Fotos) und Schüchternheit (Er ließ sich in seinen alten Videos von einem Bürostuhl vertreten) aufgefallen ist, frage ich mich, ob genau diese Wesenszüge jetzt bei echten Live-Konzerten dazu führen könnten, dass er wirklich krank wird oder familiäre Probleme bekommt. Immerhin rettete die (hier schon oft zitierte) Barbara Morgenstern und das konzeptionell interessante und musikalisch sehr energetische Projekt Station 17 den Abend. Danke.

Ist das noch populär?

Gespickt mit positiven Überraschungen war das Summerize Festival 2006 in der Kulturbrauerei Berlin. Mit nur halbstündiger Verspätung war Masha Qrella für einen gitarrigen Auftakt verantwortlich der dann von den Beautiful New Born Children in krachige 2-Minutenstücke im Stile der (ganz) frühen Pixies überführt wurden. Schneider TM war dann etwas langatmiger, nicht wirklich prickelnd aber doch auch ganz nett. Ach Herrje: Dazwischen haben ja noch die Fotos (Bandname ist recht googlesicher) mit deutschem Liedgut gerockt und sich angehört wie die blutjunge Hamburger Schule. Das Highlight war dann Von Spar die live ganz unerwartet anders waren als auf ihrer sensationellen Platte „Die uneingeschränkte Freiheit der privaten Initiative“: Die klangen bei ihrem 15 Minuten Bombast-Intro nämlich eher wie Mogwai mit Punk-Sänger – Sehr fein! Die erste Zugabe war dann auch gleich der Hit „Ist das noch populär?“. Da muss man natürlich direkt vor die Bühne und tanzen! 

Summerize 2006 - Fake Foto
Durch die zahlreich getrunkenen niedrig- (Bier) und hochprozentigen Getränke (Whiskey) ist dann aus meinem Tanz so was wie semi-unkontrollierter Pogo geworden der den Unmut eines Punk-Mädels auf sich zog. Die Irokesen-Haarpracht wollte mich mehrfach(!) zurechtweisen, dass ich hier (also direkt vor der Bühne) nicht so tanzen soll?! Was ist mit der Punkbewegung passiert? Die bewegt sich nur noch im Wiegeschritt?

Live Music Overdose

Ich war in den letzten Tagen auf so vielen Live-Konzerten, dass man hier schon scherzt ich soll doch gleich im Bottom of the Hill einziehen oder zumindest dort nach einem Job anfragen. Angefangen hat es mit einem Live-Gig der Liars (In Berlin ansässige New Yorker) bei dem ich noch ziemlich verschnupft und kränklich war.
Fazit: Simples aber effektives Setup im Sinne des Albumtitels „Drums not Dead“.

Ein paar Tage später gab es ein Beatbox Festival bei dem die West- und Ostküste (Gäste aus New York) zeigte was sie alles mit dem Mund und einem Mikro machen können. Höhepunkt des Abends war Kid Beyond: ein Live-Looper der seine extremen Beatbox Loops live übereinander legt – im Gegensatz zu Ricoloop benutzt Kid Beyond keine Instrumente, sondern nur seinen Mund.
Fazit: 3 Stunden Beatbox von unbeeindruckend bis atemberaubend.

Dann spielte Barbara Morgenstern mit den Mountain Goats gleich zwei Abende im restlos ausverkauften Bottom of the Hill. Auch ganz ohne Band schaffte es Barbara das US-Publikum mit ihren deutschen Texten und spontanen Einlagen zu fesseln. Beim Titelsong ihres neuen Albums „The Grass is always greener“ gab es natürlich Extra-Jubel bei der Textzeile „Ich bin in San Francisco“, ein Song den sie tatsächlich hier in der Stadt geschrieben hat.
Fazit: Groß, ganz ganz groß! – an beiden Abenden.

Direkt im Anschluss an die beiden Morgenstern-Konzerte spielte am Mittwoch die lokale Band Scrabbel die sich anhört wie eine Mischung aus Belle and Sebastian und den Lemonheads. Im Vorprogramm gab es weiterhin die witzigen Spain Colored Orange mit Pauken und Trompeten aus Texas und die wundervollen Seventeen Evergreen aus San Francisco mit ihrem Sound zwischen den Flaming Lips und Mogwai.
Fazit: Zweimal Gut und einmal Sehr Gut (Seventeen Evergreen).

Sebastian Zukunft und die Lichter spielen im Regenbogenkino, Kreuzberg

Hallo Freund und Freundin der akustischen Populärmusik deutscher Sprache,
 
 
am Donnerstag, 18.05.  ist es soweit:
 
Sebastian Zukunft und die Lichter
 
spielen erstmalig ihr volles Programm.
Und das für schlappe 3 € (ohne Gewähr).
Im Regenbogenkino, Regenbogenfabrik, Lausitzerstr. 22 X-berg.
 
Da der Veranstalter sein Publikum zu frühem Kommen erzieht, geht es
pünktlich um 21 Uhr
los.
 
Am Freitag, 19.05. ist in der Rue Bunte (OPEN AIR), Karl-Marx-Str. 177 der walisische Songwriter
 
Hugh Featherstone
http://www.featherstone.co.nr/
 
zu Gast.
Einlass 20 uhr
auch hier gilt aus Rücksicht zu den NAchbarn: püntklich kommen, damits früh losgehen kann!
Kostenbeitrag 3-5 € (je nach Stil und Verdienst)
(ein Grill steht da!)
 
Vorankündigung:
vom 23.06. bis 25.06. gibts unter dem Motto „Sommerfrische Neukölln“
dickes Kulturprogramm. Termin vormerken!
 
Besten Gruß

Mogwai Live Download

Mogwai spielte ja neulich in Berlin. Sie waren zwar nicht ganz so genial wie ich sie schon erlebt habe (früher war eben alles besser – blah…blah…), aber sie waren sehr gut. Momentan sind die Schottenrocker gerade in Nordamerika unterwegs und das gesamte Konzert vom 10.Mai in Washington gibt es als MP3 zum kostenlosen Download (87 min / 82mb).
(via Spreeblick)

Mogwai im Postbahnhof

Nach meinem letzten Mogwai Konzert im Rahmen des Introducing Festival 2003 war klar: ich muss ab sofort an jedes Mogwai Gig das irgendwie zu erreichen ist!

Mogwai bedeuted brachial-akribische Gitarren die harmonisch lärmen, alles ständig an der Grenze zur Ohrwurmtauglichkeit für Fluglotsen ohne Ohrenschützer. Fast jeder Song basiert auf der für Mogwai typischen Bolero-artigen Flächen-Struktur: Anfangs minimalistisch-akrobatisches Gitarrengezupfe auf die dann peu-a-peu eine Schicht nach der anderen gelegt wird. Mit jeder neuen Schicht (meistens Saiteninstrumente) erlangt der Song eine neue Komplexität, die jedoch nicht willkürlich, sondern klang-akribisch und exakt im Timing auf die vorige Struktur aufgelegt wird.

Irgendwann erreicht ein Mogwai Song dann seinen Klimax: Am Komplexitäts-Pol hört man mindestens 3 Gitarren, einen Bass und das Schlagzeug, die sich zu maximaler Lautstärke addieren. Das Gesamterlebnis ist dann deutlich mehr als die Summe der einzelnen Teile. Nach dem Höhepunkt passiert erneut etwas Mogwai typisches: das Brachial-Gewitter endet nicht einfach unvermittelt (wie sonst üblich), sondern jede aufgetragene Schicht wird fein säuberlich auch wieder abgetragen.

Mogwai spielen am 24. April 2006 im Postbahnhof, Berlin.

Ich hab schon Karten (19€ + Vorverkaufsgebühr) und werde somit ziemlich sicher (erneut in zauberhafter Begeleitung) anwesend sein.

Rock´n´Roll Fucker LIVE!

RoyWilde&ElPerro:BASSY

Endlich geben die beiden Rock’n’Rollfucker ROY WILDE & EL PERRO wieder eine ihrer berstenden Undergroundtrashpopshows zum Besten!
Achtung! Diesmal nehmen sie sich den New Yorker Singer/Songwriter ZACHARY CALE für ein paar Nummern zur Seite, um Euch mit geballter Gewalt die dreckige Seele des Fuck’n’Roll vor die Füsse zu brettern!

SAMSTAG 8.APRIL AB 22UHR ->BASSY COWBOYCLUB (STADTBAHNBÖGEN 157-158 AM MONBIJOUPARK / S-BAHN HACKESCHER MARKT)