Notebook-Wichtigtuer

Am ICE Tisch neben mir ein Notebook-Wichtigtuer der die gesamte Fahrt von Berlin nach Hamburg an ein oder zwei Terminen in seinem Outlook rumwurschtelt. Da muss dann zum Termin „Projekt Grosskundentool“ noch aus 35 Beamern und 102 Notebooks die richtigen Ressourcen ausgewaehlt werden, ausserdem wird Raum R.781 (oder doch R.871) geblockt. Ich denke ein Grund warum sich das ganze so lange hinzog war die Tatsache, dass er alle 10 Minuten mit seiner Vodafon-roten UMTS Karte in das Firmennetz musste: Mist, schon wieder keine neue Nachricht…
Da hab ich dann auch auf ganz dicke Hose gemacht und meine Brand Eins auf den Tisch gelegt – Hatte ja ausnahmsweise auch nen Anzug an.

Zu alberner Fragenbogen

Nee, du, laß mal! Ganz früher in der Grundschule hab ich nur den hübschesten Mädels meine intimsten Geheimnisse ins Posiealbum geflüstert. Damit halt ichs heute noch.

Obwohl eins will ich lüften: meine absolute Lieblingsband ist und bleibt A-Ha.

*Puh*

Jetzt ists endlich raus.

(Mal wieder.)

Ballaballa!

WM Tickets? Gibt´s jetzt nur noch von den Sponsoren und dem ganzen anderen Gesocks! Und alle gehen ab wie Rakete. Sogar auch die, die nicht mal offiziell Sponsoren sind. Und auch die Werbung ist voll davon. Die größte Nationalmannschaft aller Zeiten (Telekom), Fan vom eigenen Zuhause (LBS), it´s your Heimspiel (Coca Cola), einfach nur Tickets gewinnen – wie kreativ! (Sparkasse & Master Card), bei AOL ist der runtergeladenen Song die Nationalhymne und die AOL Arena spielt auch so ihre Rolle, und & und …

Selbst das einfache Bezahlen an Tankstellen- und Supermarktkassen wird inzwischen zum Frage-Antwort-Marathon. Ein Medley:

> Haben sie eine Punktekarte? – Nein.
> Wollen Sie nicht eine mit nach Hause nehmen? – Nein.
> WM Tickets? – Nein.
> Sie müssen nur hier die Spieler nach und nach einkleben und … – Nein.
> Sammeln Sie Herzen? – Hä? Herzen? Nein.

Ganz ehrlich? Ich bin jetzt schon komplett durch den Wind – wie wird das wohl erst im Juni werden? Ein Trost bleibt wenigstens: wenn die Vogelgrippe nicht dazwischen kommt (haha!), dann kurbelts wenigstens die Wirtschaft an. Merkel sei Dank (*pruschd*).

Kate Bush von Kreidler inspiriert?

Ab und an hab ich komische Deja-Entendus (?!). Heute fiel mir die unglaublich auditive Ähnlichkeit von Kate Bushs „King of the Mountain“ (2005) mit Kreidlers „Au Pair“ (1998) auf. Seltsam. Vermutlich liegts daran, daß ich das Kreidler Video mit dem genialen Einsatz eines animierten Photoshop/After Effects Lens Flares so unvermeitlich inspirierend finde. So wie es scheint war ich nicht der einzige …

Berlin-Mitte Overkill

Scheinbar war ich schon sehr lange nicht mehr in Berlin-Mitte, speziell meine ich hier die Gruselgegend rund um den Hackschen Markt. Gestern erschien mir das alles wie eine sehr fremde Stadt: eher wie die Einkaufsmeile in München oder ein ChiChi-Viertel in London. Mir war nicht klar, dass es so schlimm ist: super-yuppieske Menschen die gerade vom Adidas-Superstore ins Puma-Flagshipstore gespült wurden während an jeder Station ein paar teure Accessoires hängen blieben. Til Schweiger präsentiert in einem Laden seine neuen Sneakers (früher Turnschuhe) – wenn die so sind wie seine Schauspielkunst dann aber gute Nacht. Die Restaurants bieten den Touristen exotische Speisen wie „Falafel“ oder „Sushi“ zu doppelten Prenzlberg-Preisen an – natürlich nur „to-go“, so wie man heute auch ökologisch-verwerflich den Kaffee nur noch im Wegwerf-Plastikbecher kauft. Ich vermute mal der Hacksche Markt ist nachts so tot wie die Downtowns in amerikanischen Städten… aber ist da in einem Hinterhof nicht noch das „Snipers“ versteckt?!

Adventure Games in Text und Bild

Einmal pro Jahr stolper ich über die alte Sehnsucht nach interaktiven Geschichten und Abenteuer. Seit ich The Guild of Thieves das erste Mal gespielt hab, damals noch auf meinem 2. Rechner (ein Atari 1040ST), läßt es mich nicht mehr los. Ich glaub es war sogar das erste Spiel, daß ich überhaupt gekauft hab. 99 Mark. Magnetic Scrolls. Unter anderem war eine supergemachte Zeitung beigelegt, in der man irgendwelche Wörter finden mußte um überhaupt spielen zu können. Aber nicht nur das, auf der Diskette war außer dem kleiner Start-Programm nix drauf, die ganzen Daten supergeschützt. War bestimmt schwer zu cracken. Hab bis heute keinen Plan wie die das gemacht haben…

Jaja – eigentlich alles pure Nostalgie: noch einmal in der Ecke am Schreibtisch sitzen, A-ha`s Take on me hören (klar! logo! mitgeschitten von Elmar Hörigs Top-20), seltsame Rätsel lösen und nebenbei ein wenig Englisch lernen. Nichts hat mich so gepackt wie diese interaktive Text- und Bildwelt. Geschichten können nicht spannender erzählt werden, nichts ist so anregend wie dieses hineingezogen werden in eine unbekannte Welt. Das ist es wohl auch, was an Msyt so viele fasziniert hat.

Vor 3 Jahren bin ich durch einen Artikel in der de-bug , der hier im Büro immer noch rumliegt, auf die ganzen Selberbau Tools gestoßen. Ich hab mal recherchiert, was sich seitdem getan hat – oder besser: ich hab mich ganz in den unzählig vielen Seiten der Interactive Fiction Szene verloren… ganz wie früher in den Spielen …

Es gibt eine ganze Reihe von freien Tools um selbst Spiele zu bauen, Grafiken und Sounds aus alten Spielen zu extrahieren und einfach nur auf Emulatoren alte Adventure Games zu spielen:

Zum Textadventure bauen:

Wer noch nicht genug hat kann ja noch einen Blick in die Game Creation Software Ecke des englischen Wikipedia werfen.

Absolut spielenswerte Adventure – basieren alle auf dem AGS:

Mit Spannung erwartete Nachfolger der alten Klassiker – made by Fans:

Was jetzt?

> Blink!

Moderne Schamanen

Gestern nach dem Sport hat mich mal wieder die Brand Eins begeistert.
Doch ohne mich in der Wiedergabe des Artikels „Alles funktioniert“ zu versuchen, schmeisse ich euch ein paar ausgesuchte Zitatbrocken aus dem Artikel vor die Füsse.

Über Glauben:

Menschen glauben an sehr unterschiedliche Dinge. Nur einen Glauben teilen fast alle: dass das, was sie selbst glauben, richtig ist.

Über Indianer:

„In der indianischen Tradition gilt einer, der nicht geben kann, als armer Mensch. Dagegen ist einer, der alles weggeben kann, reich.
(Dieter Scholz)

Über Komplexität:

Emergenz: Die Tendenz komplexer Systeme zur Selbstorganisation, um einen stabilen Zustand zu erreichen. Was das bedeutet, ist kaum zu ermessen oder auch nur zu begreifen. Aber man kann sich darauf verlassen.

Über Entscheidungen:

Es gebe nur Entscheidungen, und die führten irgendwo hin, vielleicht an das Ziel, das man vor Augen hatte, vielleicht woanders hin, doch ob das besser oder schlechter sei als eine andere Entscheidung oder ein anderes Ziel, sei nicht zu überprüfen. Auch nicht nachträglich, denn eine Entscheidung schließe die andere aus, und so kann man nie wissen, wie es anders gewesen wäre.
(Fritz B. Simon)

Über Kontrollfreaks:

„Wenn man etwas Komplexem ausgesetzt ist, versucht man, es zu kontrollieren. Doch umso stärker jemand versucht, ein System zu kontrollieren, das sich seiner Kontrolle widersetzt, umso stärker wächst sein Gefühl der Hilflosigkeit. Du kannst nur Kontrolle haben, indem du loslässt. Folge dem Fluss, auch wenn du nicht weißt, warum.“
(Marcus Birkenkrahe)

Über Weisheit:

„Und was man früher Magier oder Schamane genannt hat, heißt heute systemischer Berater. Das ist die Fortsetzung einer alten Tradition der Weisheit. Denn Weisheit ist nicht der Inbegriff des Wissens, sondern die Fähigkeit, Wissen und Nichtwissen in Relation zu setzen.“
(Dirk Baecker)

Hier der gesamte Artikel „Alles funktioniert“ in der letzten Ausgabe der Brand Eins (Ich krieche beim Lesen immer eine Ausgabe hinterher).

Neue Berliner Armut

Mercedes Bunz formte aus ihren messerscharfen Beobachtungen einen sehr interessanten Artikel für die neuen Zitty.

[…] Der Urbane Penner produziert diese Kultur, von der alle etwas haben, und er investiert in sie mit seinem niedrigen Lebensstandard. Der Urbane Penner ist der Grund dafür, dass wir alle nicht unter Bedingungen leben müssen, wie sie in London oder Paris herrschen. Das verdankt Berlin ihm. Wegen ihm haben wir gute Clubs, hervorragende Restaurants und einfallsreiche Modedesigner, die alle bezahlen können. Wegen ihm können wir es uns in dieser Stadt leisten, mit wenig zu leben. […]

Hier der gesamte Artikel über die urbanen Penner in Berlin – Sehr lesenswert!

Danke an Stefan für den initialen Hinweis.