4 Zimmer Wohnung in Kreuzkölln gesucht

Ich suche mit meiner Gefährtin eine neue Wohnung in Berlin. Alles ab 3,5 Zimmer, 80qm und mit Balkon ist interessant für uns. Gerne in Kreuzberg, Mitte oder Prenzlauerberg. Noch besser im Hybridbezirk Kreuzkölln nahe am Wasser. Und da ich keine Lust auf Immobilienhaie und Maklerkraken habe, bitte ich euch alle Infos und Hinweise per Email (mac {ääät} dataloo.de) in unsere Richtung zu schießen.DANKE!

Monochrome Crackhuren 2.0

Irgendwie ist die re:publica ja doch auch wie jede andere Konferenz: Das homogene Publikum dünstet sich im eigenen Saft und feiert sich selbst. Während letztes Jahr noch viel gebloggt wurde, schweigen dieses Jahr die WordPressen und man twittert sich gegenseitig zu.

Der neuste Hardwaretrend ist das iPhone, mir großem Abstand folgt dieses Billig-Triple-E-Laptop von Asus mit dem Mäusekino-Bildschirm. Generell bekommt man aber in den Hallen der re:publica den Eindruck, dass Apple über Nacht die anderen 95% Marktanteil in Deutschland übernommen hat.

Meine Highlights waren heute die Monochrom Show und das sensationelle Konzert der Zwei toten Crackhuren im Kofferraum The toten Crackhuren im Kofferraum. Ersteres ein österreichischer Humor und Gesellschaftskritik MashUp, das andere 9 durchgeknallte Elektropunkmädchen mit Prosecco-Klopapier-Bühnenshow und Textzeilen wie „Bei MySpace online sein ist noch keine Party … Ich will Spass!“ (oder so ähnlich). Danke Österreich und Friedrichshain: You made my day.

[Nachtrag] Die gesamte Monochrome-Show gibts als Video!

Magazin ANALOG #01 PRIVAT erschienen

Über Post freu ich mich ja selten – meist Rechnungen, Finanzamtsnachzahlungen, vermeindliche Lottogewinne und Werbung für Herrenhalbschuhe ab 60 (ihr kennt das ja…).

Aber an manchen Tagen kommts ganz anders: völlig überraschend ist die erste Ausgabe des Magazins Analog im Briefkasten gelandet (1000 Dank Svenja – war echt von den Socken…)

Ich hab ja ein Faible für schöngemacht Selfmade-Magazine, -Zeitschriften und -Zeitungen und bin sehr begeistert (natürlich auch vor allem deswegen weil Stasi 2.0 und Schäublone drin sind) von dieser ersten Ausgabe, die sich dem Thema Privat widmet und dabei aus dem vollen digitalen Netz-und Blogalltag schöpft. Mal echt was anderes diese Inhalte statt durch LCD-Pixel auf Papier genießen zu können.

Für mich ne prima Klolektüre (und das ist absolut aufwertend gemeint – wo sonst hat man noch Zeit…) – also: kaufen, kaufen, kaufen.

Die neue Ausgabe des Echtzeit-Magazin find ich ebenfalls prima.

PSsst: Leider ist meine Kamera am Arsch, sonst hätt ich euch noch ein paar schöne Schnappschüsse der Magazine dazugepackt…

Etappensieg Vorratsdatenspeicherung

VDS teilweise außer Kraft / Leitung gekappt

Das alles gibt mir doch ein gutes Gefühl:

Nach der Einschränkung bei Online-Durchsuchung und KFZ-Kennzeichen-Scannen hat das Bundesverfassungsgericht heute auch die Vorratsdatenspeicherung stark eingeschränkt. Details dazu beim Ak Vorratsdatenspeicherung, Netzpolitik, Die Zeit, SpOn.

Es gibt jedoch nachwievor weitere Datensammelwutvorhaben der Bundesregierung, wie die staatliche Registrierung aller Flugreisen oder das Erfassen des Brief- und Paketverkehrs, die jetzt ebenso kritisch beleuchtet und hinterfragt werden müssen.

In Karlsruhe scheint die letzte vernünftige Instanz unserer Demokratie zu sitzen – wenn man sie anfruft: das Bundesverfassungsgericht.

Aphrodisierende Tonkabohnen

Mein Lieblingsmittagstisch besteht aus einem bezahlbaren 3-Gang-Menü (9€) der Oberklasse, das ich gerne in einem nahe gelegenen französischen Restaurant zu mir nehme. Inzwischen kennen mich auch die sehr kreativen Jungköche, und der Kellner lädt mich auch mal auf einen Crémant nach dem Essen ein. Heute gab es als Dessert eine Tonkabohne-Ingwer Melange, die wie eine Crème Brulée mit dem Flammenwerfer karamellisiert wurde. Auf meine Nachfragen teilte man mir mit, dass der Tonkabohne in weiten Teilen der Welt eine erotisierende Wirkung nachgesagt wird. Und jetzt kommt der Hammer: In Deutschland gibt es eine gesetzlich verordnete Höchstdosis die zum Kochen verwendet werden darf (Aromenverordnung).

Tonkabohnen

Der Chefkoch hat mir dann ein paar in Alufolie gewickelte Tonkabohnen zum experimentieren geschenkt und mir mitgeteilt, dass mein Dessert die 10fache erlaubte Dosis enthalten hatte. Für solche Erlebnisse muss man Berlin einfach lieben. Leider ist meine Freundin noch immer bei der Arbeit…

Flaschendrehen mit Madame Roche

Charlotte Roche wird aufgrund ihres ersten (Porno-?!) Buches ja momentan durch die deutschen Medien penetriert wie keine Eva Hermann je zuvor. Natürlich lese ich das. Immerhin gehört sie, trotz weniger als 30 Lebensjahren, ja fast noch zu meiner Generation. Sympathisch war sie mir sowieso schon immer. Also lese ich da heute Morgen zum Frühstückstee im ZEIT-Magazin von letzter Woche, welches ich gestern im Cafe mitgenommen habe, eine paar Zeilen über die Dame. Und da wird dann eine Testsendung von „Wahrheit oder Pflicht“ auf YouTube erwähnt. Da hat mir vor Monaten schon ein Freund von erzählt, aber manchmal braucht man die Wiederholung in neuen Kontexten, um etwas wirklich wahrzunehmen. Also hab ich mir erst kurz den Trailer und dann alle 4 Teile dieser Testsendung angesehen.

Charlotte Roche, MC Roger Willemsen, Ferris MC, Mieze und Kim Fischer sitzen in einer runtergetrashten miefigen Wohnung und spielen Flaschendrehen. Willemsen zeigt mit welch gediegener Sprache man über Analsex reden kann, pinkelt mit Charlotte um die Wette und steckt seinen Fuss ins Klo. Nebenbei erzählt uns Ferris was vom Kiffen und Charlotte verbrennt Unterhosen auf der Straße. Trash as Trash can! Sehenswert!

WATCH THIS
Teil1 >> Part2 >> Schnipsel3 >> Finale

Ich muss gestehen, ich fand das nicht nur gute Morgenunterhaltung, sondern auch irgendwie bahnbrechend und frisch. Es ist trashig authentisch und passt natürlich wunderbar zu Dataloo. Auch wenn es schon fast ein Jahr alt ist, und ein Internetjahr bekanntlich 10 echten Jahren entspricht. Wer sich genötigt fühlt mir mitzuteilen, dass das ein alter Hut ist und schon auf Blog Schnassel und vor Jahren auf SpOn war, kann das gerne in den Kommentaren tun, ich werde es dann ignorieren. Weil eigentlich bin ich ja auch so einer, der auf Emails von Freunden mit „ahhh, echt lustig, aber war schon vor 2 Jahren auf Spreeblick“ oder „toll, habt ihr das auch mal entdeckt“ reagiert.

Interview Wortfetzen

Printprodukte am Kiosk kaufe ich eher selten. Gelegentlich greife ich zur ZEIT und immer auch mal wieder zum Interview-Magazin Galore. Eigentlich nur konsequent, da ich bei Literatur seit ein paar Jahren Biographien den Romanen vorziehe. Und ich finde die Galore wird immer besser. Hier ein paar Zitate aus der aktuellen Ausgabe.

Anton Corbijn (Fotograf und neuerdings auch Filmemacher) über britische Städte:

Offensichtlich legt der Engländer einfach keinen allzu großen Wert auf die Ästhetik seiner Umgebung, unabhängig vom Jahrzehnt.

Henry Hübchen (Schauspieler) über Ehrgeiz:

… ich mag keinen übertriebenen Ehrgeiz, auch nicht bei anderen. Meiner Ansicht nach kann man sich eher steigern, wenn man von einer Nullebene kommt. […] Streber waren mir immer zuwider. […] Ich habe mit der Zeit gemerkt, dass aus Unangestrengtheit mehr entsteht als aus einer verkrampften Haltung…

Henry Hübchen über Work-Life-Balance:

Wenn man 10 Stunden arbeitet und 8 Stunden schläft, sind schon mal 18 Stunden vom Tag weg. Darum ist es ganz wichtig, dass die Arbeit Lebenszeit ist und sie irgendwie Spaß macht. Wenn die Arbeitszeit angenehm ist, muss nicht mal unbedingt ein sehr gutes Resultat herausgekommen sein.

Henry Hübchen über Glück:

Glück empfindet man nicht, wenn es immer da ist. Man braucht auch das Unglück dazu und die absolute Niederlage.

Claudia Roth (Ex-Managerin von Rio Reiser und Politikerin):

Wenn manche Frauen noch den Dreiklang Kinder, Küche, Kirche wollen, sollen sie. Aber ich lasse mir nicht von Schäuble, Eva Hermann und Co. den amerikanischen Neokonservatismus als vermeintlichen Kitt einer Gesellschaft aufzwingen.

Robert Stadlober (Musizierender Schauspiel-Rebell) über Berlin:

Es gibt dort so viele junge Leute, die aus einem wohlbehüteten Elternhaus in die Stadt ziehen und dort vor sich hinschnorcheln. Passive Typen, die sich nur selber zugucken und dabei vom Leben überholt werden.

Peter Bogdanovich (Regisseur) über sein Leben:

Da war die Scheidung von meiner ersten Frau, die schwierige Beziehung mit meiner Muse Cybill Shepherd und die erneute Trennung, die Ermordung meiner neuen Liebe Dorothy Stratten durch ihren Noch-Ehemann und dann die aus gemeinsamer Trauer geborene Heirat mit ihrer jüngeren Schwester Louise.

Quelle: Galore Vol. 35

So und jetzt muss ich noch die zweite Hälfte vom Heft lesen…