Moderne Schamanen

Gestern nach dem Sport hat mich mal wieder die Brand Eins begeistert.
Doch ohne mich in der Wiedergabe des Artikels „Alles funktioniert“ zu versuchen, schmeisse ich euch ein paar ausgesuchte Zitatbrocken aus dem Artikel vor die Füsse.

Über Glauben:

Menschen glauben an sehr unterschiedliche Dinge. Nur einen Glauben teilen fast alle: dass das, was sie selbst glauben, richtig ist.

Über Indianer:

„In der indianischen Tradition gilt einer, der nicht geben kann, als armer Mensch. Dagegen ist einer, der alles weggeben kann, reich.
(Dieter Scholz)

Über Komplexität:

Emergenz: Die Tendenz komplexer Systeme zur Selbstorganisation, um einen stabilen Zustand zu erreichen. Was das bedeutet, ist kaum zu ermessen oder auch nur zu begreifen. Aber man kann sich darauf verlassen.

Über Entscheidungen:

Es gebe nur Entscheidungen, und die führten irgendwo hin, vielleicht an das Ziel, das man vor Augen hatte, vielleicht woanders hin, doch ob das besser oder schlechter sei als eine andere Entscheidung oder ein anderes Ziel, sei nicht zu überprüfen. Auch nicht nachträglich, denn eine Entscheidung schließe die andere aus, und so kann man nie wissen, wie es anders gewesen wäre.
(Fritz B. Simon)

Über Kontrollfreaks:

„Wenn man etwas Komplexem ausgesetzt ist, versucht man, es zu kontrollieren. Doch umso stärker jemand versucht, ein System zu kontrollieren, das sich seiner Kontrolle widersetzt, umso stärker wächst sein Gefühl der Hilflosigkeit. Du kannst nur Kontrolle haben, indem du loslässt. Folge dem Fluss, auch wenn du nicht weißt, warum.“
(Marcus Birkenkrahe)

Über Weisheit:

„Und was man früher Magier oder Schamane genannt hat, heißt heute systemischer Berater. Das ist die Fortsetzung einer alten Tradition der Weisheit. Denn Weisheit ist nicht der Inbegriff des Wissens, sondern die Fähigkeit, Wissen und Nichtwissen in Relation zu setzen.“
(Dirk Baecker)

Hier der gesamte Artikel „Alles funktioniert“ in der letzten Ausgabe der Brand Eins (Ich krieche beim Lesen immer eine Ausgabe hinterher).

Neue Berliner Armut

Mercedes Bunz formte aus ihren messerscharfen Beobachtungen einen sehr interessanten Artikel für die neuen Zitty.

[…] Der Urbane Penner produziert diese Kultur, von der alle etwas haben, und er investiert in sie mit seinem niedrigen Lebensstandard. Der Urbane Penner ist der Grund dafür, dass wir alle nicht unter Bedingungen leben müssen, wie sie in London oder Paris herrschen. Das verdankt Berlin ihm. Wegen ihm haben wir gute Clubs, hervorragende Restaurants und einfallsreiche Modedesigner, die alle bezahlen können. Wegen ihm können wir es uns in dieser Stadt leisten, mit wenig zu leben. […]

Hier der gesamte Artikel über die urbanen Penner in Berlin – Sehr lesenswert!

Danke an Stefan für den initialen Hinweis.

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Jetzt ist´s amtlich: keine Fußball WM Tickets – von 4 Versuchen 4 Mal nicht getroffen. So einBIG F***! Dabei haben sich Mike und Schorsch stark für mich eingesetzt! 1000 Dank. Aber selbst die Taktik auf total uninteressante Vorrundenpartien zu setzen hat nix gebracht. Wir sahen uns schon innerhalb weniger Tage quer durch Deutschland düsen um seltsame Spiele anschauen zu müssen. Pustekuchen. Nicht mal das!

Also, liebe SPONSOREN: steckt euch eure Karten doch selbst in den A****! Ich kauf mir jetzt nen Beamer, hol mir Premiere und prell die GEZ mit meinem selbständigen Rechner.

Immens intelligent

Das Tram-Wartehäuschen der Wall AG (die machen ja auch in junkiefreie Stadtklos) Ecke Kastenienallee / Schönhauser ist scheinbar intelligent, was es (schlau wie es ist) über eine Display alle 20 Sekunden kundtut. Außerdem kennt es das aktuelle Datum, die Uhrzeit, den Wochentag und die Außentemperatur. Wenn man bedankt, daß ich selbst ab und an den aktuellen Wochentag oder das Datum nicht kenne und auch bei Uhrzeiten oft ebenfalls weit davor und damit daneben liege (von meinen 3 Außentemperaturen – zu kalt, zu warm, echt ok – ganz zu schweigen), dann trifft es schon zu, daß so ein Wartehäuschen als immens intelligent bezeichnet werden könnte.

Blog Kurs – Teil 1

Was auffällt: Viele lieben Freunde finden Dataloo interessant, fragen sich aber „was ist das eigentlich?„.

Dataloo ist ein sogenanntes Blog. Ein Blog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Neue Einträge stehen an oberster Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Blogs können von Spezialthemen handeln (wie Gadget-Insider über neue Spielzeuge für Männer), Ratgeber sein (so wie Zoomo ein TV- und Radiomagazin für Rosinenpicker) oder einfach als öffentliches Tagebuch dienen.

Im Dataloo schreiben Dirk und ich einfach über was wir Lust haben, so zum Beispiel in der Kategorie „Sprachrohr für die Guten“ über Leute, Veranstaltungen und Dinge die wir jeweils gut finden. Die Kategorien-Übersicht findet sich im Dataloo rechts am Rand unter den Autoren. Etwas weiter oben gibt es einen Kalender mit dem man Dataloo nach bestimmten Tagen durchsuchen kann (z.B. „was haben die beiden am 2. Februar geschrieben?„). Oberhalb des Kalenders sind unter der Überschrift „Berlin Events“ Empfehlungen für Veranstaltungen in Berlin aufgeführt. Unter „Seiten“ finden sich schliesslich noch ein paar fest verdrahtete Informations-Seiten wie ein kurzes Vorwort von Holger oder meine Webclicks, wo ich interessante Entdeckungen im Internet als Bookmarks/Favoriten für euch ablege. Und in dem Briefschlitz ganz oben rechts könnt ihr nach Begriffen in ganz Dataloo suchen.

Soviel für Heute: Im Zweiten Teil des kleinen Blog-Kurses gehts dann um RSS, Blogroll und andere Dinge.

Arab Strap im Magnet Club

Arab Strap sind neben meinen Helden Mogwai eine der wichtigsten Bands aus Schottland.
Sie spielen am Montag den 13. Februar im Magnet-Club, Berlin. Da ich schon Karten habe (14€ + Vorverkauf) werde ich mit zauberhafter Begleitung ziemlich sicher dort anzutreffen sein.

Pre-Listening für unentschlossene gibt’s beim Tonspion gleich zweimal.
Und immer dran denken: Live ist Arab Strap noch gitarriger, krachiger und schrubbiger – also nicht nur auf die Bühne getragen Konservenkost!

Das Konzert war sehr angenehm, meine Begleitung J. kannte Arab Strap im Vorfeld nicht und war danach begeisterte Anhängerin.
Arab Strap Shirt - and it\'s illegal...
Und mal wieder meiner Leidenschaft für Konzert-Merchandise gefröhnt: Ich liebe bedruckte T-Shirts.

Schieß mich tot

Autonachahmung nervt und ganz fix vergnügen sich alle im selben Jargon. Zur Zeit schleicht schieß mich tot durch Deutschlands Nebensätze. Selbst in denen von Hella von Sinnen gestern abend in Genial daneben. Und Knut alias Ulmen in Mein neuer Freund haut´s auch ständig raus. Hau mich blau, woher kommt´s? Denkt eigentlich irgendwie niemand mehr drüber nach was die Wörter denn bedeuten, die man so von sich gibt. Ich bin ganz bestimmt selbst kein Heiliger was das angeht, nö – leck mich fett, aber ich denke wir solltens trotzdem mehr hiermit halten (dank an Philipp für die Anregung):

Schön sprechen (vor allem bei Tisch).

Prenzlberg Paranoia

Ich wohne eigentlich in einem recht gepflegten nicht-sanierten Haus im in Prenzlauer Berg. Es ist nett hier: keine Drogenverkäufer auf der Strasse, kaum Autodiebstahl, wöchentliche Bio-Wochenmärkte und sogar ein Organic-Supermarkt umme Ecke. Gelegentlich gröhlen am Wochenende mal betrunkene Briten, oder ein grobmotorischer Brandenburger zerschmettert eine Bierflasche auf der Strasse – sonst Nichts. Und trotzdem ist mir heute wieder aufgefallen, dass die Bewohner in diesem Haus sofort nach Betreten der heimischen Wohnung ein oder gleich mehrere Schlösser von innen verriegeln. Und es handelt sich hierbei nicht um eine Ausnahmeerscheinung: es ist mir in unserem Haus schon mehrfach aufgefallen, vor allem wenn das morgens um 11 oder mittags um 2 passiert. Bis auf die lässige Dame im 3. Stock scheinen alle von dieser Türschloßpanik befallen zu sein!
Welches Bild von ihrer direkten Umgebung schaffen sich diese Leute? Schauen die zuviel explosivtafftrash im TV?